Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.der Reimschlüsse. terschiedliche art unter sich verwechseltund gemischet/ welchen etliche drey-fünff- sieben-neun-zehn- und zwölffzeilige hinzu thun/ deren Exempel bey dem Betulio cap. 8. seiner Anweisung zu lesen Hier- in kan ein jedweder feinen eigenen Einfällen zum Theil folgen. Darunten wird ein E- xempel der Sechszeiligen/ welche die Vier- zeilige in sich begreiffen auß der 10. Ode/ und ein anders von den achtzeiligen/ aus der 11. Ode herbey gebracht werden. Das Sapphicum genus ist bey den Teutschen auff unterschiedliche art auffgebracht/ so daß es numehr bey ihnen fast das Bürger- recht gewonnen. Dann verschiedene Gattungen von den Autoribus vorgezei- get werden. Darunten wird eins aus der 12. Ode des Horatii angeführet/ wel- ches zugleich ein Echo fürbildet/ so kein genus carminis vor sich ist/ sondern nur eine affectio desselben. Von diesem ha- ben auch andere außführlich gehandelt/ insonderheit Herr Schottel und Betu- lius cap. 9. seiner Anweisung. Ringel- Rei-
der Reimſchluͤſſe. terſchiedliche art unter ſich verwechſeltund gemiſchet/ welchen etliche drey-fuͤnff- ſieben-neun-zehn- und zwoͤlffzeilige hinzu thun/ deren Exempel bey dem Betulio cap. 8. ſeiner Anweiſung zu leſen Hier- in kan ein jedweder feinen eigenē Einfaͤllē zum Theil folgen. Darunten wird ein E- xempel der Sechszeiligen/ welche die Vier- zeilige in ſich begreiffen auß der 10. Ode/ und ein anders von den achtzeiligen/ aus der 11. Ode herbey gebracht werden. Das Sapphicum genus iſt bey den Teutſchē auff unterſchiedliche art auffgebracht/ ſo daß es numehr bey ihnen faſt das Buͤrger- recht gewonnen. Dann verſchiedene Gattungen von den Autoribus vorgezei- get werden. Darunten wird eins aus der 12. Ode des Horatii angefuͤhret/ wel- ches zugleich ein Echo fuͤrbildet/ ſo kein genus carminis vor ſich iſt/ ſondern nur eine affectio deſſelben. Von dieſem ha- ben auch andere außfuͤhrlich gehandelt/ inſonderheit Herr Schottel und Betu- lius cap. 9. ſeiner Anweiſung. Ringel- Rei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0647" n="635"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Reimſchluͤſſe.</hi></fw><lb/> terſchiedliche art unter ſich verwechſelt<lb/> und gemiſchet/ welchen etliche drey-fuͤnff-<lb/> ſieben-neun-zehn- und zwoͤlffzeilige hinzu<lb/> thun/ deren Exempel bey dem <hi rendition="#aq">Betulio<lb/> cap.</hi> 8. ſeiner Anweiſung zu leſen Hier-<lb/> in kan ein jedweder feinen eigenē Einfaͤllē<lb/> zum Theil folgen. Darunten wird ein E-<lb/> xempel der Sechszeiligen/ welche die Vier-<lb/> zeilige in ſich begreiffen auß der 10. Ode/<lb/> und ein anders von den achtzeiligen/ aus<lb/> der 11. Ode herbey gebracht werden. Das<lb/><hi rendition="#aq">Sapphicum genus</hi> iſt bey den Teutſchē auff<lb/> unterſchiedliche art auffgebracht/ ſo daß<lb/> es numehr bey ihnen faſt das Buͤrger-<lb/> recht gewonnen. Dann verſchiedene<lb/> Gattungen von den <hi rendition="#aq">Autoribus</hi> vorgezei-<lb/> get werden. Darunten wird eins aus<lb/> der 12. Ode des <hi rendition="#aq">Horatii</hi> angefuͤhret/ wel-<lb/> ches zugleich ein <hi rendition="#aq">Echo</hi> fuͤrbildet/ ſo kein<lb/><hi rendition="#aq">genus carminis</hi> vor ſich iſt/ ſondern nur<lb/> eine <hi rendition="#aq">affectio</hi> deſſelben. Von dieſem ha-<lb/> ben auch andere außfuͤhrlich gehandelt/<lb/> inſonderheit Herr Schottel und <hi rendition="#aq">Betu-<lb/> lius cap.</hi> 9. ſeiner Anweiſung. Ringel-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Rei-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [635/0647]
der Reimſchluͤſſe.
terſchiedliche art unter ſich verwechſelt
und gemiſchet/ welchen etliche drey-fuͤnff-
ſieben-neun-zehn- und zwoͤlffzeilige hinzu
thun/ deren Exempel bey dem Betulio
cap. 8. ſeiner Anweiſung zu leſen Hier-
in kan ein jedweder feinen eigenē Einfaͤllē
zum Theil folgen. Darunten wird ein E-
xempel der Sechszeiligen/ welche die Vier-
zeilige in ſich begreiffen auß der 10. Ode/
und ein anders von den achtzeiligen/ aus
der 11. Ode herbey gebracht werden. Das
Sapphicum genus iſt bey den Teutſchē auff
unterſchiedliche art auffgebracht/ ſo daß
es numehr bey ihnen faſt das Buͤrger-
recht gewonnen. Dann verſchiedene
Gattungen von den Autoribus vorgezei-
get werden. Darunten wird eins aus
der 12. Ode des Horatii angefuͤhret/ wel-
ches zugleich ein Echo fuͤrbildet/ ſo kein
genus carminis vor ſich iſt/ ſondern nur
eine affectio deſſelben. Von dieſem ha-
ben auch andere außfuͤhrlich gehandelt/
inſonderheit Herr Schottel und Betu-
lius cap. 9. ſeiner Anweiſung. Ringel-
Rei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |