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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.

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ihnen von der Ersten Ursache, und dem Ersten Prinzip nur mit äusserster Mühe Etwas, das man eine zurückgelassene Spur nennen könnte, entdecken."

Eine zurückgelassene Spur. Dieser Ausdruck ist zwar bildlich, aber dennoch zur Begreiflichmachung der Sache sehr passend. Eine zurückgelassene Spur in eigentlicher Bedeutung ist das zurückgelassene Merkmal von den Fußstapfen eines sich bewegenden lebendigen Wesens, Woran wir erkennen daß es da war, und den von ihm genommenen Weg verfolgen können. Erste Ursache und erstes Prinzip bedeutet kein bestimmtes Objekt das wir an sich durch Merkmale erkennen, sondern blos die Forderung der Vernunft bei keiner nächsten Ursache stehen zu bleiben, und nach eben dem Gesetz wie wir zur nächsten Ursache gelangt sind, von Ursache zu Ursache bis ins Unendliche fortzuschreiten. Ob schon wir auf diese Art zur ersten Ursache niemals gelangen, so verfolgen wir gleichsam den Weg den sie genommen hat, durch dieses Gesetz, als der von ihr zurückgelassenen Spur, mit der größten Sicherheit. --

"Wissen wir nur, was wir unter einer ersten Ursache, einem ersten Prinzip verstehen? -- Was wollen wir überhaupt mit diesen zwey Benennungen? Haben sie im Grunde nur einerley, oder verschiedene Bedeutung? Und ist das letzte; wo liegt der Unterschied?



ihnen von der Ersten Ursache, und dem Ersten Prinzip nur mit aͤusserster Muͤhe Etwas, das man eine zuruͤckgelassene Spur nennen koͤnnte, entdecken.«

Eine zuruͤckgelassene Spur. Dieser Ausdruck ist zwar bildlich, aber dennoch zur Begreiflichmachung der Sache sehr passend. Eine zuruͤckgelassene Spur in eigentlicher Bedeutung ist das zuruͤckgelassene Merkmal von den Fußstapfen eines sich bewegenden lebendigen Wesens, Woran wir erkennen daß es da war, und den von ihm genommenen Weg verfolgen koͤnnen. Erste Ursache und erstes Prinzip bedeutet kein bestimmtes Objekt das wir an sich durch Merkmale erkennen, sondern blos die Forderung der Vernunft bei keiner naͤchsten Ursache stehen zu bleiben, und nach eben dem Gesetz wie wir zur naͤchsten Ursache gelangt sind, von Ursache zu Ursache bis ins Unendliche fortzuschreiten. Ob schon wir auf diese Art zur ersten Ursache niemals gelangen, so verfolgen wir gleichsam den Weg den sie genommen hat, durch dieses Gesetz, als der von ihr zuruͤckgelassenen Spur, mit der groͤßten Sicherheit. —

»Wissen wir nur, was wir unter einer ersten Ursache, einem ersten Prinzip verstehen? — Was wollen wir uͤberhaupt mit diesen zwey Benennungen? Haben sie im Grunde nur einerley, oder verschiedene Bedeutung? Und ist das letzte; wo liegt der Unterschied?


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[51/0051] ihnen von der Ersten Ursache, und dem Ersten Prinzip nur mit aͤusserster Muͤhe Etwas, das man eine zuruͤckgelassene Spur nennen koͤnnte, entdecken.« Eine zuruͤckgelassene Spur. Dieser Ausdruck ist zwar bildlich, aber dennoch zur Begreiflichmachung der Sache sehr passend. Eine zuruͤckgelassene Spur in eigentlicher Bedeutung ist das zuruͤckgelassene Merkmal von den Fußstapfen eines sich bewegenden lebendigen Wesens, Woran wir erkennen daß es da war, und den von ihm genommenen Weg verfolgen koͤnnen. Erste Ursache und erstes Prinzip bedeutet kein bestimmtes Objekt das wir an sich durch Merkmale erkennen, sondern blos die Forderung der Vernunft bei keiner naͤchsten Ursache stehen zu bleiben, und nach eben dem Gesetz wie wir zur naͤchsten Ursache gelangt sind, von Ursache zu Ursache bis ins Unendliche fortzuschreiten. Ob schon wir auf diese Art zur ersten Ursache niemals gelangen, so verfolgen wir gleichsam den Weg den sie genommen hat, durch dieses Gesetz, als der von ihr zuruͤckgelassenen Spur, mit der groͤßten Sicherheit. — »Wissen wir nur, was wir unter einer ersten Ursache, einem ersten Prinzip verstehen? — Was wollen wir uͤberhaupt mit diesen zwey Benennungen? Haben sie im Grunde nur einerley, oder verschiedene Bedeutung? Und ist das letzte; wo liegt der Unterschied?

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01002_1793/51>, abgerufen am 21.11.2024.