Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 3, St. 2. Berlin, 1785.Auszug aus einem Sendschreiben des Herrn Präpositus in Gingst an den Herausgeber. Picht Gingst, den 26. April, 1785. Dank sey Jhnen, daß Sie es wagten, ein eignes Magazin für Kranke anzulegen, aus welchem diejenigen, denen das Erforschen ihres Jchs eine angelegentliche und ernsthafte Sache ist, Rath und Trost sich herhohlen können, wenn sie bey dem schweren Geschäfte der Selbstprüfung auf solche gefährliche Pfade gerathen, wo ohne Leitung ihr Untergang mehr als wahrscheinlich seyn würde. So habe ich Jhr Magazin in einer sehr schweren Krankheit angesehen; und in wie ferne ich es für meinen Zustand genutzet habe, werden Sie am besten daraus abnehmen können, wenn ich Jhnen meinen aufrichtigsten und wärmsten Dank für meine daraus gehohlte Nahrung zolle, und Jhnen versichere, daß es Aufrichtigkeit ist, mit der ich es thue. Auszug aus einem Sendschreiben des Herrn Praͤpositus in Gingst an den Herausgeber. Picht Gingst, den 26. April, 1785. Dank sey Jhnen, daß Sie es wagten, ein eignes Magazin fuͤr Kranke anzulegen, aus welchem diejenigen, denen das Erforschen ihres Jchs eine angelegentliche und ernsthafte Sache ist, Rath und Trost sich herhohlen koͤnnen, wenn sie bey dem schweren Geschaͤfte der Selbstpruͤfung auf solche gefaͤhrliche Pfade gerathen, wo ohne Leitung ihr Untergang mehr als wahrscheinlich seyn wuͤrde. So habe ich Jhr Magazin in einer sehr schweren Krankheit angesehen; und in wie ferne ich es fuͤr meinen Zustand genutzet habe, werden Sie am besten daraus abnehmen koͤnnen, wenn ich Jhnen meinen aufrichtigsten und waͤrmsten Dank fuͤr meine daraus gehohlte Nahrung zolle, und Jhnen versichere, daß es Aufrichtigkeit ist, mit der ich es thue. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0116" n="116"/><lb/><lb/> </div> </div> <div n="2"> <head>Auszug aus einem Sendschreiben des Herrn Praͤpositus <persName ref="#ref0061"><note type="editorial">Picht, Johann Gottlieb</note>Picht</persName> in Gingst an den Herausgeber.</head><lb/> <note type="editorial"> <bibl> <persName ref="#ref61"><note type="editorial"/>Picht, Johann Gottlieb</persName> </bibl> </note> <opener> <dateline> <hi rendition="#right">Gingst, den 26. April, 1785.</hi> </dateline> </opener> <p>Dank sey Jhnen, daß Sie es wagten, ein eignes Magazin fuͤr Kranke anzulegen, aus welchem diejenigen, denen das Erforschen ihres Jchs eine angelegentliche und ernsthafte Sache ist, Rath und Trost sich herhohlen koͤnnen, wenn sie bey dem schweren Geschaͤfte der Selbstpruͤfung auf solche gefaͤhrliche Pfade gerathen, wo ohne Leitung ihr Untergang mehr als wahrscheinlich seyn wuͤrde. So habe ich Jhr Magazin in einer sehr schweren Krankheit angesehen; und in wie ferne ich es fuͤr meinen Zustand genutzet habe, werden Sie am besten daraus abnehmen koͤnnen, wenn ich Jhnen meinen aufrichtigsten und waͤrmsten Dank fuͤr meine daraus gehohlte Nahrung zolle, und Jhnen versichere, daß es Aufrichtigkeit ist, mit der ich es thue. </p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0116]
Auszug aus einem Sendschreiben des Herrn Praͤpositus Picht in Gingst an den Herausgeber.
Gingst, den 26. April, 1785. Dank sey Jhnen, daß Sie es wagten, ein eignes Magazin fuͤr Kranke anzulegen, aus welchem diejenigen, denen das Erforschen ihres Jchs eine angelegentliche und ernsthafte Sache ist, Rath und Trost sich herhohlen koͤnnen, wenn sie bey dem schweren Geschaͤfte der Selbstpruͤfung auf solche gefaͤhrliche Pfade gerathen, wo ohne Leitung ihr Untergang mehr als wahrscheinlich seyn wuͤrde. So habe ich Jhr Magazin in einer sehr schweren Krankheit angesehen; und in wie ferne ich es fuͤr meinen Zustand genutzet habe, werden Sie am besten daraus abnehmen koͤnnen, wenn ich Jhnen meinen aufrichtigsten und waͤrmsten Dank fuͤr meine daraus gehohlte Nahrung zolle, und Jhnen versichere, daß es Aufrichtigkeit ist, mit der ich es thue.
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