Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

der Teutschen Sprache.
n'y retombe pas souvent. Et l' on recon-
noist bien, si le Poete n' a pas voulu per-
dre la force de son expression, pour une
consideration moins forte.
Dieses alles
wird sich in der Italiänischen Sprache
gleichfalls also finden/ und sehen wir
hierauß/ daß nicht alle Inversiones zu ver-
werffen/ und nicht allein können gedul-
det werden/ sondern bißweilen/ insonder-
heit in Heroico Carmine, nothwendig sein.
Was sonst noch ferner von dem Syntaxi
in Teutscher Sprache konte gesaget wer-
den/ solches ist vom Herrn Schotteln
weitläufftig außgeführet. Die Constru-
ctio
der Praepositionum muß in-
sonderheit im Teutschen woll in acht ge-
nommen werden. Hievon hat Johannes
Bellin
ein nützliches Buch geschrieben/
welches ausserhalb der üblen Schreibart/
die dar in enthalten/ sehr woll zu gebrau-
chen/ were aber besser/ daß er die Latei-
nische übliche terminos behalten hantte/
weil er durch die neue von ihm ertichtete
Teutsche Kunstwörter die Reguln sehr

dun-

der Teutſchen Sprache.
n’y retombe pas ſouvent. Et l’ on recon-
noiſt bien, ſi le Poëte n’ a pas voulu per-
dre la force de ſon expreſſion, pour une
conſideration moins forte.
Dieſes alles
wird ſich in der Italiaͤniſchen Sprache
gleichfalls alſo finden/ und ſehen wir
hierauß/ daß nicht alle Inverſiones zu ver-
werffen/ und nicht allein koͤnnen gedul-
det werden/ ſondern bißweilen/ inſonder-
heit in Heroico Carmine, nothwendig ſein.
Was ſonſt noch ferner von dem Syntaxi
in Teutſcher Sprache konte geſaget wer-
den/ ſolches iſt vom Herrn Schotteln
weitlaͤufftig außgefuͤhret. Die Conſtru-
ctio
der Præpoſitionum muß in-
ſonderheit im Teutſchen woll in acht ge-
nommen werden. Hievon hat Johannes
Bellin
ein nuͤtzliches Buch geſchrieben/
welches auſſerhalb der uͤblen Schreibart/
die dar in enthalten/ ſehr woll zu gebrau-
chen/ were aber beſſer/ daß er die Latei-
niſche uͤbliche terminos behalten hātte/
weil er durch die neue von ihm ertichtete
Teutſche Kunſtwoͤrter die Reguln ſehr

dun-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0535" n="523"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Teut&#x017F;chen Sprache.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">n&#x2019;y retombe pas &#x017F;ouvent. Et l&#x2019; on recon-<lb/>
noi&#x017F;t bien, &#x017F;i le Poëte n&#x2019; a pas voulu per-<lb/>
dre la force de &#x017F;on expre&#x017F;&#x017F;ion, pour une<lb/>
con&#x017F;ideration moins forte.</hi> Die&#x017F;es alles<lb/>
wird &#x017F;ich in der Italia&#x0364;ni&#x017F;chen Sprache<lb/>
gleichfalls al&#x017F;o finden/ und &#x017F;ehen wir<lb/>
hierauß/ daß nicht alle <hi rendition="#aq">Inver&#x017F;iones</hi> zu ver-<lb/>
werffen/ und nicht allein ko&#x0364;nnen gedul-<lb/>
det werden/ &#x017F;ondern bißweilen/ in&#x017F;onder-<lb/>
heit in <hi rendition="#aq">Heroico Carmine,</hi> nothwendig &#x017F;ein.<lb/>
Was &#x017F;on&#x017F;t noch ferner von dem <hi rendition="#aq">Syntaxi</hi><lb/>
in Teut&#x017F;cher Sprache konte ge&#x017F;aget wer-<lb/>
den/ &#x017F;olches i&#x017F;t vom Herrn Schotteln<lb/>
weitla&#x0364;ufftig außgefu&#x0364;hret. Die <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tru-<lb/>
ctio</hi> der <hi rendition="#aq">Præpo&#x017F;itionum</hi> muß in-<lb/>
&#x017F;onderheit im Teut&#x017F;chen woll in acht ge-<lb/>
nommen werden. Hievon hat <hi rendition="#aq">Johannes<lb/>
Bellin</hi> ein nu&#x0364;tzliches Buch ge&#x017F;chrieben/<lb/>
welches au&#x017F;&#x017F;erhalb der u&#x0364;blen Schreibart/<lb/>
die dar in enthalten/ &#x017F;ehr woll zu gebrau-<lb/>
chen/ were aber be&#x017F;&#x017F;er/ daß er die Latei-<lb/>
ni&#x017F;che u&#x0364;bliche <hi rendition="#aq">terminos</hi> behalten ha&#x0304;tte/<lb/>
weil er durch die neue von ihm ertichtete<lb/>
Teut&#x017F;che Kun&#x017F;two&#x0364;rter die Reguln &#x017F;ehr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dun-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[523/0535] der Teutſchen Sprache. n’y retombe pas ſouvent. Et l’ on recon- noiſt bien, ſi le Poëte n’ a pas voulu per- dre la force de ſon expreſſion, pour une conſideration moins forte. Dieſes alles wird ſich in der Italiaͤniſchen Sprache gleichfalls alſo finden/ und ſehen wir hierauß/ daß nicht alle Inverſiones zu ver- werffen/ und nicht allein koͤnnen gedul- det werden/ ſondern bißweilen/ inſonder- heit in Heroico Carmine, nothwendig ſein. Was ſonſt noch ferner von dem Syntaxi in Teutſcher Sprache konte geſaget wer- den/ ſolches iſt vom Herrn Schotteln weitlaͤufftig außgefuͤhret. Die Conſtru- ctio der Præpoſitionum muß in- ſonderheit im Teutſchen woll in acht ge- nommen werden. Hievon hat Johannes Bellin ein nuͤtzliches Buch geſchrieben/ welches auſſerhalb der uͤblen Schreibart/ die dar in enthalten/ ſehr woll zu gebrau- chen/ were aber beſſer/ daß er die Latei- niſche uͤbliche terminos behalten hātte/ weil er durch die neue von ihm ertichtete Teutſche Kunſtwoͤrter die Reguln ſehr dun-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/535
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/535>, abgerufen am 22.11.2024.