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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Exempel der Reimgebände.
Exemplum der gemeinen Art
ex Od. 8.
OLydia/ der Jugend Fall und Stricke/
Ich bitte dich sag an/ was sinds für Tücke/
Was ist für Gifft das Sybaris so liebt/
Und sich um dich der eitlen Lust ergiebt?
Wie komt es doch daß er den Platz so meidet/
Der manchem sonst den Lorbeerkrantz bescheidet?
Er fliehet/ wo die Sonn den Staub erweckt.
Wie komt es/ daß er sich davor versteckt?
Was hält ihn ab/ daß er sich nicht begiebet
In Mavors Pflicht/ den unsre Jugend liebet?
Gibt Franckreich sonst im Reiten unterricht;
Das schlägt er hin/ das kümmert ihn gantz nicht.
Der sanfften Fluht/ die unsre Tibur führet/
Vergüldten Sand den hat er nie berühret/
Er meidet ihn als Phlegetons gestad/
Da Charons Fähr allein zu laden hat.
Wenn andre sich mit glattem Oel beschmieren/
Die Ringekunst viel besser so zu führen/
Das meidet er/ als sey es solch ein Gifft/
Das Hydra selbst auß ihren Adern triefft/
Man höret ihn auch nicht wie andre klagen/
Daß er sich wund am Küriß hat getragen/
Wo
Exempel der Reimgebaͤnde.
Exemplum der gemeinen Art
ex Od. 8.
OLydia/ der Jugend Fall und Stricke/
Ich bitte dich ſag an/ was ſinds fuͤr Tuͤcke/
Was iſt fuͤr Gifft das Sybaris ſo liebt/
Und ſich um dich der eitlen Luſt ergiebt?
Wie komt es doch daß er den Platz ſo meidet/
Der manchem ſonſt den Lorbeerkrantz beſcheidet?
Er fliehet/ wo die Sonn den Staub erweckt.
Wie komt es/ daß er ſich davor verſteckt?
Was haͤlt ihn ab/ daß er ſich nicht begiebet
In Mavors Pflicht/ den unſre Jugend liebet?
Gibt Franckreich ſonſt im Reiten unterricht;
Das ſchlaͤgt er hin/ das kuͤmmert ihn gantz nicht.
Der ſanfften Fluht/ die unſre Tibur fuͤhret/
Verguͤldten Sand den hat er nie beruͤhret/
Er meidet ihn als Phlegetons geſtad/
Da Charons Faͤhr allein zu laden hat.
Wenn andre ſich mit glattem Oel beſchmieren/
Die Ringekunſt viel beſſer ſo zu fuͤhren/
Das meidet er/ als ſey es ſolch ein Gifft/
Das Hydra ſelbſt auß ihren Adern triefft/
Man hoͤret ihn auch nicht wie andre klagen/
Daß er ſich wund am Kuͤriß hat getragen/
Wo
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[794/0806] Exempel der Reimgebaͤnde. Exemplum der gemeinen Art ex Od. 8. OLydia/ der Jugend Fall und Stricke/ Ich bitte dich ſag an/ was ſinds fuͤr Tuͤcke/ Was iſt fuͤr Gifft das Sybaris ſo liebt/ Und ſich um dich der eitlen Luſt ergiebt? Wie komt es doch daß er den Platz ſo meidet/ Der manchem ſonſt den Lorbeerkrantz beſcheidet? Er fliehet/ wo die Sonn den Staub erweckt. Wie komt es/ daß er ſich davor verſteckt? Was haͤlt ihn ab/ daß er ſich nicht begiebet In Mavors Pflicht/ den unſre Jugend liebet? Gibt Franckreich ſonſt im Reiten unterricht; Das ſchlaͤgt er hin/ das kuͤmmert ihn gantz nicht. Der ſanfften Fluht/ die unſre Tibur fuͤhret/ Verguͤldten Sand den hat er nie beruͤhret/ Er meidet ihn als Phlegetons geſtad/ Da Charons Faͤhr allein zu laden hat. Wenn andre ſich mit glattem Oel beſchmieren/ Die Ringekunſt viel beſſer ſo zu fuͤhren/ Das meidet er/ als ſey es ſolch ein Gifft/ Das Hydra ſelbſt auß ihren Adern triefft/ Man hoͤret ihn auch nicht wie andre klagen/ Daß er ſich wund am Kuͤriß hat getragen/ Wo

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 794. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/806>, abgerufen am 23.11.2024.