Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das VI. Cap. Von der Teutschen Carolo den Grossem her zuführen/ und dieneueste/ die in diesem seculo erstlich ange- gangen. Carolus Ortlob/ welcher de variis Germanicae Poeseos aetatibus eine Disser- tation geschrieben/ setzet fünff Zeiten. Die erste nennet er die Kindheit/ dahin er die alten Carmina bringet/ deren Ta- citus gedencket. Die andere die Jugend/ welche er von Caroli M. Zeit herführet. Die dritte/ als das mannnliche Alter setzet er unter des Barbarossae und Henrici VI. Regierung. Die vierdte das Alter der- selben/ wird nach des Friderici II. Zeit von ihm gesetzet. Die fünffte als die Wiedergebuhrt derselben nennet er die/ welche in diesem seculo von Herrn Opi- tio angefangen. Wir wollen aber in den dreyen Zeiten alles fassen. Was nun die Uhralte Zeit anlan- sto-
Das VI. Cap. Von der Teutſchen Carolo den Groſſem her zufuͤhꝛen/ und dieneueſte/ die in dieſem ſeculo erſtlich ange- gangen. Carolus Ortlob/ welcher de variis Germanicæ Poëſeos ætatibus eine Diſſer- tation geſchrieben/ ſetzet fuͤnff Zeiten. Die erſte nennet er die Kindheit/ dahin er die alten Carmina bringet/ deren Ta- citus gedencket. Die andere die Jugend/ welche er von Caroli M. Zeit herfuͤhret. Die dritte/ als das mānnliche Alter ſetzet er unter des Barbaroſſæ und Henrici VI. Regierung. Die vierdte das Alter der- ſelben/ wird nach des Friderici II. Zeit von ihm geſetzet. Die fuͤnffte als die Wiedergebuhrt derſelben nennet er die/ welche in dieſem ſeculo von Herrn Opi- tio angefangen. Wir wollen aber in den dreyen Zeiten alles faſſen. Was nun die Uhralte Zeit anlan- ſto-
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Das VI. Cap. Von der Teutſchen
Carolo den Groſſem her zufuͤhꝛen/ und die
neueſte/ die in dieſem ſeculo erſtlich ange-
gangen. Carolus Ortlob/ welcher de variis
Germanicæ Poëſeos ætatibus eine Diſſer-
tation geſchrieben/ ſetzet fuͤnff Zeiten.
Die erſte nennet er die Kindheit/ dahin
er die alten Carmina bringet/ deren Ta-
citus gedencket. Die andere die Jugend/
welche er von Caroli M. Zeit herfuͤhret.
Die dritte/ als das mānnliche Alter ſetzet
er unter des Barbaroſſæ und Henrici VI.
Regierung. Die vierdte das Alter der-
ſelben/ wird nach des Friderici II. Zeit
von ihm geſetzet. Die fuͤnffte als die
Wiedergebuhrt derſelben nennet er die/
welche in dieſem ſeculo von Herrn Opi-
tio angefangen. Wir wollen aber in
den dreyen Zeiten alles faſſen.
Was nun die Uhralte Zeit anlan-
get/ ſo haben wir deren keine Nachricht
als welche wir beym Tacito finden. Deſ-
ſelben Worte lauten alſo: Celebrant
carminibus antiquis (quod unum apud
illos memoriæ & annalium genus eſt (Tui-
ſto-
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