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Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.

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Vielleicht ist es in dem Augenblicke, wo wir
eine große Entschließung fassen sollen, kein unwich-
tiger Umstand, ob die Gegenstände, welche wir um
uns hererblicken, roth oder grün sind.



III.
Stärke des Selbstbewußtseyns.

Jch habe verschiedenemale einen Zufall gehabt, der
zwar wohl nicht unter die ganz seltenen, und unbe-
kannten Erscheinungen gehört, der mir aber doch
einiger Umstände wegen einen Platz in einem Magazine
der Erfahrungsseelenkunde zu verdienen scheint.

Jm Grunde mag er wohl nichts anders seyn,
als das sogenannte Alpdrücken, das nur vielleicht
bei jedem einzelnen Menschen eine etwas andere
Gestalt annimmt.

Soviel ich weiß, hat man bisher diesen Zu-
fall, mehr in medicinischer, als psychologischer
Rücksicht beobachtet, und doch scheint er mir in
dieser letztern Hinsicht nicht minder merkwürdig zu
seyn.

Besonders kann er zur Bestätigung des Pa-
radoxen Satzes dienen, daß man bei einer gänzlichen
Verwirrung der Vorstellungs- und Einbildungs-

kraft,

Vielleicht ist es in dem Augenblicke, wo wir
eine große Entschließung fassen sollen, kein unwich-
tiger Umstand, ob die Gegenstaͤnde, welche wir um
uns hererblicken, roth oder gruͤn sind.



III.
Staͤrke des Selbstbewußtseyns.

Jch habe verschiedenemale einen Zufall gehabt, der
zwar wohl nicht unter die ganz seltenen, und unbe-
kannten Erscheinungen gehoͤrt, der mir aber doch
einiger Umstaͤnde wegen einen Platz in einem Magazine
der Erfahrungsseelenkunde zu verdienen scheint.

Jm Grunde mag er wohl nichts anders seyn,
als das sogenannte Alpdruͤcken, das nur vielleicht
bei jedem einzelnen Menschen eine etwas andere
Gestalt annimmt.

Soviel ich weiß, hat man bisher diesen Zu-
fall, mehr in medicinischer, als psychologischer
Ruͤcksicht beobachtet, und doch scheint er mir in
dieser letztern Hinsicht nicht minder merkwuͤrdig zu
seyn.

Besonders kann er zur Bestaͤtigung des Pa-
radoxen Satzes dienen, daß man bei einer gaͤnzlichen
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[47/0051] Vielleicht ist es in dem Augenblicke, wo wir eine große Entschließung fassen sollen, kein unwich- tiger Umstand, ob die Gegenstaͤnde, welche wir um uns hererblicken, roth oder gruͤn sind. III. Staͤrke des Selbstbewußtseyns. Jch habe verschiedenemale einen Zufall gehabt, der zwar wohl nicht unter die ganz seltenen, und unbe- kannten Erscheinungen gehoͤrt, der mir aber doch einiger Umstaͤnde wegen einen Platz in einem Magazine der Erfahrungsseelenkunde zu verdienen scheint. Jm Grunde mag er wohl nichts anders seyn, als das sogenannte Alpdruͤcken, das nur vielleicht bei jedem einzelnen Menschen eine etwas andere Gestalt annimmt. Soviel ich weiß, hat man bisher diesen Zu- fall, mehr in medicinischer, als psychologischer Ruͤcksicht beobachtet, und doch scheint er mir in dieser letztern Hinsicht nicht minder merkwuͤrdig zu seyn. Besonders kann er zur Bestaͤtigung des Pa- radoxen Satzes dienen, daß man bei einer gaͤnzlichen Verwirrung der Vorstellungs- und Einbildungs- kraft,

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783/51>, abgerufen am 27.11.2024.