sich davon aus, und im Gemüthe ist das Herz der Seele, wenn ich so sagen darf, eine Kraft, welche die beyden Grundkräfte, die Sammlungs- und die Ausbreitungskraft, in sich vereinigt; denn was sammelt und vereinigt also mehr alles in sich als die Liebe? und was breitet sich mehr in alles aus, was theilt sich mehr allen mit, was fließet mehr in alles über als die Liebe? um alles in sich wieder zurück zu bringen, zu vereinigen ergiest sie sich in alles, und sammlet nur eben ihre Kraft in Eins, um sich wieder in alles auszubreiten, und so erwecken diese beiden Grundkräfte in ihr sich immer einander, und haben je eine die andere zum Ziel und Grund der Erweckung, der Bewegung, sie rühren eine die andre zur Quellharmonie aller Lebenskräfte und machen ihren Grund zusammen aus, und aus beyder einmüthig harmonischen Grundempfindung zugleich entsteht die froheste wechselsweise Mittheilung, die überströmende Fülle des Einklangs, die Freude der vollkommnen Einheit und Ausbreitung zugleich, die diese beiden Kräfte aufs rührendste fortpflanzet, immer weiter froh fruchtbar ergießet, immer weiter in reizendem Anziehen sammelnd vereinigt. Was ist nun die Sammlungskraft der Liebe anders als die Verlangens- oder Begehrungskraft nach ihrem ersten Ziele, der Einheit, um alle Kräfte an sich und in sich zusammen zu ziehen, alle ihre Stärke in Eins zu sammeln? Die Kraft des ersten Absehens, alles unter Einen Gesichtspunkt zu bringen,
sich davon aus, und im Gemuͤthe ist das Herz der Seele, wenn ich so sagen darf, eine Kraft, welche die beyden Grundkraͤfte, die Sammlungs- und die Ausbreitungskraft, in sich vereinigt; denn was sammelt und vereinigt also mehr alles in sich als die Liebe? und was breitet sich mehr in alles aus, was theilt sich mehr allen mit, was fließet mehr in alles uͤber als die Liebe? um alles in sich wieder zuruͤck zu bringen, zu vereinigen ergiest sie sich in alles, und sammlet nur eben ihre Kraft in Eins, um sich wieder in alles auszubreiten, und so erwecken diese beiden Grundkraͤfte in ihr sich immer einander, und haben je eine die andere zum Ziel und Grund der Erweckung, der Bewegung, sie ruͤhren eine die andre zur Quellharmonie aller Lebenskraͤfte und machen ihren Grund zusammen aus, und aus beyder einmuͤthig harmonischen Grundempfindung zugleich entsteht die froheste wechselsweise Mittheilung, die uͤberstroͤmende Fuͤlle des Einklangs, die Freude der vollkommnen Einheit und Ausbreitung zugleich, die diese beiden Kraͤfte aufs ruͤhrendste fortpflanzet, immer weiter froh fruchtbar ergießet, immer weiter in reizendem Anziehen sammelnd vereinigt. Was ist nun die Sammlungskraft der Liebe anders als die Verlangens- oder Begehrungskraft nach ihrem ersten Ziele, der Einheit, um alle Kraͤfte an sich und in sich zusammen zu ziehen, alle ihre Staͤrke in Eins zu sammeln? Die Kraft des ersten Absehens, alles unter Einen Gesichtspunkt zu bringen,
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sich davon aus, und im Gemuͤthe ist das Herz der Seele, wenn ich so sagen darf, eine Kraft, welche die beyden Grundkraͤfte, die Sammlungs- und die Ausbreitungskraft, in sich vereinigt; denn was sammelt und vereinigt also mehr alles in sich als die Liebe? und was breitet sich mehr in alles aus, was theilt sich mehr allen mit, was fließet mehr in alles uͤber als die Liebe? um alles in sich wieder zuruͤck zu bringen, zu vereinigen ergiest sie sich in alles, und sammlet nur eben ihre Kraft in Eins, um sich wieder in alles auszubreiten, und so erwecken diese beiden Grundkraͤfte in ihr sich immer einander, und haben je eine die andere zum Ziel und Grund der Erweckung, der Bewegung, sie ruͤhren eine die andre zur Quellharmonie aller Lebenskraͤfte und machen ihren Grund zusammen aus, und aus beyder einmuͤthig harmonischen Grundempfindung zugleich entsteht die froheste wechselsweise Mittheilung, die uͤberstroͤmende Fuͤlle des Einklangs, die Freude der vollkommnen Einheit und Ausbreitung zugleich, die diese beiden Kraͤfte aufs ruͤhrendste fortpflanzet, immer weiter froh fruchtbar ergießet, immer weiter in reizendem Anziehen sammelnd vereinigt. Was ist nun die Sammlungskraft der Liebe anders als die Verlangens- oder Begehrungskraft nach ihrem ersten Ziele, der Einheit, um alle Kraͤfte an sich und in sich zusammen zu ziehen, alle ihre Staͤrke in Eins zu sammeln? Die Kraft des ersten Absehens, alles unter Einen Gesichtspunkt zu bringen,<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
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sich davon aus, und im Gemuͤthe ist das Herz der Seele, wenn ich so sagen darf, eine Kraft, welche die beyden Grundkraͤfte, die Sammlungs- und die Ausbreitungskraft, in sich vereinigt; denn was sammelt und vereinigt also mehr alles in sich als die Liebe? und was breitet sich mehr in alles aus, was theilt sich mehr allen mit, was fließet mehr in alles uͤber als die Liebe? um alles in sich wieder zuruͤck zu bringen, zu vereinigen ergiest sie sich in alles, und sammlet nur eben ihre Kraft in Eins, um sich wieder in alles auszubreiten, und so erwecken diese beiden Grundkraͤfte in ihr sich immer einander, und haben je eine die andere zum Ziel und Grund der Erweckung, der Bewegung, sie ruͤhren eine die andre zur Quellharmonie aller Lebenskraͤfte und machen ihren Grund zusammen aus, und aus beyder einmuͤthig harmonischen Grundempfindung zugleich entsteht die froheste wechselsweise Mittheilung, die uͤberstroͤmende Fuͤlle des Einklangs, die Freude der vollkommnen Einheit und Ausbreitung zugleich, die diese beiden Kraͤfte aufs ruͤhrendste fortpflanzet, immer weiter froh fruchtbar ergießet, immer weiter in reizendem Anziehen sammelnd vereinigt. Was ist nun die Sammlungskraft der Liebe anders als die Verlangens- oder Begehrungskraft nach ihrem ersten Ziele, der Einheit, um alle Kraͤfte an sich und in sich zusammen zu ziehen, alle ihre Staͤrke in Eins zu sammeln? Die Kraft des ersten Absehens, alles unter Einen Gesichtspunkt zu bringen,
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(2015-06-09T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-06-09T11:00:00Z)
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Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01001_1793/31>, abgerufen am 16.07.2024.
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