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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793.

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damit Er von Grund aus, so zu sagen, die Seele der Seele, die reine Lebensquelle derselben mehr und mehr werde. Und so kann nun der wahre Wesensliebhaber nach einigem Wahrheitsgrunde unzweifelhaft richtig Gott selbst in sich finden, richtig befolgen und mit treuer Beobachtung edler Herzensrichtung von Grund aus zu Jhm, Seiner lautern Gegenwart in sich ordentlich wahrnehmen; denn das ewige Wort der Wahrheit selbst versichert, daß reine Herzen Gott schauen, Gott verstehen, seine Stimme kennen, Jhm vertraut werden, in Jhm allein alle lautre Vollkommenheit und Seligkeit gewiß finden; und darin besteht das Herzensgeheimniß der Vertrauten Gottes von Anfang der Welt. Gott in seinen Werken außer uns zu finden ist noch am gemeinsten, und entzückt schon alle redlich zweckmäßige Naturbeobachter. Wie seelig ists dann, Gott selbst in uns zu finden! Der allgemeine Wesensfreund kann aber noch mehrerley Arten als die schon eröffneten Gott zu betrachten oder zu bemerken, auch mitten in der Welt, finden. Davon wollen wir hier nur noch eine oder die andere hauptsächliche Art kurz eröffnen. Wenn der Wesensliebhaber die Welt als ein kleines Schauspiel von Bildern einer einigen Allkraft ansieht, und diese Bilder, so lebendig sie seyn mögen, werden meist ohne ihr Wissen oder Bemerken von der ihnen verborgnen Allkraft durchdrungen, vielfältig mit unerkannten moralischen Wirkungen ihrer dreifachen Grundkraft,


damit Er von Grund aus, so zu sagen, die Seele der Seele, die reine Lebensquelle derselben mehr und mehr werde. Und so kann nun der wahre Wesensliebhaber nach einigem Wahrheitsgrunde unzweifelhaft richtig Gott selbst in sich finden, richtig befolgen und mit treuer Beobachtung edler Herzensrichtung von Grund aus zu Jhm, Seiner lautern Gegenwart in sich ordentlich wahrnehmen; denn das ewige Wort der Wahrheit selbst versichert, daß reine Herzen Gott schauen, Gott verstehen, seine Stimme kennen, Jhm vertraut werden, in Jhm allein alle lautre Vollkommenheit und Seligkeit gewiß finden; und darin besteht das Herzensgeheimniß der Vertrauten Gottes von Anfang der Welt. Gott in seinen Werken außer uns zu finden ist noch am gemeinsten, und entzuͤckt schon alle redlich zweckmaͤßige Naturbeobachter. Wie seelig ists dann, Gott selbst in uns zu finden! Der allgemeine Wesensfreund kann aber noch mehrerley Arten als die schon eroͤffneten Gott zu betrachten oder zu bemerken, auch mitten in der Welt, finden. Davon wollen wir hier nur noch eine oder die andere hauptsaͤchliche Art kurz eroͤffnen. Wenn der Wesensliebhaber die Welt als ein kleines Schauspiel von Bildern einer einigen Allkraft ansieht, und diese Bilder, so lebendig sie seyn moͤgen, werden meist ohne ihr Wissen oder Bemerken von der ihnen verborgnen Allkraft durchdrungen, vielfaͤltig mit unerkannten moralischen Wirkungen ihrer dreifachen Grundkraft,

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[34/0036] damit Er von Grund aus, so zu sagen, die Seele der Seele, die reine Lebensquelle derselben mehr und mehr werde. Und so kann nun der wahre Wesensliebhaber nach einigem Wahrheitsgrunde unzweifelhaft richtig Gott selbst in sich finden, richtig befolgen und mit treuer Beobachtung edler Herzensrichtung von Grund aus zu Jhm, Seiner lautern Gegenwart in sich ordentlich wahrnehmen; denn das ewige Wort der Wahrheit selbst versichert, daß reine Herzen Gott schauen, Gott verstehen, seine Stimme kennen, Jhm vertraut werden, in Jhm allein alle lautre Vollkommenheit und Seligkeit gewiß finden; und darin besteht das Herzensgeheimniß der Vertrauten Gottes von Anfang der Welt. Gott in seinen Werken außer uns zu finden ist noch am gemeinsten, und entzuͤckt schon alle redlich zweckmaͤßige Naturbeobachter. Wie seelig ists dann, Gott selbst in uns zu finden! Der allgemeine Wesensfreund kann aber noch mehrerley Arten als die schon eroͤffneten Gott zu betrachten oder zu bemerken, auch mitten in der Welt, finden. Davon wollen wir hier nur noch eine oder die andere hauptsaͤchliche Art kurz eroͤffnen. Wenn der Wesensliebhaber die Welt als ein kleines Schauspiel von Bildern einer einigen Allkraft ansieht, und diese Bilder, so lebendig sie seyn moͤgen, werden meist ohne ihr Wissen oder Bemerken von der ihnen verborgnen Allkraft durchdrungen, vielfaͤltig mit unerkannten moralischen Wirkungen ihrer dreifachen Grundkraft,

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01001_1793/36>, abgerufen am 21.11.2024.