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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 3. Berlin, 1787.

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werden. Die Unvernunft dieser Vernunftsherolde wird so entblößt werden, daß sie eine Zeitlang die Augen vor Schaam nicht mehr sollen aufheben dürfen. Gott wird sich durch Vernunft an der Vernunft rächen, -- und durch Thorheit der Predigt in den Einfältigen herrlich, und in den Gläubigen wunderbar werden. Aber dies wird noch nicht das Ende seyn! -- Dies sind nur Stimmen in der Wüste: Bereitet den Weg dem Herrn! Macht seine Pfade richtig!

Nicht eben als Hauch des prophetischen Geistes darfst du dies Wort auffassen. Es ist Resultat einfältiger Beobachtungen, die ich gern in den Schooß meiner nähern und fernern Freunde, und allenfalls auch derer frommen Seelen, die unmittelbar an diese gränzen, hinlege. Einige Saamenkörner, die Früchte bringen werden, wenn dieser Brief nach ein Paar Jahren diesem oder jenem zufälliger Weise wieder vor die Augen kommen, d.i. ihm von dem himmlischen Vater, ohne dessen Willen kein Buchstaben hier geschrieben steht, in die Hände gegeben werden wird.

Wohl dem, der jetzt und alsdann erwacht -- und aufschaut, und sich umsieht, wo er steht, und was er bey dieser Lage der Sachen zu thun hat! Sey er Fürst, oder Sohn der Dienstmagd, der im Schweiße seines Angesichts sein Brod isset. -- -- Ja Fürsten, denen dies Büchlein in die Hände


werden. Die Unvernunft dieser Vernunftsherolde wird so entbloͤßt werden, daß sie eine Zeitlang die Augen vor Schaam nicht mehr sollen aufheben duͤrfen. Gott wird sich durch Vernunft an der Vernunft raͤchen, — und durch Thorheit der Predigt in den Einfaͤltigen herrlich, und in den Glaͤubigen wunderbar werden. Aber dies wird noch nicht das Ende seyn! — Dies sind nur Stimmen in der Wuͤste: Bereitet den Weg dem Herrn! Macht seine Pfade richtig!

Nicht eben als Hauch des prophetischen Geistes darfst du dies Wort auffassen. Es ist Resultat einfaͤltiger Beobachtungen, die ich gern in den Schooß meiner naͤhern und fernern Freunde, und allenfalls auch derer frommen Seelen, die unmittelbar an diese graͤnzen, hinlege. Einige Saamenkoͤrner, die Fruͤchte bringen werden, wenn dieser Brief nach ein Paar Jahren diesem oder jenem zufaͤlliger Weise wieder vor die Augen kommen, d.i. ihm von dem himmlischen Vater, ohne dessen Willen kein Buchstaben hier geschrieben steht, in die Haͤnde gegeben werden wird.

Wohl dem, der jetzt und alsdann erwacht — und aufschaut, und sich umsieht, wo er steht, und was er bey dieser Lage der Sachen zu thun hat! Sey er Fuͤrst, oder Sohn der Dienstmagd, der im Schweiße seines Angesichts sein Brod isset. — — Ja Fuͤrsten, denen dies Buͤchlein in die Haͤnde

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[103/0103] werden. Die Unvernunft dieser Vernunftsherolde wird so entbloͤßt werden, daß sie eine Zeitlang die Augen vor Schaam nicht mehr sollen aufheben duͤrfen. Gott wird sich durch Vernunft an der Vernunft raͤchen, — und durch Thorheit der Predigt in den Einfaͤltigen herrlich, und in den Glaͤubigen wunderbar werden. Aber dies wird noch nicht das Ende seyn! — Dies sind nur Stimmen in der Wuͤste: Bereitet den Weg dem Herrn! Macht seine Pfade richtig! Nicht eben als Hauch des prophetischen Geistes darfst du dies Wort auffassen. Es ist Resultat einfaͤltiger Beobachtungen, die ich gern in den Schooß meiner naͤhern und fernern Freunde, und allenfalls auch derer frommen Seelen, die unmittelbar an diese graͤnzen, hinlege. Einige Saamenkoͤrner, die Fruͤchte bringen werden, wenn dieser Brief nach ein Paar Jahren diesem oder jenem zufaͤlliger Weise wieder vor die Augen kommen, d.i. ihm von dem himmlischen Vater, ohne dessen Willen kein Buchstaben hier geschrieben steht, in die Haͤnde gegeben werden wird. Wohl dem, der jetzt und alsdann erwacht — und aufschaut, und sich umsieht, wo er steht, und was er bey dieser Lage der Sachen zu thun hat! Sey er Fuͤrst, oder Sohn der Dienstmagd, der im Schweiße seines Angesichts sein Brod isset. — — Ja Fuͤrsten, denen dies Buͤchlein in die Haͤnde

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 3. Berlin, 1787, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0503_1787/103>, abgerufen am 25.11.2024.