Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786.
Zur Seelenzeichenkunde. Sind nicht so viele Beiträge, wie ich gewünscht hätte, eingelaufen; und doch ist dieß einer der wichtigsten Theile der Erfahrungsseelenkunde. Die Nebeneinanderstellungen jugendlicher Charaktere vom Jm zweiten Stück des ersten Bandes pag. 110 sind drei jugendliche Charaktere nebeneinander aufgestellt, welche ziemlich genau detaillirt sind. Allein diese Nebeneinanderstellungen werden freilich dann erst vorzüglich nützlich werden, wenn das Tagebuch über die fernere Entwickelung dieser Charaktere fortgesetzt, und sie dann bis in ihre Jünglings- und männlichen Jahre verfolgt werden könnte. Es giebt doch viele Schullehrer, die Konduitenlisten von ihren Untergebnen halten. -- Wenn nun ein solcher Mann lange im Amte ist, so müßte er vortreffliche Bemerkungen über die Entwickelung der Charaktere machen können, indem er zwischen dem Betragen irgend eines Menschen, als Knabe und Jüngling auf Schulen, und als Mann in Ge-
Zur Seelenzeichenkunde. Sind nicht so viele Beitraͤge, wie ich gewuͤnscht haͤtte, eingelaufen; und doch ist dieß einer der wichtigsten Theile der Erfahrungsseelenkunde. Die Nebeneinanderstellungen jugendlicher Charaktere vom Jm zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 110 sind drei jugendliche Charaktere nebeneinander aufgestellt, welche ziemlich genau detaillirt sind. Allein diese Nebeneinanderstellungen werden freilich dann erst vorzuͤglich nuͤtzlich werden, wenn das Tagebuch uͤber die fernere Entwickelung dieser Charaktere fortgesetzt, und sie dann bis in ihre Juͤnglings- und maͤnnlichen Jahre verfolgt werden koͤnnte. Es giebt doch viele Schullehrer, die Konduitenlisten von ihren Untergebnen halten. — Wenn nun ein solcher Mann lange im Amte ist, so muͤßte er vortreffliche Bemerkungen uͤber die Entwickelung der Charaktere machen koͤnnen, indem er zwischen dem Betragen irgend eines Menschen, als Knabe und Juͤngling auf Schulen, und als Mann in Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0044" n="42"/><lb/><persName ref="#ref0022"><note type="editorial">Herz, Marcus</note>Markus Herz,</persName> welche im zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 44. steht. </p> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> Zur Seelenzeichenkunde.</head><lb/> <p>Sind nicht so viele Beitraͤge, wie ich gewuͤnscht haͤtte, eingelaufen; und doch ist dieß einer der wichtigsten Theile der Erfahrungsseelenkunde. </p> <p>Die <hi rendition="#b">Nebeneinanderstellungen jugendlicher Charaktere</hi> vom <hi rendition="#b"><persName ref="#ref0088"><note type="editorial">Seidel, Johann Friedrich</note>Herrn Seidel</persName></hi> und <hi rendition="#b"><persName ref="#ref0141"><note type="editorial">Muͤller (Hofmeister)</note>Herrn Muͤller</persName></hi> sind noch das einzige, was hieruͤber geliefert ist. </p> <p>Jm zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 110 sind drei jugendliche Charaktere nebeneinander aufgestellt, welche ziemlich genau detaillirt sind. </p> <p>Allein diese Nebeneinanderstellungen werden freilich dann erst vorzuͤglich nuͤtzlich werden, wenn das Tagebuch uͤber die fernere Entwickelung dieser Charaktere fortgesetzt, und sie dann bis in ihre Juͤnglings- und maͤnnlichen Jahre verfolgt werden koͤnnte. </p> <p>Es giebt doch viele Schullehrer, die Konduitenlisten von ihren Untergebnen halten. — Wenn nun ein solcher Mann lange im Amte ist, so muͤßte er vortreffliche Bemerkungen uͤber die Entwickelung der Charaktere machen koͤnnen, indem er zwischen dem Betragen irgend eines Menschen, als Knabe und Juͤngling auf Schulen, und als Mann in Ge-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0044]
Markus Herz, welche im zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 44. steht.
Zur Seelenzeichenkunde.
Sind nicht so viele Beitraͤge, wie ich gewuͤnscht haͤtte, eingelaufen; und doch ist dieß einer der wichtigsten Theile der Erfahrungsseelenkunde.
Die Nebeneinanderstellungen jugendlicher Charaktere vom Herrn Seidel und Herrn Muͤller sind noch das einzige, was hieruͤber geliefert ist.
Jm zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 110 sind drei jugendliche Charaktere nebeneinander aufgestellt, welche ziemlich genau detaillirt sind.
Allein diese Nebeneinanderstellungen werden freilich dann erst vorzuͤglich nuͤtzlich werden, wenn das Tagebuch uͤber die fernere Entwickelung dieser Charaktere fortgesetzt, und sie dann bis in ihre Juͤnglings- und maͤnnlichen Jahre verfolgt werden koͤnnte.
Es giebt doch viele Schullehrer, die Konduitenlisten von ihren Untergebnen halten. — Wenn nun ein solcher Mann lange im Amte ist, so muͤßte er vortreffliche Bemerkungen uͤber die Entwickelung der Charaktere machen koͤnnen, indem er zwischen dem Betragen irgend eines Menschen, als Knabe und Juͤngling auf Schulen, und als Mann in Ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786/44 |
Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786/44>, abgerufen am 16.07.2024. |