Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.Ein junger Gelehrter war im Begriff nach ... auf der Post zu reisen. Zwei Offiziere, die eben den Weg zu machen gesonnen waren, boten ihm ihren bequemen Wagen an, welches Anerbieten er auch mit Freuden annahm. Sie wollten eben in den Wagen steigen, als die Offiziere eine sichtbare Veränderung an dem mitreisenden Gelehrten wahrnahmen. Sie fragten ihn, was ihm fehlte? Er erwiederte: ich weiß nicht, wie mir ist, ich empfinde am ganzen Leibe ein Schaudern, ich kann nicht mitreisen. Er trennte sich von ihnen, und kam mit der Post glücklich über die Elbe. Die Offiziere hingegen ertranken. 78-87. Ein sehr glaubwürdiger Mann erzählt von sich, daß als seine nunmehro selige Mutter in .... an einer Auszehrung darnieder lag, zu welcher Zeit er sieben Meilen von ihr in .... sich aufhielt, er in der Nacht .... nach ein Uhr ein Klopfen, das abwechselnd mit einem Geräusche war, in seinem Schlafzimmer hörte, und dieses Klopfen gieng im ganzen Zimmer herum. Anfangs glaubte er, es wären Ratten oder Mäuse die dieses Geräusch verursachten, und wunderte sich über ihre vermuthliche große Menge, die er doch niemals vorher bemerkt hatte. Als es Ein junger Gelehrter war im Begriff nach ... auf der Post zu reisen. Zwei Offiziere, die eben den Weg zu machen gesonnen waren, boten ihm ihren bequemen Wagen an, welches Anerbieten er auch mit Freuden annahm. Sie wollten eben in den Wagen steigen, als die Offiziere eine sichtbare Veraͤnderung an dem mitreisenden Gelehrten wahrnahmen. Sie fragten ihn, was ihm fehlte? Er erwiederte: ich weiß nicht, wie mir ist, ich empfinde am ganzen Leibe ein Schaudern, ich kann nicht mitreisen. Er trennte sich von ihnen, und kam mit der Post gluͤcklich uͤber die Elbe. Die Offiziere hingegen ertranken. 78-87. Ein sehr glaubwuͤrdiger Mann erzaͤhlt von sich, daß als seine nunmehro selige Mutter in .... an einer Auszehrung darnieder lag, zu welcher Zeit er sieben Meilen von ihr in .... sich aufhielt, er in der Nacht .... nach ein Uhr ein Klopfen, das abwechselnd mit einem Geraͤusche war, in seinem Schlafzimmer hoͤrte, und dieses Klopfen gieng im ganzen Zimmer herum. Anfangs glaubte er, es waͤren Ratten oder Maͤuse die dieses Geraͤusch verursachten, und wunderte sich uͤber ihre vermuthliche große Menge, die er doch niemals vorher bemerkt hatte. Als es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0083" n="83"/><lb/> <p>Ein junger Gelehrter war im Begriff nach ... auf der Post zu reisen. Zwei Offiziere, die eben den Weg zu machen gesonnen waren, boten ihm ihren bequemen Wagen an, welches Anerbieten er auch mit Freuden annahm.</p> <p>Sie wollten eben in den Wagen steigen, als die Offiziere eine sichtbare Veraͤnderung an dem mitreisenden Gelehrten wahrnahmen. Sie fragten ihn, was ihm fehlte? Er erwiederte: ich weiß nicht, wie mir ist, ich empfinde am ganzen Leibe ein Schaudern, ich kann nicht mitreisen. Er trennte sich von ihnen, und kam mit der Post gluͤcklich uͤber die Elbe. Die Offiziere hingegen ertranken.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="3"> <head>78-87.</head><lb/> <p>Ein sehr glaubwuͤrdiger Mann erzaͤhlt von sich, daß als seine nunmehro selige Mutter in .... an einer Auszehrung darnieder lag, zu welcher Zeit er sieben Meilen von ihr in .... sich aufhielt, er in der Nacht .... nach ein Uhr ein Klopfen, das abwechselnd mit einem Geraͤusche war, in seinem Schlafzimmer hoͤrte, und dieses Klopfen gieng im ganzen Zimmer herum.</p> <p>Anfangs glaubte er, es waͤren Ratten oder Maͤuse die dieses Geraͤusch verursachten, und wunderte sich uͤber ihre vermuthliche große Menge, die er doch niemals vorher bemerkt hatte. Als es<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [83/0083]
Ein junger Gelehrter war im Begriff nach ... auf der Post zu reisen. Zwei Offiziere, die eben den Weg zu machen gesonnen waren, boten ihm ihren bequemen Wagen an, welches Anerbieten er auch mit Freuden annahm.
Sie wollten eben in den Wagen steigen, als die Offiziere eine sichtbare Veraͤnderung an dem mitreisenden Gelehrten wahrnahmen. Sie fragten ihn, was ihm fehlte? Er erwiederte: ich weiß nicht, wie mir ist, ich empfinde am ganzen Leibe ein Schaudern, ich kann nicht mitreisen. Er trennte sich von ihnen, und kam mit der Post gluͤcklich uͤber die Elbe. Die Offiziere hingegen ertranken.
78-87.
Ein sehr glaubwuͤrdiger Mann erzaͤhlt von sich, daß als seine nunmehro selige Mutter in .... an einer Auszehrung darnieder lag, zu welcher Zeit er sieben Meilen von ihr in .... sich aufhielt, er in der Nacht .... nach ein Uhr ein Klopfen, das abwechselnd mit einem Geraͤusche war, in seinem Schlafzimmer hoͤrte, und dieses Klopfen gieng im ganzen Zimmer herum.
Anfangs glaubte er, es waͤren Ratten oder Maͤuse die dieses Geraͤusch verursachten, und wunderte sich uͤber ihre vermuthliche große Menge, die er doch niemals vorher bemerkt hatte. Als es
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