Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.
In der 11. Ode desselben Buchs ist dieses
Ich könte dieses mit allerhand Exempeln arten
In der 11. Ode deſſelben Buchs iſt dieſes
Ich koͤnte dieſes mit allerhand Exempeln arten
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Das XV. Cap. Von den
Ich weiß und weiß nicht was ich weiß.
Die Nacht tritt an des Tages Stelle.
Jetzt bin ich dort/ itzt da/ itzt hier
Ich folg’ und fliehe ſelbſt fuͤr mir.
In der 11. Ode deſſelben Buchs iſt dieſes
ſehr zierlich:
Der freie Wind faͤhrt ohne Zuͤgel/
Ein leichter Pfeil eilt auff Gewinn.
Der ſtarcke Plitz hat ſchnelle Fluͤgel
Ein ſchneller Fall ſchieſt ploͤtzlich hin.
Fuͤr ihren Sinnen ſind nicht ſchnelle/
Lufft/ Pfeile/ Plitz und Waſſerfaͤlle.
Ich koͤnte dieſes mit allerhand Exempeln
und Gegenhaltungen der Grichſchen und
Lateiniſchen Poeten klārer machen/ wan̄
es nicht allhie zu weitlāufftig were. Die
Metra koͤnnen in den Oden vielfaͤltig ſein;
Trochaiſche ſchicken ſich am beſten/ da man
ein Verlangen vorſtellet/ in Sittlichen
und Liebesſachen/ Jambiſche in Schertz-
und Schelt-Gedichten/ Anapæſtiſche und
Dactyliſche/ wann man etwas luſtiges
vorſtellet. Dann es wuͤrde ſehr uͤbel
klingen/ wann man ſie in traurigen Sa-
chen gebrauchen wolte. Die vielerley
arten
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