Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.Jch will indessen nicht bestimmen, ob der Zu- Es sey mir erlaubt, vorjetzt nur noch eine Zufälle von dieser Art, und tausend andere Da nun unser Gehirn, wie jeder andere Körper, Jch sage zum Theil; denn eben dieselben Er- etwas D2
Jch will indessen nicht bestimmen, ob der Zu- Es sey mir erlaubt, vorjetzt nur noch eine Zufaͤlle von dieser Art, und tausend andere Da nun unser Gehirn, wie jeder andere Koͤrper, Jch sage zum Theil; denn eben dieselben Er- etwas D2
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Jch will indessen nicht bestimmen, ob der Zu-
fall nachlaͤßt, weil sich die Hand bewegt, oder ob
die Hand beweglich wird, weil der Zufall nachlaͤßt.
Das erste sieht freilich ziemlich unwahrscheinlich aus,
da die Ursache des Zufalls wohl nicht in der Hand,
sondern im Gehirn liegt, wo vermuthlich das Blut
stockt oder sich anhaͤuft, und daher das Gehirn
druͤckt, welches durch einen sehr kleinen Umstand
z. B. durch eine unnatuͤrliche Lage des Kopfs veran-
laßt werden kann.
Es sey mir erlaubt, vorjetzt nur noch eine
Anmerkung hinzuzufuͤgen.
Zufaͤlle von dieser Art, und tausend andere
Erfahrungen, scheinen zu beweisen, daß in den
Wirkungen der Seele etwas mechanisches, oder
so zu sagen, materielles sey. Jede Unordnung im
Gehirne ist unmittelbar mit einer Unordnung in der
Denkkraft verbunden, und folglich setzt auch umge-
kehrt die regelmaͤßige Wirksamkeit der Seele einen
voͤllig gesunden Zustand des Gehirns voraus.
Da nun unser Gehirn, wie jeder andere Koͤrper,
in seinen Veraͤnderungen mechanischen Gesetzen
unterworfen ist, so muß von eben diesen Gesetzen
auch die Wirksamkeit der Seele zum Theil ab-
haͤngen.
Jch sage zum Theil; denn eben dieselben Er-
fahrungen, beweisen eben so unleugbar, daß noch
etwas
D2
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