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Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.

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nicht ehr einen reellen Nutzen haben können, als
bis sie auf unstreitigen Erfahrungen beruhen, so
würde es überflüssig seyn, für jetzt etwas mehr da-
von zu sagen.

Fischer,
Lehrer am grauen Kloster in Berlin.



IV.
Wachender Traum.

Als ich noch auf Schulen war, und ohngefähr das
sechszehnte Jahr erreicht haben mochte, saß ich an
einem Winterabend auf meiner Stube, und las
einen lateinischen Autor.

Während dieser Zeit fiel mir's auf einmal
ein, daß ich mir ein Pfund Kaffee und ein Pfund
Zucker gekauft hätte, und dieser Gedanke machte
mir während meinem Lesen außerordentlich viel
Freude. Jch war hiebei, so viel ich mich entsin-
nen kann, in Auflösung mancher schweren Stelle
glücklich, und wenn ich anders meiner damaligen
Empfindung trauen darf, auch heiter.

Wie nun die Zeit heran kam, daß ich und
meine Stubenburschen zu Tische gehen sollten, so
stand ich auf, ging an mein Fach, worinn jeder
Schüler seine ihm gehörigen Sachen aufbewahren

mußte,
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nicht ehr einen reellen Nutzen haben koͤnnen, als
bis sie auf unstreitigen Erfahrungen beruhen, so
wuͤrde es uͤberfluͤssig seyn, fuͤr jetzt etwas mehr da-
von zu sagen.

Fischer,
Lehrer am grauen Kloster in Berlin.



IV.
Wachender Traum.

Als ich noch auf Schulen war, und ohngefaͤhr das
sechszehnte Jahr erreicht haben mochte, saß ich an
einem Winterabend auf meiner Stube, und las
einen lateinischen Autor.

Waͤhrend dieser Zeit fiel mir's auf einmal
ein, daß ich mir ein Pfund Kaffee und ein Pfund
Zucker gekauft haͤtte, und dieser Gedanke machte
mir waͤhrend meinem Lesen außerordentlich viel
Freude. Jch war hiebei, so viel ich mich entsin-
nen kann, in Aufloͤsung mancher schweren Stelle
gluͤcklich, und wenn ich anders meiner damaligen
Empfindung trauen darf, auch heiter.

Wie nun die Zeit heran kam, daß ich und
meine Stubenburschen zu Tische gehen sollten, so
stand ich auf, ging an mein Fach, worinn jeder
Schuͤler seine ihm gehoͤrigen Sachen aufbewahren

mußte,
D3
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[53/0057] nicht ehr einen reellen Nutzen haben koͤnnen, als bis sie auf unstreitigen Erfahrungen beruhen, so wuͤrde es uͤberfluͤssig seyn, fuͤr jetzt etwas mehr da- von zu sagen. Fischer, Lehrer am grauen Kloster in Berlin. IV. Wachender Traum. Als ich noch auf Schulen war, und ohngefaͤhr das sechszehnte Jahr erreicht haben mochte, saß ich an einem Winterabend auf meiner Stube, und las einen lateinischen Autor. Waͤhrend dieser Zeit fiel mir's auf einmal ein, daß ich mir ein Pfund Kaffee und ein Pfund Zucker gekauft haͤtte, und dieser Gedanke machte mir waͤhrend meinem Lesen außerordentlich viel Freude. Jch war hiebei, so viel ich mich entsin- nen kann, in Aufloͤsung mancher schweren Stelle gluͤcklich, und wenn ich anders meiner damaligen Empfindung trauen darf, auch heiter. Wie nun die Zeit heran kam, daß ich und meine Stubenburschen zu Tische gehen sollten, so stand ich auf, ging an mein Fach, worinn jeder Schuͤler seine ihm gehoͤrigen Sachen aufbewahren mußte, D3

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783/57>, abgerufen am 27.11.2024.