nicht gefallen. Vielweniger ist es ange- nehm/ wann ein Reim durch das gantze Carmen beybehalten wird/ welches den- noch einige mehr ad ostentationem ingenii gethan/ als daß sie solche art zum Exem- pel vorstellen wollen. Wir finden ein Frantzösisches Tautoruthmon unter des Monconisii seinen Carminibus, die seiner Voyage angehänget. Von dergleichen Italiänischen Carmine, so einer Angelus Raparius gemacht/ schreibt Erythraeus Pinac. II. imag. 28. Longum rhythmicum Car- men ex minutulis strophis confectum, in illius laudem edulii composuit, quod vulgo raviolos appellant: ac singulis Stro- phis intercalaris versus erat insertus; & quo- niam carminis ea lex erat, ut ultima Stro- phae uniuscujusque syllaba, eodem quo ex- trema intercalaris modo, desineret, tre- centa fere verba, similiter eodemque mo- do cadentia, repererat, Dergleichen Carmina sein in lächerlichen kurtzweiligen Dingen woll/ aber nicht in ernsthafften Sachen zu gebrauchen. Constantinus
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der Reime.
nicht gefallen. Vielweniger iſt es ange- nehm/ wann ein Reim durch das gantze Carmen beybehalten wird/ welches den- noch einige mehr ad oſtentationem ingenii gethan/ als daß ſie ſolche art zum Exem- pel vorſtellen wollen. Wir finden ein Frantzoͤſiſches Ταυτόρυϑμον unter des Monconiſii ſeinen Carminibus, die ſeiner Voyage angehaͤnget. Von dergleichen Italiaͤniſchen Carmine, ſo einer Angelus Raparius gemacht/ ſchreibt Erythræus Pinac. II. imag. 28. Longum rhythmicum Car- men ex minutulis ſtrophis confectum, in illius laudem edulii compoſuit, quod vulgo raviolos appellant: ac ſingulis Stro- phis intercalaris verſus erat inſertus; & quo- niam carminis ea lex erat, ut ultima Stro- phæ uniuscujusque ſyllaba, eodem quo ex- trema intercalaris modo, deſineret, tre- centa fere verba, ſimiliter eodemque mo- do cadentia, repererat, Dergleichen Carmina ſein in lächerlichen kurtzweiligen Dingen woll/ aber nicht in ernſthafften Sachen zu gebrauchen. Conſtantinus
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der Reime.
nicht gefallen. Vielweniger iſt es ange-
nehm/ wann ein Reim durch das gantze
Carmen beybehalten wird/ welches den-
noch einige mehr ad oſtentationem ingenii
gethan/ als daß ſie ſolche art zum Exem-
pel vorſtellen wollen. Wir finden ein
Frantzoͤſiſches Ταυτόρυϑμον unter des
Monconiſii ſeinen Carminibus, die ſeiner
Voyage angehaͤnget. Von dergleichen
Italiaͤniſchen Carmine, ſo einer Angelus
Raparius gemacht/ ſchreibt Erythræus Pinac.
II. imag. 28. Longum rhythmicum Car-
men ex minutulis ſtrophis confectum, in
illius laudem edulii compoſuit, quod
vulgo raviolos appellant: ac ſingulis Stro-
phis intercalaris verſus erat inſertus; & quo-
niam carminis ea lex erat, ut ultima Stro-
phæ uniuscujusque ſyllaba, eodem quo ex-
trema intercalaris modo, deſineret, tre-
centa fere verba, ſimiliter eodemque mo-
do cadentia, repererat, Dergleichen
Carmina ſein in lächerlichen kurtzweiligen
Dingen woll/ aber nicht in ernſthafften
Sachen zu gebrauchen. Conſtantinus
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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/623>, abgerufen am 22.11.2024.
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