Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das VI. Cap. Von der Teutschen wendig zu lernen/ begreiffen mit kurtzen"Worten viel: heissen wir Meister gesänge/" welche aus Befehl unserer alten Könige/" und Keyser von den Helden Teutsches" Landes beschrieben worden auff Poetische" art. Man möchte woll Mühe nehmen alles das jenige was hiervon ist/ wie ge- ringe es auch sein mag/ auffzusuchen/ und bey zu behalten/ den solches bißwei- len einen unvermuthlichen Nutzen in der Historie geben kan. Von den Palmerio de Grentemesnil einem gelehrten Frantzö- sischen Edelmann/ der vor kurtzer Zeit gelebt/ und in Schrifften sich berühmt ge- macht wird in Beschreibung seines Le- bens/ die seiner Graeciae antiquae vorgese- tzet/ dieses sonderlich gepriesen. Non sprevit proprias cujusque provinciae linguas, rudes licet & inamaenas, quin plurimarum pro- verbia, & selectiores cantiunculas discere non est dedignatus. Von demselbigen wird auch daselbst gesaget/ Germanorum & Anglorum linguas familiares habuit, ut multa ex iis arcana erueret. Dieses haben in
Das VI. Cap. Von der Teutſchen wendig zu lernen/ begreiffen mit kurtzen„Woꝛten viel: heiſſen wir Meiſter geſaͤnge/„ welche aus Befehl unſerer alten Koͤnige/„ und Keyſer von den Helden Teutſches„ Landes beſchriebē worden auff Poetiſche„ art. Man moͤchte woll Muͤhe nehmen alles das jenige was hiervon iſt/ wie ge- ringe es auch ſein mag/ auffzuſuchen/ und bey zu behalten/ den ſolches bißwei- len einen unvermuthlichen Nutzen in der Hiſtorie geben kan. Von den Palmerio de Grentemeſnil einem gelehrten Frantzoͤ- ſiſchen Edelmann/ der vor kurtzer Zeit gelebt/ und in Schrifften ſich beruͤhmt ge- macht wird in Beſchreibung ſeines Le- bens/ die ſeiner Græciæ antiquæ vorgeſe- tzet/ dieſes ſonderlich geprieſen. Non ſprevit proprias cujusque provinciæ linguas, rudes licet & inamænas, quin plurimarum pro- verbia, & ſelectiores cantiunculas diſcere non eſt dedignatus. Von demſelbigen wird auch daſelbſt geſaget/ Germanorum & Anglorum linguas familiares habuit, ut multa ex iis arcana erueret. Dieſes haben in
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0316" n="304"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VI.</hi> Cap. Von der Teutſchen</hi></fw><lb/> wendig zu lernen/ begreiffen mit kurtzen„<lb/> Woꝛten viel: heiſſen wir Meiſter geſaͤnge/„<lb/> welche aus Befehl unſerer alten Koͤnige/„<lb/> und Keyſer von den Helden Teutſches„<lb/> Landes beſchriebē worden auff Poetiſche„<lb/> art. Man moͤchte woll Muͤhe nehmen<lb/> alles das jenige was hiervon iſt/ wie ge-<lb/> ringe es auch ſein mag/ auffzuſuchen/<lb/> und bey zu behalten/ den ſolches bißwei-<lb/> len einen unvermuthlichen Nutzen in der<lb/> Hiſtorie geben kan. Von den <hi rendition="#aq">Palmerio<lb/> de Grentemeſnil</hi> einem gelehrten Frantzoͤ-<lb/> ſiſchen Edelmann/ der vor kurtzer Zeit<lb/> gelebt/ und in Schrifften ſich beruͤhmt ge-<lb/> macht wird in Beſchreibung ſeines Le-<lb/> bens/ die ſeiner <hi rendition="#aq">Græciæ antiquæ</hi> vorgeſe-<lb/> tzet/ dieſes ſonderlich geprieſen. <hi rendition="#aq">Non ſprevit<lb/> proprias cujusque provinciæ linguas, rudes<lb/> licet & inamænas, quin plurimarum pro-<lb/> verbia, & ſelectiores cantiunculas diſcere<lb/> non eſt dedignatus.</hi> Von demſelbigen wird<lb/> auch daſelbſt geſaget/ <hi rendition="#aq">Germanorum &<lb/> Anglorum linguas familiares habuit, ut<lb/> multa ex iis arcana erueret.</hi> Dieſes haben<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [304/0316]
Das VI. Cap. Von der Teutſchen
wendig zu lernen/ begreiffen mit kurtzen„
Woꝛten viel: heiſſen wir Meiſter geſaͤnge/„
welche aus Befehl unſerer alten Koͤnige/„
und Keyſer von den Helden Teutſches„
Landes beſchriebē worden auff Poetiſche„
art. Man moͤchte woll Muͤhe nehmen
alles das jenige was hiervon iſt/ wie ge-
ringe es auch ſein mag/ auffzuſuchen/
und bey zu behalten/ den ſolches bißwei-
len einen unvermuthlichen Nutzen in der
Hiſtorie geben kan. Von den Palmerio
de Grentemeſnil einem gelehrten Frantzoͤ-
ſiſchen Edelmann/ der vor kurtzer Zeit
gelebt/ und in Schrifften ſich beruͤhmt ge-
macht wird in Beſchreibung ſeines Le-
bens/ die ſeiner Græciæ antiquæ vorgeſe-
tzet/ dieſes ſonderlich geprieſen. Non ſprevit
proprias cujusque provinciæ linguas, rudes
licet & inamænas, quin plurimarum pro-
verbia, & ſelectiores cantiunculas diſcere
non eſt dedignatus. Von demſelbigen wird
auch daſelbſt geſaget/ Germanorum &
Anglorum linguas familiares habuit, ut
multa ex iis arcana erueret. Dieſes haben
in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |