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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 1. Berlin, 1784.

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werk; aber er war nicht für die Nadel, er war für den Degen und Säbel, und am Schneider-Tische die Beine unterzuschlagen, war nicht seine Sache; er wollte ins Feld, er wollte in die Welt. Der neue Pallasch wollte ihn zwar zu unzeitiger Courage und Händeln bald anfangs und während der Transportirung verleiten, allein Erfahrung und Klugheit lehrten ihn bald diese Hitze mäßigen, und in kurzer Zeit ward er vorsichtig und ordentlich in seinem Betragen.

Er machte mit seinem Regimente im Dienste der Generalstaaten gleich anfangs den letzten Feldzug vor dem Aachner Frieden mit, kam aber auch beim Schlusse des Krieges mit seinem Regimente nach Hause, und mußte sich in Postirungsquartiren gedulden, bis es wieder etwas für ihn zu thun geben würde.

Unter dem 31sten December 1758 erhielt er einen sehr ehrenhaften Abschied.

Als der zweite Preußische Krieg anging, mußte sein Fürst außer dem Fußvolke, auch den größten Theil des Dragonerregiments, unter welchem Simmen stand, als sein Kontingent zur Armee stoßen lassen, und Simmen durfte mit marschiren. Allein er wurde mit dem Hauptmann und 27 Mann seiner Compagnie auf dem Marsche in einer Altenburgschen Landstadt in einem Ueberfalle von Preußischen Husaren aufgehoben, und durchs Erzgebürge nach Sachsen geführt. Man darf es ihm wohl glauben, daß


werk; aber er war nicht fuͤr die Nadel, er war fuͤr den Degen und Saͤbel, und am Schneider-Tische die Beine unterzuschlagen, war nicht seine Sache; er wollte ins Feld, er wollte in die Welt. Der neue Pallasch wollte ihn zwar zu unzeitiger Courage und Haͤndeln bald anfangs und waͤhrend der Transportirung verleiten, allein Erfahrung und Klugheit lehrten ihn bald diese Hitze maͤßigen, und in kurzer Zeit ward er vorsichtig und ordentlich in seinem Betragen.

Er machte mit seinem Regimente im Dienste der Generalstaaten gleich anfangs den letzten Feldzug vor dem Aachner Frieden mit, kam aber auch beim Schlusse des Krieges mit seinem Regimente nach Hause, und mußte sich in Postirungsquartiren gedulden, bis es wieder etwas fuͤr ihn zu thun geben wuͤrde.

Unter dem 31sten December 1758 erhielt er einen sehr ehrenhaften Abschied.

Als der zweite Preußische Krieg anging, mußte sein Fuͤrst außer dem Fußvolke, auch den groͤßten Theil des Dragonerregiments, unter welchem Simmen stand, als sein Kontingent zur Armee stoßen lassen, und Simmen durfte mit marschiren. Allein er wurde mit dem Hauptmann und 27 Mann seiner Compagnie auf dem Marsche in einer Altenburgschen Landstadt in einem Ueberfalle von Preußischen Husaren aufgehoben, und durchs Erzgebuͤrge nach Sachsen gefuͤhrt. Man darf es ihm wohl glauben, daß

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[39/0041] werk; aber er war nicht fuͤr die Nadel, er war fuͤr den Degen und Saͤbel, und am Schneider-Tische die Beine unterzuschlagen, war nicht seine Sache; er wollte ins Feld, er wollte in die Welt. Der neue Pallasch wollte ihn zwar zu unzeitiger Courage und Haͤndeln bald anfangs und waͤhrend der Transportirung verleiten, allein Erfahrung und Klugheit lehrten ihn bald diese Hitze maͤßigen, und in kurzer Zeit ward er vorsichtig und ordentlich in seinem Betragen. Er machte mit seinem Regimente im Dienste der Generalstaaten gleich anfangs den letzten Feldzug vor dem Aachner Frieden mit, kam aber auch beim Schlusse des Krieges mit seinem Regimente nach Hause, und mußte sich in Postirungsquartiren gedulden, bis es wieder etwas fuͤr ihn zu thun geben wuͤrde. Unter dem 31sten December 1758 erhielt er einen sehr ehrenhaften Abschied. Als der zweite Preußische Krieg anging, mußte sein Fuͤrst außer dem Fußvolke, auch den groͤßten Theil des Dragonerregiments, unter welchem Simmen stand, als sein Kontingent zur Armee stoßen lassen, und Simmen durfte mit marschiren. Allein er wurde mit dem Hauptmann und 27 Mann seiner Compagnie auf dem Marsche in einer Altenburgschen Landstadt in einem Ueberfalle von Preußischen Husaren aufgehoben, und durchs Erzgebuͤrge nach Sachsen gefuͤhrt. Man darf es ihm wohl glauben, daß

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 1. Berlin, 1784, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0201_1784/41>, abgerufen am 21.11.2024.