Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.der Teutschen Sprache. teinischen/ vielmehr mit der Griechischenübereinkomt/ welches letzte Bernegger. quaest. 11. in German. Tac. mit einigen E- xempeln erwiesen. Ja sie folgt der na- türlichen Ordnung genaüer nach/ als ir- gend eine andre Sprache/ worin ihr die Frantzösische nachahmet/ welche der Herr Sorbier dieser Uhrsachen halber der Lateinischen in einem absonderlichem Bu- che/ wie wir droben gesehen/ vorgezo- gen. So hantte die Teutsche vielmehr Recht ihr den Vorzug anzumessen/ wann man auff diesen Grund gehen wolte. Ich will hier nicht weitläufftig die Reguln der Wörterfügung anführen/ dann dieses ist zur gnüge von andern geschehen. Diß muß insonderheit in acht genommen wer- den/ daß in allen Sprachen die Syntaxis in Carmine von der Syntaxi in Prosa ver- schieden sey/ wie dieses in Griechischer und Lateinischer Sprache bekant ist/ und solches in dieser Masenius Palaestr. Eloq- ligatae lib 2. c. 12. gar artig außgeführet. So hat man auch im Teutschen Carmine biß-
der Teutſchen Sprache. teiniſchen/ vielmehr mit der Griechiſchenuͤbereinkomt/ welches letzte Bernegger. quæſt. 11. in German. Tac. mit einigen E- xempeln erwieſen. Ja ſie folgt der na- tuͤrlichen Ordnung genauͤer nach/ als ir- gend eine andre Sprache/ worin ihr die Frantzoͤſiſche nachahmet/ welche der Herr Sorbier dieſer Uhrſachen halber der Lateiniſchen in einem abſonderlichem Bu- che/ wie wir droben geſehen/ vorgezo- gen. So hātte die Teutſche vielmehr Recht ihr den Vorzug anzumeſſen/ wañ man auff dieſen Grund gehen wolte. Ich will hier nicht weitlaͤufftig die Reguln der Woͤrterfuͤgung anfuͤhren/ dann dieſes iſt zur gnuͤge von andern geſchehen. Diß muß inſonderheit in acht genommen wer- den/ daß in allen Sprachen die Syntaxis in Carmine von der Syntaxi in Proſa ver- ſchieden ſey/ wie dieſes in Griechiſcher und Lateiniſcher Sprache bekant iſt/ und ſolches in dieſer Maſenius Palæſtr. Eloq- ligatæ lib 2. c. 12. gar artig außgefuͤhret. So hat man auch im Teutſchen Carmine biß-
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uͤbereinkomt/ welches letzte Bernegger.
quæſt. 11. in German. Tac. mit einigen E-
xempeln erwieſen. Ja ſie folgt der na-
tuͤrlichen Ordnung genauͤer nach/ als ir-
gend eine andre Sprache/ worin ihr
die Frantzoͤſiſche nachahmet/ welche der
Herr Sorbier dieſer Uhrſachen halber der
Lateiniſchen in einem abſonderlichem Bu-
che/ wie wir droben geſehen/ vorgezo-
gen. So hātte die Teutſche vielmehr
Recht ihr den Vorzug anzumeſſen/ wañ
man auff dieſen Grund gehen wolte. Ich
will hier nicht weitlaͤufftig die Reguln der
Woͤrterfuͤgung anfuͤhren/ dann dieſes iſt
zur gnuͤge von andern geſchehen. Diß
muß inſonderheit in acht genommen wer-
den/ daß in allen Sprachen die Syntaxis
in Carmine von der Syntaxi in Proſa ver-
ſchieden ſey/ wie dieſes in Griechiſcher
und Lateiniſcher Sprache bekant iſt/ und
ſolches in dieſer Maſenius Palæſtr. Eloq-
ligatæ lib 2. c. 12. gar artig außgefuͤhret.
So hat man auch im Teutſchen Carmine
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