Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.der Teutschen Sprache. Hingegen hat Claubergius in seinen 5. Buchde Caus. L. Germ. erweisen wollen/ dz aus der verdoplung der Consonantiun die euphonia, volubilitas, vehementia in teutscher Spra- che bestehe/ wie er in seiner arte Etymol. p. 34. bezeuget. Daß nun diese Regul falsch/ und man nach der Außrede die Schreibart nit einrichtenkönne/ erhellet sattsam hier auß/ und stimmet mit uns über ein der vortrefliche Ba- co Verulamius in seinem Buche de augmen- tis scientiarum lib. 6. c. 1. woselbst diese Worte sich befinden. Illa scriptio, quae formata videri possit, ut pronuntiationi con- sona sit. est ex genere inutilium subtilita- tum. Nam & ipsa pronuntiatio quotidie gliscit, nec constans est, & derivationes verborum, praesertim ex linguis extraneis prorsus obscurantur. Denique cum ex more recepto scripta morem pronunciandi nullo modo impediant, sed liberum relin- quant; quorsum attinet ista novatio? Man hat auch in der Frantzösischen Sprache solche neuerung einführen wollen/ welches noch viel närrischer ist/ davon der Hr. So- rel in seiner Bibliotheque Francoise kan nach-
der Teutſchen Sprache. Hingegen hat Claubergius in ſeinẽ 5. Buchde Cauſ. L. Germ. eꝛweiſen wollẽ/ dz aus der verdoplung der Conſonantiũ die euphonia, volubilitas, vehementia in teutſcher Spra- che beſtehe/ wie er in ſeiner arte Etymol. p. 34. bezeuget. Daß nun dieſe Regul falſch/ und man nach der Außrede die Schreibart nit einrichtenkoͤñe/ eꝛhellet ſattſam hier auß/ uñ ſtim̃et mit uns uͤber ein der vortrefliche Ba- co Verulamius in ſeinem Buche de augmen- tis ſcientiarum lib. 6. c. 1. woſelbſt dieſe Worte ſich befinden. Illa ſcriptio, quæ formata videri poſſit, ut pronuntiationi con- ſona ſit. eſt ex genere inutilium ſubtilita- tum. Nam & ipſa pronuntiatio quotidie gliſcit, nec conſtans eſt, & derivationes verborum, præſertim ex linguis extraneis prorſus obſcurantur. Denique cum ex more recepto ſcripta morem pronunciandi nullo modo impediant, ſed liberum relin- quant; quorſum attinet iſta novatio? Man hat auch in der Frantzoͤſiſchen Sprache ſolche neuerung einfuͤhren wollen/ welches noch viel naͤrriſcher iſt/ davon der Hr. So- rel in ſeiner Bibliotheque Françoiſe kan nach-
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der Teutſchen Sprache.
Hingegen hat Claubergius in ſeinẽ 5. Buch
de Cauſ. L. Germ. eꝛweiſen wollẽ/ dz aus der
verdoplung der Conſonantiũ die euphonia,
volubilitas, vehementia in teutſcher Spra-
che beſtehe/ wie er in ſeiner arte Etymol. p. 34.
bezeuget. Daß nun dieſe Regul falſch/ und
man nach der Außrede die Schreibart nit
einrichtenkoͤñe/ eꝛhellet ſattſam hier auß/ uñ
ſtim̃et mit uns uͤber ein der vortrefliche Ba-
co Verulamius in ſeinem Buche de augmen-
tis ſcientiarum lib. 6. c. 1. woſelbſt dieſe
Worte ſich befinden. Illa ſcriptio, quæ
formata videri poſſit, ut pronuntiationi con-
ſona ſit. eſt ex genere inutilium ſubtilita-
tum. Nam & ipſa pronuntiatio quotidie
gliſcit, nec conſtans eſt, & derivationes
verborum, præſertim ex linguis extraneis
prorſus obſcurantur. Denique cum ex
more recepto ſcripta morem pronunciandi
nullo modo impediant, ſed liberum relin-
quant; quorſum attinet iſta novatio? Man
hat auch in der Frantzoͤſiſchen Sprache
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