Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.den vorgezeichneten graden Strich mit einem Stoß Jch ging nun in diesem Versuche weiter, und Jch fing nun an, ihn verschiedne Gegenstände Buch, C5
den vorgezeichneten graden Strich mit einem Stoß Jch ging nun in diesem Versuche weiter, und Jch fing nun an, ihn verschiedne Gegenstaͤnde Buch, C5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0045" n="41"/> den vorgezeichneten graden Strich mit einem Stoß<lb/> der Zunge, und lernte auf diese Art das <hi rendition="#b">d</hi> aus-<lb/> sprechen.</p><lb/> <p>Jch ging nun in diesem Versuche weiter, und<lb/> zeichnete ihm einen etwas großen halben Cirkel vor,<lb/> welchen er, auch ohne mein Zuthun, durch eine weite<lb/> Oefnung des Mundes nachahmte, und auf die Weise<lb/> einen lauten Schrei hervorbrachte. Jch fiel darauf,<lb/> innerhalb dieses Cirkels einen kleinern, und immer ei-<lb/> nen kleinern, zu beschreiben, und bewirkte dadurch ein<lb/> sehr verhaͤltnißmaͤßiges Fallen, und schwaͤcher werden<lb/> der Stimme. Und da sich der letzte und kleinste hal-<lb/> be Cirkel endlich in einem Punkte verlor, so schwand<lb/> auch die Stimme bis auf einen leisen und feinen<lb/> Laut, welcher mit dem <hi rendition="#b">i</hi> viele Aͤhnlichkeit hatte.</p><lb/> <p>Jch fing nun an, ihn verschiedne Gegenstaͤnde<lb/> zuerst mit einzelnen Lauten benennen zu lassen, und<lb/> er konnte sogleich, ohne mein Zuthun, die Dinge,<lb/> welche zu einer Art gehoͤrten, sehr wohl von an-<lb/> dern, die verschiedner Art waren, unterscheiden.<lb/> So ließ ich ihn z. B. ein glaͤsernes Dintenfaß <hi rendition="#b">I</hi> be-<lb/> nennen, und zeigte darauf mit dem Finger nachein-<lb/> ander auf ein Fenster, auf einen Spiegel, und auf<lb/> ein Trinkglas, welches er alles ebenfalls mit <hi rendition="#b">I</hi> be-<lb/> nannte; da ich aber auf einen Stuhl zeigte, so schuͤt-<lb/> telte er mit dem Kopfe. Ein Stuͤck Papier ließ<lb/> ich ihn <hi rendition="#b">b</hi> nennen, eben so benannte er nun auch ein<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C5</fw> <fw place="bottom" type="catch">Buch,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0045]
den vorgezeichneten graden Strich mit einem Stoß
der Zunge, und lernte auf diese Art das d aus-
sprechen.
Jch ging nun in diesem Versuche weiter, und
zeichnete ihm einen etwas großen halben Cirkel vor,
welchen er, auch ohne mein Zuthun, durch eine weite
Oefnung des Mundes nachahmte, und auf die Weise
einen lauten Schrei hervorbrachte. Jch fiel darauf,
innerhalb dieses Cirkels einen kleinern, und immer ei-
nen kleinern, zu beschreiben, und bewirkte dadurch ein
sehr verhaͤltnißmaͤßiges Fallen, und schwaͤcher werden
der Stimme. Und da sich der letzte und kleinste hal-
be Cirkel endlich in einem Punkte verlor, so schwand
auch die Stimme bis auf einen leisen und feinen
Laut, welcher mit dem i viele Aͤhnlichkeit hatte.
Jch fing nun an, ihn verschiedne Gegenstaͤnde
zuerst mit einzelnen Lauten benennen zu lassen, und
er konnte sogleich, ohne mein Zuthun, die Dinge,
welche zu einer Art gehoͤrten, sehr wohl von an-
dern, die verschiedner Art waren, unterscheiden.
So ließ ich ihn z. B. ein glaͤsernes Dintenfaß I be-
nennen, und zeigte darauf mit dem Finger nachein-
ander auf ein Fenster, auf einen Spiegel, und auf
ein Trinkglas, welches er alles ebenfalls mit I be-
nannte; da ich aber auf einen Stuhl zeigte, so schuͤt-
telte er mit dem Kopfe. Ein Stuͤck Papier ließ
ich ihn b nennen, eben so benannte er nun auch ein
Buch,
C5
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(2013-06-06T11:00:00Z)
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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2013-06-06T11:00:00Z)
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(2013-06-06T11:00:00Z)
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