Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Das II. Cap. Von der Orthographia
nach sie sollen außgesprochen werden[:]
ich sehe aber nicht wozu diß dienen solt[e]
in einer bekandten Sprache: man möcht[e]
es dann einem Außländer zu gefalle[n]
thun.



Das III. Cap.
Von der Etymologia der
Teutschen Sprache.

Einhalt.
ETymologia zweyerley art. Die Ableitung
der Wörter geschieht durch veränderung der
Buchstaben. Dessen Exempel im Frantzösi-
schen und Lateinischen. Bey den Teutschen sind
dergleichen Wörter viel/ deren Wurtzel unbekant/
aber in abgestorbenen Sprachen lieget. Exempel auß
des Vorstii Specimine observationum. Clau-
bergii Ars Etymologica Teutonum
Seine son-
derliche Scharffsinnigkeit hierin. Seine Reguln
werden angeführet. Sein Buch de Causislinguae
Germanicae
wird sehr verlanget. Teutsche
Lexica. Rabani Mauri und Keronis Glossaria
Latino-Theodisca.
Jenes ist von Lambecio

ver-

Das II. Cap. Von der Orthographia
nach ſie ſollen außgeſprochen werden[:]
ich ſehe aber nicht wozu diß dienen ſolt[e]
in einer bekandten Sprache: man moͤcht[e]
es dann einem Außlaͤnder zu gefalle[n]
thun.



Das III. Cap.
Von der Etymologiâ der
Teutſchen Sprache.

Einhalt.
ETymologia zweyerley art. Die Ableitung
der Woͤrter geſchieht durch veraͤnderung der
Buchſtaben. Deſſen Exempel im Frantzoͤſi-
ſchen und Lateiniſchen. Bey den Teutſchen ſind
dergleichen Woͤrter viel/ deren Wurtzel unbekant/
aber in abgeſtorbenen Sprachen lieget. Exempel auß
des Vorſtii Specimine obſervationum. Clau-
bergii Ars Etymologica Teutonum
Seine ſon-
derliche Scharffſinnigkeit hierin. Seine Reguln
werden angefuͤhret. Sein Buch de Cauſislinguæ
Germanicæ
wird ſehr verlanget. Teutſche
Lexica. Rabani Mauri und Keronis Gloſſaria
Latino-Theodiſca.
Jenes iſt von Lambecio

ver-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0500" n="488"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">II.</hi> Cap. Von der <hi rendition="#aq">Orthographia</hi></hi></fw><lb/>
nach &#x017F;ie &#x017F;ollen außge&#x017F;prochen werden<supplied>:</supplied><lb/>
ich &#x017F;ehe aber nicht wozu diß dienen &#x017F;olt<supplied>e</supplied><lb/>
in einer bekandten Sprache: man mo&#x0364;cht<supplied>e</supplied><lb/>
es dann einem Außla&#x0364;nder zu gefalle<supplied>n</supplied><lb/>
thun.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">III.</hi> Cap.<lb/>
Von der <hi rendition="#aq">Etymologiâ</hi> der<lb/>
Teut&#x017F;chen Sprache.</hi> </head><lb/>
            <argument>
              <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Einhalt.</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">E</hi>Tymologia</hi> zweyerley art. Die Ableitung<lb/>
der Wo&#x0364;rter ge&#x017F;chieht durch vera&#x0364;nderung der<lb/>
Buch&#x017F;taben. De&#x017F;&#x017F;en Exempel im Frantzo&#x0364;&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;chen und Lateini&#x017F;chen. Bey den Teut&#x017F;chen &#x017F;ind<lb/>
dergleichen Wo&#x0364;rter viel/ deren Wurtzel unbekant/<lb/>
aber in abge&#x017F;torbenen Sprachen lieget. Exempel auß<lb/>
des <hi rendition="#aq">Vor&#x017F;tii Specimine ob&#x017F;ervationum. Clau-<lb/>
bergii Ars Etymologica Teutonum</hi> Seine &#x017F;on-<lb/>
derliche Scharff&#x017F;innigkeit hierin. Seine Reguln<lb/>
werden angefu&#x0364;hret. Sein Buch <hi rendition="#aq">de Cau&#x017F;islinguæ<lb/>
Germanicæ</hi> wird &#x017F;ehr verlanget. Teut&#x017F;che<lb/><hi rendition="#aq">Lexica. Rabani Mauri</hi> und <hi rendition="#aq">Keronis Glo&#x017F;&#x017F;aria<lb/>
Latino-Theodi&#x017F;ca.</hi> Jenes i&#x017F;t von <hi rendition="#aq">Lambecio</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p>
            </argument>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[488/0500] Das II. Cap. Von der Orthographia nach ſie ſollen außgeſprochen werden: ich ſehe aber nicht wozu diß dienen ſolte in einer bekandten Sprache: man moͤchte es dann einem Außlaͤnder zu gefallen thun. Das III. Cap. Von der Etymologiâ der Teutſchen Sprache. Einhalt. ETymologia zweyerley art. Die Ableitung der Woͤrter geſchieht durch veraͤnderung der Buchſtaben. Deſſen Exempel im Frantzoͤſi- ſchen und Lateiniſchen. Bey den Teutſchen ſind dergleichen Woͤrter viel/ deren Wurtzel unbekant/ aber in abgeſtorbenen Sprachen lieget. Exempel auß des Vorſtii Specimine obſervationum. Clau- bergii Ars Etymologica Teutonum Seine ſon- derliche Scharffſinnigkeit hierin. Seine Reguln werden angefuͤhret. Sein Buch de Cauſislinguæ Germanicæ wird ſehr verlanget. Teutſche Lexica. Rabani Mauri und Keronis Gloſſaria Latino-Theodiſca. Jenes iſt von Lambecio ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/500
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/500>, abgerufen am 22.11.2024.