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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 2. Berlin, 1784.

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Wir lassen daher bei er, sie und es das bestimmende d weg, wodurch eigentlich das wirkliche Daseyn außer unsrer Vorstellung angezeigt werden soll, weil dieses schon einmal vorausgesetzt ward; durch die letztern welcher, welche, welches, benennen wir ebenfalls etwas, das wir uns schon außer unsrer Vorstellung als wirklich gedacht haben, mit dem Nebenbegriffe irgend einer Beschaffenheit, welche durch das vorgesetzte welch bezeichnet wird.

So wie das d die Wirklichkeit desjenigen, was wir uns vorstellen, anzeigt, so zeigt das w die Art der Wirklichkeit oder die Beschaffenheit desjenigen an, was wir uns schon als wirklich vorgestellet haben.

Wenn man folgende beide Ausdrücke nebeneinanderstellt:

der Baum, welcher da steht, ist grün; und der Baum, (er steht da) ist grün,

so wird man den Unterschied zwischen denselben leicht bemerken, und sich zugleich die wahre Natur des Worts welcher daraus erklären können.

Jn dem ersten Ausdruck, denken wir uns das da stehen des Baumes, den wir durch er bezeichnen, vermittelst der vorgesetzten Silbe welch, als eine Beschaffenheit, in denselben hinein, und verwandeln auf die Weise zwei Sätze in einen: der andre Ausdruck wird immer in zwei Sätze zerfallen, wir mögen es machen, wie wir wollen, weil die Silbe welch darinn fehlt.



Wir lassen daher bei er, sie und es das bestimmende d weg, wodurch eigentlich das wirkliche Daseyn außer unsrer Vorstellung angezeigt werden soll, weil dieses schon einmal vorausgesetzt ward; durch die letztern welcher, welche, welches, benennen wir ebenfalls etwas, das wir uns schon außer unsrer Vorstellung als wirklich gedacht haben, mit dem Nebenbegriffe irgend einer Beschaffenheit, welche durch das vorgesetzte welch bezeichnet wird.

So wie das d die Wirklichkeit desjenigen, was wir uns vorstellen, anzeigt, so zeigt das w die Art der Wirklichkeit oder die Beschaffenheit desjenigen an, was wir uns schon als wirklich vorgestellet haben.

Wenn man folgende beide Ausdruͤcke nebeneinanderstellt:

der Baum, welcher da steht, ist gruͤn; und der Baum, (er steht da) ist gruͤn,

so wird man den Unterschied zwischen denselben leicht bemerken, und sich zugleich die wahre Natur des Worts welcher daraus erklaͤren koͤnnen.

Jn dem ersten Ausdruck, denken wir uns das da stehen des Baumes, den wir durch er bezeichnen, vermittelst der vorgesetzten Silbe welch, als eine Beschaffenheit, in denselben hinein, und verwandeln auf die Weise zwei Saͤtze in einen: der andre Ausdruck wird immer in zwei Saͤtze zerfallen, wir moͤgen es machen, wie wir wollen, weil die Silbe welch darinn fehlt.


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[119/0119] Wir lassen daher bei er, sie und es das bestimmende d weg, wodurch eigentlich das wirkliche Daseyn außer unsrer Vorstellung angezeigt werden soll, weil dieses schon einmal vorausgesetzt ward; durch die letztern welcher, welche, welches, benennen wir ebenfalls etwas, das wir uns schon außer unsrer Vorstellung als wirklich gedacht haben, mit dem Nebenbegriffe irgend einer Beschaffenheit, welche durch das vorgesetzte welch bezeichnet wird. So wie das d die Wirklichkeit desjenigen, was wir uns vorstellen, anzeigt, so zeigt das w die Art der Wirklichkeit oder die Beschaffenheit desjenigen an, was wir uns schon als wirklich vorgestellet haben. Wenn man folgende beide Ausdruͤcke nebeneinanderstellt: der Baum, welcher da steht, ist gruͤn; und der Baum, (er steht da) ist gruͤn, so wird man den Unterschied zwischen denselben leicht bemerken, und sich zugleich die wahre Natur des Worts welcher daraus erklaͤren koͤnnen. Jn dem ersten Ausdruck, denken wir uns das da stehen des Baumes, den wir durch er bezeichnen, vermittelst der vorgesetzten Silbe welch, als eine Beschaffenheit, in denselben hinein, und verwandeln auf die Weise zwei Saͤtze in einen: der andre Ausdruck wird immer in zwei Saͤtze zerfallen, wir moͤgen es machen, wie wir wollen, weil die Silbe welch darinn fehlt.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 2. Berlin, 1784, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0202_1784/119>, abgerufen am 21.11.2024.