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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das II. Cap. Von der Orthographia
einiger seiner andern Landsleute. De
Germanis
spricht er p. 25. nihil dicam
Mann Sonn scribentibus secundum
plumbeas suas linguas atque crassas,
und
p. 32. Auriculis asini profecto carere non
poterit, si cum Germanis auscultet, qui in

Sonn Mann duo (nn) clare audiri vo-
lunt.
Daß in dem Worte Sonn und
Mann
von etlichen die Consonantes ver-
doppelt werden/ hat diese Uhrsache: Dann
jenes ist mehr ein zwey-als einsylbig
Wort: Das gantze Wort heißt die
Sonne/
bleibt also wenn es einsylbig ge-
braucht wird die Sonn; aber so wird
in dem Verß vor einem folgenden Vocali
das (e) per Apostrophum weggeworffen.
Dann es gar unlieblich klingen würde/
wann ich es einsylbig vor einen folgen-
den Consonantem setzen wolte. Das Wort
Mann wird darum so geschrieben/ weil
es in obliquis casibus ein doppeltes (n) hat.
Hantt also der gute Plempius mit seinem
so groben Urtheil von der Teutschen
Sprache woll zu Hause bleiben können.

Hin-

Das II. Cap. Von der Orthographia
einiger ſeiner andern Landsleute. De
Germanis
ſpricht er p. 25. nihil dicam
Mann Sonn ſcribentibus ſecundum
plumbeas ſuas linguas atque craſſas,
und
p. 32. Auriculis aſini profecto carere non
poterit, ſi cum Germanis auſcultet, qui in

Sonn Mann duo (nn) clarè audiri vo-
lunt.
Daß in dem Worte Sonn und
Mann
von etlichen die Conſonantes ver-
doppelt werden/ hat dieſe Uhrſache: Dañ
jenes iſt mehr ein zwey-als einſylbig
Wort: Das gantze Wort heißt die
Sonne/
bleibt alſo wenn es einſylbig ge-
braucht wird die Sonn; aber ſo wird
in dem Verß vor einem folgenden Vocali
das (e) per Apoſtrophum weggeworffen.
Dann es gar unlieblich klingen wuͤrde/
wann ich es einſylbig vor einen folgen-
den Conſonantem ſetzen wolte. Das Woꝛt
Mann wird darum ſo geſchrieben/ weil
es in obliquis caſibus ein doppeltes (n) hat.
Hātt alſo der gute Plempius mit ſeinem
ſo groben Urtheil von der Teutſchen
Sprache woll zu Hauſe bleiben koͤnnen.

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[474/0486] Das II. Cap. Von der Orthographia einiger ſeiner andern Landsleute. De Germanis ſpricht er p. 25. nihil dicam Mann Sonn ſcribentibus ſecundum plumbeas ſuas linguas atque craſſas, und p. 32. Auriculis aſini profecto carere non poterit, ſi cum Germanis auſcultet, qui in Sonn Mann duo (nn) clarè audiri vo- lunt. Daß in dem Worte Sonn und Mann von etlichen die Conſonantes ver- doppelt werden/ hat dieſe Uhrſache: Dañ jenes iſt mehr ein zwey-als einſylbig Wort: Das gantze Wort heißt die Sonne/ bleibt alſo wenn es einſylbig ge- braucht wird die Sonn; aber ſo wird in dem Verß vor einem folgenden Vocali das (e) per Apoſtrophum weggeworffen. Dann es gar unlieblich klingen wuͤrde/ wann ich es einſylbig vor einen folgen- den Conſonantem ſetzen wolte. Das Woꝛt Mann wird darum ſo geſchrieben/ weil es in obliquis caſibus ein doppeltes (n) hat. Hātt alſo der gute Plempius mit ſeinem ſo groben Urtheil von der Teutſchen Sprache woll zu Hauſe bleiben koͤnnen. Hin-

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/486>, abgerufen am 22.11.2024.