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Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.

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von meinen Nummern ausgerufen wird, indem
ich dazu komme.

Da ich nicht lange Zeit hatte, so wünsch-
te ich nun nichts mehr, als daß man mit dem
Hereinzählen, der noch übrigen Nummern, soviel
als möglich eilen möchte. Sie wurden endlich
alle hereingezählet, und nun sahe ich dem Wai-
senknaben die Augen verbinden, und nachher auf
die gewöhnliche Art die Nummern ziehen.

Als die erste gezogene Zahl vorgezeiget und
ausgerufen wurde, so war es Nummer 22.
Schon wieder eine gute Vorbedeutung, dacht' ich;
nun wird 60 gewiß auch herauskommen! Es
wurde die zweite Nummer gezogen, vorgezeiget
und ausgerufen, und siehe da! es war Num-
mer 60.

Nun mögen sie meinetwegen ziehen was
sie wollen, sagte ich zu jemand, der neben mir
stand, meine Nummern sind heraus, ich habe
nicht länger Zeit, indem drehete ich mich um,
und lief spornstreichs zu Hause. --

Hier erwachte ich, und war mir meines
Traums so deutlich bewußt, als ich ihn jetzt
erzählt habe. Wäre mir nicht der so sehr na-
türliche Zusammenhang und die ganz besondere
Deutlichkeit auffallend gewesen, so würde ich ihn

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von meinen Nummern ausgerufen wird, indem
ich dazu komme.

Da ich nicht lange Zeit hatte, so wuͤnsch-
te ich nun nichts mehr, als daß man mit dem
Hereinzaͤhlen, der noch uͤbrigen Nummern, soviel
als moͤglich eilen moͤchte. Sie wurden endlich
alle hereingezaͤhlet, und nun sahe ich dem Wai-
senknaben die Augen verbinden, und nachher auf
die gewoͤhnliche Art die Nummern ziehen.

Als die erste gezogene Zahl vorgezeiget und
ausgerufen wurde, so war es Nummer 22.
Schon wieder eine gute Vorbedeutung, dacht' ich;
nun wird 60 gewiß auch herauskommen! Es
wurde die zweite Nummer gezogen, vorgezeiget
und ausgerufen, und siehe da! es war Num-
mer 60.

Nun moͤgen sie meinetwegen ziehen was
sie wollen, sagte ich zu jemand, der neben mir
stand, meine Nummern sind heraus, ich habe
nicht laͤnger Zeit, indem drehete ich mich um,
und lief spornstreichs zu Hause. —

Hier erwachte ich, und war mir meines
Traums so deutlich bewußt, als ich ihn jetzt
erzaͤhlt habe. Waͤre mir nicht der so sehr na-
tuͤrliche Zusammenhang und die ganz besondere
Deutlichkeit auffallend gewesen, so wuͤrde ich ihn

fuͤ
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[73/0077] von meinen Nummern ausgerufen wird, indem ich dazu komme. Da ich nicht lange Zeit hatte, so wuͤnsch- te ich nun nichts mehr, als daß man mit dem Hereinzaͤhlen, der noch uͤbrigen Nummern, soviel als moͤglich eilen moͤchte. Sie wurden endlich alle hereingezaͤhlet, und nun sahe ich dem Wai- senknaben die Augen verbinden, und nachher auf die gewoͤhnliche Art die Nummern ziehen. Als die erste gezogene Zahl vorgezeiget und ausgerufen wurde, so war es Nummer 22. Schon wieder eine gute Vorbedeutung, dacht' ich; nun wird 60 gewiß auch herauskommen! Es wurde die zweite Nummer gezogen, vorgezeiget und ausgerufen, und siehe da! es war Num- mer 60. Nun moͤgen sie meinetwegen ziehen was sie wollen, sagte ich zu jemand, der neben mir stand, meine Nummern sind heraus, ich habe nicht laͤnger Zeit, indem drehete ich mich um, und lief spornstreichs zu Hause. — Hier erwachte ich, und war mir meines Traums so deutlich bewußt, als ich ihn jetzt erzaͤhlt habe. Waͤre mir nicht der so sehr na- tuͤrliche Zusammenhang und die ganz besondere Deutlichkeit auffallend gewesen, so wuͤrde ich ihn fuͤ E5

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783/77>, abgerufen am 26.11.2024.