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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 3. Berlin, 1787.

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unordentlicher, als im Wachen, und sind daher in jenem Zustande weniger als sonst zum Erfinden und Erfahren neuer Begriffe aufgelegt. Auch wär es sonderbar genug, daß sich so wenig Menschen aus ihren Träumen jener größern Würksamkeit der Seele erinnern könnten, und daß die Natur grade diese größere Würksamkeit der Seele vor uns selbst verborgen haben sollte.


3. Materialien zu einem analytischen Versuche über die Leidenschaften.

Bonnet schrieb einen analytischen Versuch über die Seelenkräfte. Er zergliederte darin die Anfänge des menschlichen Denkens, wie man die einzelnen Theile eines Körpers anatomirt, er suchte die ersten Principien der Empfindungen Stückweise auf, und bildete daraus endlich ein Ganzes, welches der Seelenlehre eine ganz neue und sehr interessante Gestalt gegeben hat. Jch wünschte, daß einer unsrer großen Köpfe einen ähnlichen Versuch über die Leidenschaften schreiben möchte. Jn einem solchen


unordentlicher, als im Wachen, und sind daher in jenem Zustande weniger als sonst zum Erfinden und Erfahren neuer Begriffe aufgelegt. Auch waͤr es sonderbar genug, daß sich so wenig Menschen aus ihren Traͤumen jener groͤßern Wuͤrksamkeit der Seele erinnern koͤnnten, und daß die Natur grade diese groͤßere Wuͤrksamkeit der Seele vor uns selbst verborgen haben sollte.


3. Materialien zu einem analytischen Versuche uͤber die Leidenschaften.

Bonnet schrieb einen analytischen Versuch uͤber die Seelenkraͤfte. Er zergliederte darin die Anfaͤnge des menschlichen Denkens, wie man die einzelnen Theile eines Koͤrpers anatomirt, er suchte die ersten Principien der Empfindungen Stuͤckweise auf, und bildete daraus endlich ein Ganzes, welches der Seelenlehre eine ganz neue und sehr interessante Gestalt gegeben hat. Jch wuͤnschte, daß einer unsrer großen Koͤpfe einen aͤhnlichen Versuch uͤber die Leidenschaften schreiben moͤchte. Jn einem solchen

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[52/0052] unordentlicher, als im Wachen, und sind daher in jenem Zustande weniger als sonst zum Erfinden und Erfahren neuer Begriffe aufgelegt. Auch waͤr es sonderbar genug, daß sich so wenig Menschen aus ihren Traͤumen jener groͤßern Wuͤrksamkeit der Seele erinnern koͤnnten, und daß die Natur grade diese groͤßere Wuͤrksamkeit der Seele vor uns selbst verborgen haben sollte. 3. Materialien zu einem analytischen Versuche uͤber die Leidenschaften. Bonnet schrieb einen analytischen Versuch uͤber die Seelenkraͤfte. Er zergliederte darin die Anfaͤnge des menschlichen Denkens, wie man die einzelnen Theile eines Koͤrpers anatomirt, er suchte die ersten Principien der Empfindungen Stuͤckweise auf, und bildete daraus endlich ein Ganzes, welches der Seelenlehre eine ganz neue und sehr interessante Gestalt gegeben hat. Jch wuͤnschte, daß einer unsrer großen Koͤpfe einen aͤhnlichen Versuch uͤber die Leidenschaften schreiben moͤchte. Jn einem solchen

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 3. Berlin, 1787, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0503_1787/52>, abgerufen am 21.11.2024.