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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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der Teutschen Sprache.
hat nach dem die quantitas Syllabarum sich
geändert/ das metrum und selbst die
Music sich auff diesen Grund fast gese-
tzet. Nach der Griechischen und Latei-
nischen Sprache aber zu urtheilen/ so
hat die Teutsche Sprache mehr Molossos
und Spondaeos als eine eintzige/ deßhal-
ben wurde das in dem Lateinischen und
Griechischen übliche metrum sich zu dersel-
ben nicht schicken. Die andern Spra-
chen als Italiänische/ Spanische und Fran-
tzösische/ weiln sie der Lateinischen etwas
näher kommen/ haben eine grössere Ver-
annderung der Pedum, als bey uns. Sie
sind aber dennoch gleichwoll des Lateini-
schen metri nicht fähig. Es haben sich
zwar einige bemühet dergleichen metrum
in dem Teutschen auffzubringen: Aber
es will sich durchauß bey unsern
Ohren nicht schicken. Plempius hat
in seiner Orthographia Belgica eine solche
art zu Poetisiren in der Niederländi-
schen gesucht. Zu dem Ende er die Ver-
doplung der Consonantium in den infini-

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der Teutſchen Sprache.
hat nach dem die quantitas Syllabarum ſich
geaͤndert/ das metrum und ſelbſt die
Muſic ſich auff dieſen Grund faſt geſe-
tzet. Nach der Griechiſchen und Latei-
niſchen Sprache aber zu urtheilen/ ſo
hat die Teutſche Sprache mehr Moloſſos
und Spondæos als eine eintzige/ deßhal-
ben wurde das in dem Lateiniſchen und
Griechiſchen uͤbliche metrum ſich zu derſel-
ben nicht ſchicken. Die andern Spra-
chen als Italiaͤniſche/ Spaniſche uñ Fran-
tzoͤſiſche/ weiln ſie der Lateiniſchen etwas
naͤher kommen/ haben eine groͤſſere Ver-
ānderung der Pedum, als bey uns. Sie
ſind aber dennoch gleichwoll des Lateini-
ſchen metri nicht faͤhig. Es haben ſich
zwar einige bemuͤhet dergleichen metrum
in dem Teutſchen auffzubringen: Aber
es will ſich durchauß bey unſern
Ohren nicht ſchicken. Plempius hat
in ſeiner Orthographia Belgica eine ſolche
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ſchen geſucht. Zu dem Ende er die Ver-
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[531/0543] der Teutſchen Sprache. hat nach dem die quantitas Syllabarum ſich geaͤndert/ das metrum und ſelbſt die Muſic ſich auff dieſen Grund faſt geſe- tzet. Nach der Griechiſchen und Latei- niſchen Sprache aber zu urtheilen/ ſo hat die Teutſche Sprache mehr Moloſſos und Spondæos als eine eintzige/ deßhal- ben wurde das in dem Lateiniſchen und Griechiſchen uͤbliche metrum ſich zu derſel- ben nicht ſchicken. Die andern Spra- chen als Italiaͤniſche/ Spaniſche uñ Fran- tzoͤſiſche/ weiln ſie der Lateiniſchen etwas naͤher kommen/ haben eine groͤſſere Ver- ānderung der Pedum, als bey uns. Sie ſind aber dennoch gleichwoll des Lateini- ſchen metri nicht faͤhig. Es haben ſich zwar einige bemuͤhet dergleichen metrum in dem Teutſchen auffzubringen: Aber es will ſich durchauß bey unſern Ohren nicht ſchicken. Plempius hat in ſeiner Orthographia Belgica eine ſolche art zu Poetiſiren in der Niederlaͤndi- ſchen geſucht. Zu dem Ende er die Ver- doplung der Conſonantium in den infini- tivis l l 2

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/543>, abgerufen am 22.11.2024.