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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Poeterey.
Malherbe p. 503. Ja der trefliche Poet
Tassus hat sie selbst mit seinen Anmerckun-
gen gewürdiget/ worauß Herr Menage
etwas anführet an gedachtem Ohrt/ pag.
536, wie auch Querengus. Giraldus hanlt die
Victoriam Columnam vor eine unvor-
gleichliche Poetin/ und sein einige/ die sie
dem Petrarchae gleich schätzen. Derglei-
chen eine nemlich die Margaretam Sarrochi-
am
lobt Erythraeus Pinacoth. I. imag. 145.
welche des Scanderbegs Leben und
Thaten/ Etrusco Carmine weitläufftig
und zierlich beschrieben. Sannazarius der so
trefliche Lateinische Verse gemacht/ hat
auch seinen Ruhm in der Muttersprache
einlegen wollen mit seiner Arcadia. End-
lich folgen Ariostus und Tassus, die in aller
Welt bekandte Heroische Poeten/ von
deren Trefligkeit und Vorzug gantze Bü-
cher geschrieben. Es ist nicht zu leugnen
daß Ariostus an der Heroischen ahrt die
vorgehende übergehe. Er ist groß und
hoch von Geist/ seine außbildung ist ver-
wunderlich/ seine Beschreibungen sein

Mei-
n 3

Poeterey.
Malherbe p. 503. Ja der trefliche Poet
Taſſus hat ſie ſelbſt mit ſeinen Anmerckun-
gen gewuͤrdiget/ worauß Herr Menage
etwas anfuͤhret an gedachtem Ohrt/ pag.
536, wie auch Querengus. Giraldus hālt die
Victoriam Columnam vor eine unvor-
gleichliche Poetin/ und ſein einige/ die ſie
dem Petrarchæ gleich ſchaͤtzen. Derglei-
chen eine nemlich die Margaretam Sarrochi-
am
lobt Erythræus Pinacoth. I. imag. 145.
welche des Scanderbegs Leben und
Thaten/ Etruſco Carmine weitlaͤufftig
und zierlich beſchrieben. Sannazarius der ſo
trefliche Lateiniſche Verſe gemacht/ hat
auch ſeinen Ruhm in der Mutterſprache
einlegen wollen mit ſeiner Arcadia. End-
lich folgen Arioſtus und Taſſus, die in aller
Welt bekandte Heroiſche Poeten/ von
deren Trefligkeit und Vorzug gantze Buͤ-
cher geſchrieben. Es iſt nicht zu leugnen
daß Arioſtus an der Heroiſchen ahrt die
vorgehende uͤbergehe. Er iſt groß und
hoch von Geiſt/ ſeine außbildung iſt ver-
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[197/0209] Poeterey. Malherbe p. 503. Ja der trefliche Poet Taſſus hat ſie ſelbſt mit ſeinen Anmerckun- gen gewuͤrdiget/ worauß Herr Menage etwas anfuͤhret an gedachtem Ohrt/ pag. 536, wie auch Querengus. Giraldus hālt die Victoriam Columnam vor eine unvor- gleichliche Poetin/ und ſein einige/ die ſie dem Petrarchæ gleich ſchaͤtzen. Derglei- chen eine nemlich die Margaretam Sarrochi- am lobt Erythræus Pinacoth. I. imag. 145. welche des Scanderbegs Leben und Thaten/ Etruſco Carmine weitlaͤufftig und zierlich beſchrieben. Sannazarius der ſo trefliche Lateiniſche Verſe gemacht/ hat auch ſeinen Ruhm in der Mutterſprache einlegen wollen mit ſeiner Arcadia. End- lich folgen Arioſtus und Taſſus, die in aller Welt bekandte Heroiſche Poeten/ von deren Trefligkeit und Vorzug gantze Buͤ- cher geſchrieben. Es iſt nicht zu leugnen daß Arioſtus an der Heroiſchen ahrt die vorgehende uͤbergehe. Er iſt groß und hoch von Geiſt/ ſeine außbildung iſt ver- wunderlich/ ſeine Beſchreibungen ſein Mei- n 3

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/209>, abgerufen am 24.11.2024.