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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.

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Zur Zeit des siebenjährigen Krieges lag er einst des Morgens auf seinem Bette halb schlummernd, und sahe alle die Umstände einer Schlacht mit der größten Genauigkeit, welche sich nachher auch bestätigten. Eben dieses ereignete sich mit ihm mehrere male.

Die wichtigsten Arbeiten pflegte er mit möglichster Gegenwart des Geistes, Gedächtniß und Ordnung während seiner Krankheit zu verrichten. Er verschob daher vorsätzlich die schwersten Sachen bis dahin, weil er wuste, daß sie ihm alsdann am besten von statten gehen würden.


99-103.

Musikalisches Gehör ist ein Vermögen, ein gewisses Verhältniß zwischen den Tönen wahrzunehmen, und zwar so deutlich, daß man es nachher immer richtig wieder ausser sich hervorbringen kann. Es ist in Ansehung des Gehörs dasjenige, was man in Ansehung des Sehens ein richtiges Augenmaß, und in Ansehung des Gefühls, ein feines Gefühl nennt.

Anmerkung.

Diese Erklärung ist zu weit. "Ein feines Gehör ist dasjenige, was man in Ansehung des Sehens, ein richtiges Augenmaaß, und in Ansehung des Gefühls, ein feines Gefühl nennt; und bezieht sich bloß aufs Objekt, indem es die Wahrnehmung


Zur Zeit des siebenjaͤhrigen Krieges lag er einst des Morgens auf seinem Bette halb schlummernd, und sahe alle die Umstaͤnde einer Schlacht mit der groͤßten Genauigkeit, welche sich nachher auch bestaͤtigten. Eben dieses ereignete sich mit ihm mehrere male.

Die wichtigsten Arbeiten pflegte er mit moͤglichster Gegenwart des Geistes, Gedaͤchtniß und Ordnung waͤhrend seiner Krankheit zu verrichten. Er verschob daher vorsaͤtzlich die schwersten Sachen bis dahin, weil er wuste, daß sie ihm alsdann am besten von statten gehen wuͤrden.


99-103.

Musikalisches Gehoͤr ist ein Vermoͤgen, ein gewisses Verhaͤltniß zwischen den Toͤnen wahrzunehmen, und zwar so deutlich, daß man es nachher immer richtig wieder ausser sich hervorbringen kann. Es ist in Ansehung des Gehoͤrs dasjenige, was man in Ansehung des Sehens ein richtiges Augenmaß, und in Ansehung des Gefuͤhls, ein feines Gefuͤhl nennt.

Anmerkung.

Diese Erklaͤrung ist zu weit. "Ein feines Gehoͤr ist dasjenige, was man in Ansehung des Sehens, ein richtiges Augenmaaß, und in Ansehung des Gefuͤhls, ein feines Gefuͤhl nennt; und bezieht sich bloß aufs Objekt, indem es die Wahrnehmung

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[111/0111] Zur Zeit des siebenjaͤhrigen Krieges lag er einst des Morgens auf seinem Bette halb schlummernd, und sahe alle die Umstaͤnde einer Schlacht mit der groͤßten Genauigkeit, welche sich nachher auch bestaͤtigten. Eben dieses ereignete sich mit ihm mehrere male. Die wichtigsten Arbeiten pflegte er mit moͤglichster Gegenwart des Geistes, Gedaͤchtniß und Ordnung waͤhrend seiner Krankheit zu verrichten. Er verschob daher vorsaͤtzlich die schwersten Sachen bis dahin, weil er wuste, daß sie ihm alsdann am besten von statten gehen wuͤrden. 99-103. Musikalisches Gehoͤr ist ein Vermoͤgen, ein gewisses Verhaͤltniß zwischen den Toͤnen wahrzunehmen, und zwar so deutlich, daß man es nachher immer richtig wieder ausser sich hervorbringen kann. Es ist in Ansehung des Gehoͤrs dasjenige, was man in Ansehung des Sehens ein richtiges Augenmaß, und in Ansehung des Gefuͤhls, ein feines Gefuͤhl nennt. Anmerkung. Diese Erklaͤrung ist zu weit. "Ein feines Gehoͤr ist dasjenige, was man in Ansehung des Sehens, ein richtiges Augenmaaß, und in Ansehung des Gefuͤhls, ein feines Gefuͤhl nennt; und bezieht sich bloß aufs Objekt, indem es die Wahrnehmung

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01003_1793/111>, abgerufen am 22.12.2024.