Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 3, St. 1. Berlin, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite


lauchtigste Fürst in Stralsund, der edle Mann und Fürst Friedrich Willhelm von Hessenstein soll Chef seyn; und ich will einen jungen schnellen Boten, noch heute, mit dieser schriftlichen Verordnung an Sr. Durchlaucht nach Stralsund senden, und der soll diesen Brief an den Durchlauchtigsten Fürsten übergeben, und diese Schrift selbst überreichen an Se. Durchl. den Fürsten v. Hessenstein, und das soll der junge Herr Carl von Platen seyn, der diese Schrift noch heute nach Stralsund an den Durchlauchtigsten Fürsten bringen soll.

Es schicket sich aber nicht allzugut, daß ein Prediger einem jungen Edelmann, der nicht seine männlichen Jahre erreicht hat, Befehl gebe; daher sollte der Hochwohlgebohrne Herr Oberforstmeister von Barneckow dem jungen Herrn Carl von Platen diese Sache auftragen, weil aber der Herr Oberforstmeister von Barneckow anjetzt nicht als Zeuge gegenwärtig ist, so soll es der Herr Cornett Sesemann thun.

Denn der König von Schweden, Gustavus der Zweite, hätte mir ja keine Uhr gegeben, wenn ich nicht als Obrister eines Leibregiments dienen sollte, aber die Uhr ist das Handgeld, und ich will auch, so wahr mir Gott helfen soll! dem König Gustav dem Zweiten, bis auf den letzten Blutstropfen dienen; und denn sollte ich mir von solchem Kerl, als der in Greifswalde ist, befehlen lassen, von solchem Schurken, der seinen Sohn zum Edelmann


lauchtigste Fuͤrst in Stralsund, der edle Mann und Fuͤrst Friedrich Willhelm von Hessenstein soll Chef seyn; und ich will einen jungen schnellen Boten, noch heute, mit dieser schriftlichen Verordnung an Sr. Durchlaucht nach Stralsund senden, und der soll diesen Brief an den Durchlauchtigsten Fuͤrsten uͤbergeben, und diese Schrift selbst uͤberreichen an Se. Durchl. den Fuͤrsten v. Hessenstein, und das soll der junge Herr Carl von Platen seyn, der diese Schrift noch heute nach Stralsund an den Durchlauchtigsten Fuͤrsten bringen soll.

Es schicket sich aber nicht allzugut, daß ein Prediger einem jungen Edelmann, der nicht seine maͤnnlichen Jahre erreicht hat, Befehl gebe; daher sollte der Hochwohlgebohrne Herr Oberforstmeister von Barneckow dem jungen Herrn Carl von Platen diese Sache auftragen, weil aber der Herr Oberforstmeister von Barneckow anjetzt nicht als Zeuge gegenwaͤrtig ist, so soll es der Herr Cornett Sesemann thun.

Denn der Koͤnig von Schweden, Gustavus der Zweite, haͤtte mir ja keine Uhr gegeben, wenn ich nicht als Obrister eines Leibregiments dienen sollte, aber die Uhr ist das Handgeld, und ich will auch, so wahr mir Gott helfen soll! dem Koͤnig Gustav dem Zweiten, bis auf den letzten Blutstropfen dienen; und denn sollte ich mir von solchem Kerl, als der in Greifswalde ist, befehlen lassen, von solchem Schurken, der seinen Sohn zum Edelmann

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0006" n="4"/><lb/>
lauchtigste Fu&#x0364;rst                   in Stralsund, der edle Mann und Fu&#x0364;rst Friedrich Willhelm von Hessenstein soll Chef                   seyn; und ich will einen jungen schnellen Boten, noch heute, mit dieser                   schriftlichen Verordnung an Sr. Durchlaucht nach Stralsund senden, und der soll                   diesen Brief an den Durchlauchtigsten Fu&#x0364;rsten u&#x0364;bergeben, und diese Schrift selbst                   u&#x0364;berreichen an Se. Durchl. den Fu&#x0364;rsten v. Hessenstein, und das soll der junge Herr                   Carl von Platen seyn, der diese Schrift noch heute nach Stralsund an den                   Durchlauchtigsten Fu&#x0364;rsten bringen soll.</p>
            <p>Es schicket sich aber nicht allzugut, daß ein Prediger einem jungen Edelmann, der                   nicht seine ma&#x0364;nnlichen Jahre erreicht hat, Befehl gebe; daher sollte der                   Hochwohlgebohrne Herr Oberforstmeister von Barneckow dem jungen Herrn Carl von                   Platen diese Sache auftragen, weil aber der Herr Oberforstmeister von Barneckow                   anjetzt nicht als Zeuge gegenwa&#x0364;rtig ist, so soll es der Herr Cornett Sesemann                   thun.</p>
            <p>Denn der Ko&#x0364;nig von Schweden, Gustavus der Zweite, ha&#x0364;tte mir ja keine Uhr gegeben,                   wenn ich nicht als Obrister eines Leibregiments dienen sollte, aber die Uhr ist                   das Handgeld, und ich will auch, so wahr mir Gott helfen soll! dem Ko&#x0364;nig Gustav                   dem Zweiten, bis auf den letzten Blutstropfen dienen; und denn sollte ich mir von                   solchem Kerl, als der in Greifswalde ist, befehlen lassen, von solchem Schurken,                   der seinen Sohn zum Edelmann<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0006] lauchtigste Fuͤrst in Stralsund, der edle Mann und Fuͤrst Friedrich Willhelm von Hessenstein soll Chef seyn; und ich will einen jungen schnellen Boten, noch heute, mit dieser schriftlichen Verordnung an Sr. Durchlaucht nach Stralsund senden, und der soll diesen Brief an den Durchlauchtigsten Fuͤrsten uͤbergeben, und diese Schrift selbst uͤberreichen an Se. Durchl. den Fuͤrsten v. Hessenstein, und das soll der junge Herr Carl von Platen seyn, der diese Schrift noch heute nach Stralsund an den Durchlauchtigsten Fuͤrsten bringen soll. Es schicket sich aber nicht allzugut, daß ein Prediger einem jungen Edelmann, der nicht seine maͤnnlichen Jahre erreicht hat, Befehl gebe; daher sollte der Hochwohlgebohrne Herr Oberforstmeister von Barneckow dem jungen Herrn Carl von Platen diese Sache auftragen, weil aber der Herr Oberforstmeister von Barneckow anjetzt nicht als Zeuge gegenwaͤrtig ist, so soll es der Herr Cornett Sesemann thun. Denn der Koͤnig von Schweden, Gustavus der Zweite, haͤtte mir ja keine Uhr gegeben, wenn ich nicht als Obrister eines Leibregiments dienen sollte, aber die Uhr ist das Handgeld, und ich will auch, so wahr mir Gott helfen soll! dem Koͤnig Gustav dem Zweiten, bis auf den letzten Blutstropfen dienen; und denn sollte ich mir von solchem Kerl, als der in Greifswalde ist, befehlen lassen, von solchem Schurken, der seinen Sohn zum Edelmann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2015-06-09T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-06-09T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
  • Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
  • Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
  • Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
  • Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
  • Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0301_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0301_1785/6
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 3, St. 1. Berlin, 1785, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0301_1785/6>, abgerufen am 03.12.2024.