Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 3. Berlin, 1788.
Doch, vielleicht werden wir veranlaßt, bei einer andern Gelegenheit noch etwas über diesen Fall zu sagen. S.
Doch, vielleicht werden wir veranlaßt, bei einer andern Gelegenheit noch etwas uͤber diesen Fall zu sagen. S. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0125" n="125"/><lb/> er in der <choice><corr>Allee</corr><sic>Alle</sic></choice> damit herausbrach, war er bereits nicht mehr Meister von seinem Vorsatz, es geheim zu halten; sein alter Anfall fieng hier schon an, und wurde nur durch die Scheu vor dem Arzt, und seinem Vater noch <choice><corr>zuruͤckgehalten u.s.w.</corr><sic>zuruͤckgehalten. s.w.</sic></choice> Was endlich den wuͤrklichen Ausbruch im Tollhause betrift, so wird dadurch obige Vermuthung, daß Franz durchaus ruhige Zwischenraͤume hatte, in denen er sich selbst und seine Lage beobachten konnte, — zur Gewisheit erhoben. Als sein Vater Hand an ihn legen wollte, geriet er in Raserey, und die geheimsten Gedanken seiner aufgewiegelten Seele schaͤumten uͤber ihr Ufer hin. Es faͤllt hier auf, daß er seinen Vater fuͤr den Urheber seiner dasigen ihm unertraͤglichen Behandlung haͤlt. Dieser Gedanke konnte aber theils durch seine Ablieferung nach der Stadt, theils dadurch veranlaßt worden seyn, daß ihn sein Vater beinah ein Vierteljahr nicht besuchte, theils auch durch die Betrachtung, daß es dem Vater ja nur einen Wink koste, seinen Sohn aus den Haͤnden seiner Peiniger zu reißen. Er hatte diesen <hi rendition="#b">Gedanken</hi> tief in seiner Seele verschlossen. Jezt da er sich durch den Augenschein so maͤchtig zu bestaͤtigen schien, brach er auf einmal aus seiner Grabnacht hervor, und gebahr die Entsezenvolle <hi rendition="#b">That.</hi>—</p> <p>Doch, <choice><corr>vielleicht</corr><sic>vielleichi</sic></choice> werden wir veranlaßt, bei einer andern Gelegenheit noch etwas uͤber diesen Fall zu sagen.</p> <p rendition="#right"> <hi rendition="#b"> <persName ref="#ref0045"><note type="editorial">Schubart, Ludwig Albert</note>S.</persName> </hi> </p><lb/> </div> </div> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [125/0125]
er in der Allee damit herausbrach, war er bereits nicht mehr Meister von seinem Vorsatz, es geheim zu halten; sein alter Anfall fieng hier schon an, und wurde nur durch die Scheu vor dem Arzt, und seinem Vater noch zuruͤckgehalten u.s.w. Was endlich den wuͤrklichen Ausbruch im Tollhause betrift, so wird dadurch obige Vermuthung, daß Franz durchaus ruhige Zwischenraͤume hatte, in denen er sich selbst und seine Lage beobachten konnte, — zur Gewisheit erhoben. Als sein Vater Hand an ihn legen wollte, geriet er in Raserey, und die geheimsten Gedanken seiner aufgewiegelten Seele schaͤumten uͤber ihr Ufer hin. Es faͤllt hier auf, daß er seinen Vater fuͤr den Urheber seiner dasigen ihm unertraͤglichen Behandlung haͤlt. Dieser Gedanke konnte aber theils durch seine Ablieferung nach der Stadt, theils dadurch veranlaßt worden seyn, daß ihn sein Vater beinah ein Vierteljahr nicht besuchte, theils auch durch die Betrachtung, daß es dem Vater ja nur einen Wink koste, seinen Sohn aus den Haͤnden seiner Peiniger zu reißen. Er hatte diesen Gedanken tief in seiner Seele verschlossen. Jezt da er sich durch den Augenschein so maͤchtig zu bestaͤtigen schien, brach er auf einmal aus seiner Grabnacht hervor, und gebahr die Entsezenvolle That.—
Doch, vielleicht werden wir veranlaßt, bei einer andern Gelegenheit noch etwas uͤber diesen Fall zu sagen.
S.
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