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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 2. Berlin, 1788.

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finden Sie bei dem Menschen für Aeusserungen, die auf eine selbstständige Kraft in ihm schliessen lassen.

Damas.

Zuvörderst die unwillkührlichen Lebensverrichtungen, das Schlagen des Herzens, das Verdauen der genossenen Speisen, kurz alles, was zum thierischen Leben gehört, läßt mich auf eine besondre Kraft schliessen, auf ein Lebensprinzipium, das in dem Mechanismus des Körpers, und in dem ätherischen Hauche, der diesen Mechanismus bei seiner Erzeugung in Würksamkeit setzte, gegründet ist. Wiederum verrathen das Erkennen, das Verfolgen des Erkannten bis zu höhern Bedingungen, und die Aeusserungen des Willens, die von der Erkenntniß des Verstandes abhängen, eine besondre Kraft, die wir Denkkraft nennen. Unter beiden ist diejenige die edelste, welche die herrschende ist, und die andre zu ihren Bestrebungen gebraucht, also die Denkkraft.

Theokles.

Von welcher Kraft wissen wir gewiß, daß sie einmal aufhört zu würken?

Damas.

Von der Lebenskraft. Sie hört auf zu würken, sobald der Mechanismus des Körpers zerstört ist.



finden Sie bei dem Menschen fuͤr Aeusserungen, die auf eine selbststaͤndige Kraft in ihm schliessen lassen.

Damas.

Zuvoͤrderst die unwillkuͤhrlichen Lebensverrichtungen, das Schlagen des Herzens, das Verdauen der genossenen Speisen, kurz alles, was zum thierischen Leben gehoͤrt, laͤßt mich auf eine besondre Kraft schliessen, auf ein Lebensprinzipium, das in dem Mechanismus des Koͤrpers, und in dem aͤtherischen Hauche, der diesen Mechanismus bei seiner Erzeugung in Wuͤrksamkeit setzte, gegruͤndet ist. Wiederum verrathen das Erkennen, das Verfolgen des Erkannten bis zu hoͤhern Bedingungen, und die Aeusserungen des Willens, die von der Erkenntniß des Verstandes abhaͤngen, eine besondre Kraft, die wir Denkkraft nennen. Unter beiden ist diejenige die edelste, welche die herrschende ist, und die andre zu ihren Bestrebungen gebraucht, also die Denkkraft.

Theokles.

Von welcher Kraft wissen wir gewiß, daß sie einmal aufhoͤrt zu wuͤrken?

Damas.

Von der Lebenskraft. Sie hoͤrt auf zu wuͤrken, sobald der Mechanismus des Koͤrpers zerstoͤrt ist.


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[36/0036] finden Sie bei dem Menschen fuͤr Aeusserungen, die auf eine selbststaͤndige Kraft in ihm schliessen lassen. Damas. Zuvoͤrderst die unwillkuͤhrlichen Lebensverrichtungen, das Schlagen des Herzens, das Verdauen der genossenen Speisen, kurz alles, was zum thierischen Leben gehoͤrt, laͤßt mich auf eine besondre Kraft schliessen, auf ein Lebensprinzipium, das in dem Mechanismus des Koͤrpers, und in dem aͤtherischen Hauche, der diesen Mechanismus bei seiner Erzeugung in Wuͤrksamkeit setzte, gegruͤndet ist. Wiederum verrathen das Erkennen, das Verfolgen des Erkannten bis zu hoͤhern Bedingungen, und die Aeusserungen des Willens, die von der Erkenntniß des Verstandes abhaͤngen, eine besondre Kraft, die wir Denkkraft nennen. Unter beiden ist diejenige die edelste, welche die herrschende ist, und die andre zu ihren Bestrebungen gebraucht, also die Denkkraft. Theokles. Von welcher Kraft wissen wir gewiß, daß sie einmal aufhoͤrt zu wuͤrken? Damas. Von der Lebenskraft. Sie hoͤrt auf zu wuͤrken, sobald der Mechanismus des Koͤrpers zerstoͤrt ist.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 2. Berlin, 1788, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0602_1788/36>, abgerufen am 23.11.2024.