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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das II. Cap. Von der Orthographia
die Engelländer gebrauchen sich einer grös-
seren Freyheit in Zusammenziehung der
Wörter/ und heraußstossungdes (e) Jo-
annes Bellin
hat in seiner Syntaxi Praepo-
sitionum Teutonicarum
von p. 44. biß 58.
auß der Bibel und andern Poeten die
Exempel der Wörter zusammen getra-
gen/ denen das (e) am Ende angehangen
oder entzogen wird. Es wollen auch
einige Grammatici, unter denen Hr. Schot-
tel denen/ Wörtern/ die in singulari auff ein
er oder el außgehen in plurali ein (e) zuse-
tzen/ als der Vater/ die Vätere/ oder
da es sich im Verß nicht schicke/ das erste
(e) wegwerffen/ und dafür setzen/ die Ubel-
thät're/
die Bürg're. Hergegen in
den Wörtern/ so einen vocalem oder li-
quidam
vor dem er haben/ lassen sie es
nicht gelten; als Mahlre/ Beschwe-
r're/ Zuhör're.
Ob nun zwar dieses
von der analogia in declinando kan abgefüh-
ret werden/ und Herr Schottel den O-
pitz deßhalben bestrafft/ daß er dieses
nicht in acht genommen/ so ist doch die Ge-

wohn-

Das II. Cap. Von der Orthographia
die Engellaͤnder gebꝛauchen ſich einer gꝛoͤſ-
ſeren Freyheit in Zuſammenziehung der
Woͤrter/ und heraußſtoſſungdes (e) Jo-
annes Bellin
hat in ſeiner Syntaxi Præpo-
ſitionum Teutonicarum
von p. 44. biß 58.
auß der Bibel und andern Poeten die
Exempel der Woͤrter zuſammen getra-
gen/ denen das (e) am Ende angehangen
oder entzogen wird. Es wollen auch
einige Grammatici, unter denen Hꝛ. Schot-
tel denen/ Woͤrtern/ die in ſingulari auff ein
er oder el außgehen in plurali ein (e) zuſe-
tzen/ als der Vater/ die Vaͤtere/ oder
da es ſich im Verß nicht ſchicke/ das erſte
(e) wegwerffen/ und dafuͤr ſetzen/ die Ubel-
thaͤt’re/
die Buͤrg’re. Hergegen in
den Woͤrtern/ ſo einen vocalem oder li-
quidam
vor dem er haben/ laſſen ſie es
nicht gelten; als Mahlre/ Beſchwe-
r’re/ Zuhoͤr’re.
Ob nun zwar dieſes
von der analogia in declinãdo kan abgefuͤh-
ret werden/ und Herr Schottel den O-
pitz deßhalben beſtrafft/ daß er dieſes
nicht in acht genom̃en/ ſo iſt doch die Ge-

wohn-
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[478/0490] Das II. Cap. Von der Orthographia die Engellaͤnder gebꝛauchen ſich einer gꝛoͤſ- ſeren Freyheit in Zuſammenziehung der Woͤrter/ und heraußſtoſſungdes (e) Jo- annes Bellin hat in ſeiner Syntaxi Præpo- ſitionum Teutonicarum von p. 44. biß 58. auß der Bibel und andern Poeten die Exempel der Woͤrter zuſammen getra- gen/ denen das (e) am Ende angehangen oder entzogen wird. Es wollen auch einige Grammatici, unter denen Hꝛ. Schot- tel denen/ Woͤrtern/ die in ſingulari auff ein er oder el außgehen in plurali ein (e) zuſe- tzen/ als der Vater/ die Vaͤtere/ oder da es ſich im Verß nicht ſchicke/ das erſte (e) wegwerffen/ und dafuͤr ſetzen/ die Ubel- thaͤt’re/ die Buͤrg’re. Hergegen in den Woͤrtern/ ſo einen vocalem oder li- quidam vor dem er haben/ laſſen ſie es nicht gelten; als Mahlre/ Beſchwe- r’re/ Zuhoͤr’re. Ob nun zwar dieſes von der analogia in declinãdo kan abgefuͤh- ret werden/ und Herr Schottel den O- pitz deßhalben beſtrafft/ daß er dieſes nicht in acht genom̃en/ ſo iſt doch die Ge- wohn-

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/490>, abgerufen am 22.11.2024.