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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.

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Gefäße im Manne -- als Quelle aller bildenden Formung -- fliehet daher auch die mit diesen Theilen charakteristische Stimmung des Körpers -- fliehet und wendet sich bei der Abwesenheit des feurigen Stoffes zu einer nach dem Raube der mittäglichen Sonne gedeihenden feuchtern Gewächsart.*)

*) Jch glaube, wenn das Werk der Kastration noch früher an dem männlichen Körper könnte vorgenommen werden, wo die Säfte -- der ganze Bau des Körpers noch weniger bestimmt, noch flüssger weicher ist, -- wenn das Messer selbst in den Leib der Mutter und des Kindes könnte dringen, daß die Natur dann den künftigen Menschen noch zweideutiger bilden, und ihn selbst in seinem Geschlechte dem weiblichen Zeugungstheilen ähnlicher umformen würde. --


Gefaͤße im Manne — als Quelle aller bildenden Formung — fliehet daher auch die mit diesen Theilen charakteristische Stimmung des Koͤrpers — fliehet und wendet sich bei der Abwesenheit des feurigen Stoffes zu einer nach dem Raube der mittaͤglichen Sonne gedeihenden feuchtern Gewaͤchsart.*)

*) Jch glaube, wenn das Werk der Kastration noch fruͤher an dem maͤnnlichen Koͤrper koͤnnte vorgenommen werden, wo die Saͤfte — der ganze Bau des Koͤrpers noch weniger bestimmt, noch fluͤssger weicher ist, — wenn das Messer selbst in den Leib der Mutter und des Kindes koͤnnte dringen, daß die Natur dann den kuͤnftigen Menschen noch zweideutiger bilden, und ihn selbst in seinem Geschlechte dem weiblichen Zeugungstheilen aͤhnlicher umformen wuͤrde. —
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[16/0016] Gefaͤße im Manne — als Quelle aller bildenden Formung — fliehet daher auch die mit diesen Theilen charakteristische Stimmung des Koͤrpers — fliehet und wendet sich bei der Abwesenheit des feurigen Stoffes zu einer nach dem Raube der mittaͤglichen Sonne gedeihenden feuchtern Gewaͤchsart.*) *) Jch glaube, wenn das Werk der Kastration noch fruͤher an dem maͤnnlichen Koͤrper koͤnnte vorgenommen werden, wo die Saͤfte — der ganze Bau des Koͤrpers noch weniger bestimmt, noch fluͤssger weicher ist, — wenn das Messer selbst in den Leib der Mutter und des Kindes koͤnnte dringen, daß die Natur dann den kuͤnftigen Menschen noch zweideutiger bilden, und ihn selbst in seinem Geschlechte dem weiblichen Zeugungstheilen aͤhnlicher umformen wuͤrde. —

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01002_1793/16>, abgerufen am 21.11.2024.