Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789.An die Leser des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde. Da ich dem Publikum angekündigt habe, daß ich die Herausgabe dieses Magazins nun wieder allein übernehme, muß ich über mein Verhältniß mit Herrn einige Worte sagen, in so fern die Leser dieses Magazins dabei interessirt seyn können, und in so fern Herr Pokels selbst mich dazu nöthigt. Pokels Jm Jahr 1786 am 19ten Julius schrieb mir Herr mit folgenden Worten: "Erlauben Sie mir gütigst eine Frage, die Jhnen vielleicht sonderbar vorkommen wird, die Sie mir aber gütigst verzeihen werden. Finden Sie es für rathsam, einen Mitherausgeber des Magazins anzunehmen, und könnte ich dieser Mitherausgeber seyn? Schreiben Sie mir hierüber bald, damit ich weiß, welchen Gebrauch ich mit denen in meinen Händen befindlichen Beiträgen machen soll, und lassen Sie mir die Bedingungen wissen, unter welchen Sie mit mir die Zugleichherausgabe besorgen wollen. Wahrscheinlich könnten wir dann jährlich Pokelsvier Stück herausgeben, womit, wie ich glaube, der Verleger nicht unzufrieden seyn würde, da das Magazin sehr vielen Absatz hat." Da ich nun einige Wochen hierauf meine Reise nach Jtalien antrat, so nahm ich dieß Anerbieten des Herrn an; habe aber während meines Pokels An die Leser des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde. Da ich dem Publikum angekuͤndigt habe, daß ich die Herausgabe dieses Magazins nun wieder allein uͤbernehme, muß ich uͤber mein Verhaͤltniß mit Herrn einige Worte sagen, in so fern die Leser dieses Magazins dabei interessirt seyn koͤnnen, und in so fern Herr Pokels selbst mich dazu noͤthigt. Pokels Jm Jahr 1786 am 19ten Julius schrieb mir Herr mit folgenden Worten: »Erlauben Sie mir guͤtigst eine Frage, die Jhnen vielleicht sonderbar vorkommen wird, die Sie mir aber guͤtigst verzeihen werden. Finden Sie es fuͤr rathsam, einen Mitherausgeber des Magazins anzunehmen, und koͤnnte ich dieser Mitherausgeber seyn? Schreiben Sie mir hieruͤber bald, damit ich weiß, welchen Gebrauch ich mit denen in meinen Haͤnden befindlichen Beitraͤgen machen soll, und lassen Sie mir die Bedingungen wissen, unter welchen Sie mit mir die Zugleichherausgabe besorgen wollen. Wahrscheinlich koͤnnten wir dann jaͤhrlich Pokelsvier Stuͤck herausgeben, womit, wie ich glaube, der Verleger nicht unzufrieden seyn wuͤrde, da das Magazin sehr vielen Absatz hat.« Da ich nun einige Wochen hierauf meine Reise nach Jtalien antrat, so nahm ich dieß Anerbieten des Herrn an; habe aber waͤhrend meines Pokels <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0125" n="125"/><lb/><lb/> </div> </div> <div n="2"> <head>An die Leser des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde.</head><lb/> <note type="editorial"> <bibl> <persName ref="#ref1"><note type="editorial"/>Moritz <, Karl Philipp></persName> </bibl> </note> <p>Da ich dem Publikum angekuͤndigt habe, daß ich die Herausgabe dieses Magazins nun wieder allein uͤbernehme, muß ich uͤber mein Verhaͤltniß mit Herrn <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>Pokels</persName> einige Worte sagen, in so fern die Leser dieses Magazins dabei interessirt seyn koͤnnen, und in so fern Herr <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>Pokels</persName> selbst mich dazu noͤthigt.</p> <p>Jm Jahr 1786 am 19ten Julius schrieb mir Herr <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>Pokels</persName> mit folgenden Worten: »Erlauben Sie mir guͤtigst eine Frage, die Jhnen vielleicht sonderbar vorkommen wird, die Sie mir aber guͤtigst verzeihen werden. Finden Sie es fuͤr rathsam, einen Mitherausgeber des Magazins anzunehmen, und koͤnnte ich dieser Mitherausgeber seyn? Schreiben Sie mir hieruͤber bald, damit ich weiß, welchen Gebrauch ich mit denen in meinen Haͤnden befindlichen Beitraͤgen machen soll, und lassen Sie mir die Bedingungen wissen, unter welchen Sie mit mir die Zugleichherausgabe besorgen wollen. Wahrscheinlich koͤnnten wir dann jaͤhrlich <hi rendition="#b">vier</hi> Stuͤck herausgeben, womit, wie ich glaube, der Verleger nicht unzufrieden seyn wuͤrde, da das Magazin sehr vielen Absatz hat.«</p> <p>Da ich nun einige Wochen hierauf meine Reise nach Jtalien antrat, so nahm ich dieß Anerbieten des Herrn <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>Pokels</persName> an; habe aber waͤhrend meines<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0125]
An die Leser des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde.
Da ich dem Publikum angekuͤndigt habe, daß ich die Herausgabe dieses Magazins nun wieder allein uͤbernehme, muß ich uͤber mein Verhaͤltniß mit Herrn Pokels einige Worte sagen, in so fern die Leser dieses Magazins dabei interessirt seyn koͤnnen, und in so fern Herr Pokels selbst mich dazu noͤthigt.
Jm Jahr 1786 am 19ten Julius schrieb mir Herr Pokels mit folgenden Worten: »Erlauben Sie mir guͤtigst eine Frage, die Jhnen vielleicht sonderbar vorkommen wird, die Sie mir aber guͤtigst verzeihen werden. Finden Sie es fuͤr rathsam, einen Mitherausgeber des Magazins anzunehmen, und koͤnnte ich dieser Mitherausgeber seyn? Schreiben Sie mir hieruͤber bald, damit ich weiß, welchen Gebrauch ich mit denen in meinen Haͤnden befindlichen Beitraͤgen machen soll, und lassen Sie mir die Bedingungen wissen, unter welchen Sie mit mir die Zugleichherausgabe besorgen wollen. Wahrscheinlich koͤnnten wir dann jaͤhrlich vier Stuͤck herausgeben, womit, wie ich glaube, der Verleger nicht unzufrieden seyn wuͤrde, da das Magazin sehr vielen Absatz hat.«
Da ich nun einige Wochen hierauf meine Reise nach Jtalien antrat, so nahm ich dieß Anerbieten des Herrn Pokels an; habe aber waͤhrend meines
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