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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789.

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Haus waren ihm so deutlich durch bekanntere Häuser bezeichnet, daß er nicht irren konnte. Jn dem Hause nun sollte er zwei Treppen hinaufgehen, sich aber auf der zweiten in Acht nehmen, daß er nicht herunterfalle, und so würde er das nöthige Geld erhalten."

"Am Morgen des folgenden Tages, da ihn dieser Traum noch ganz beschäftigt, kommt einer seiner Freunde zu ihm, dem er diese seine Traumgeschichte erzählt, und von dem er zugleich erfährt, wer in dem bezeichneten Hause in der zweiten Etage wohne; -- denn er selbst wußte das nicht. Der Mann, den er da finden, und der ihm Geld leihen sollte, war ihm so sehr unbekannt, daß er sich nur erinnerte, ihn ein einziges mahl in einer großen Gesellschaft gesehen zu haben. -- Er fand es aber nicht für rathsam, zu einem ihm völlig unbekannten hinzu gehen."

"Er sucht also denselben Tag aufs neue Hülfe; aber vergebens. Am zweiten Tage nach seinem gehabten Traum glaubt er aber seiner eigenen Ruhe auch das noch schuldig zu seyn, und zu dem Unbekannten zu gehen. -- Er geht, -- und erinnert sich im hinaufsteigen auf der zweiten Treppe des Hauses der Warnung nicht herabzufallen."

"Er geht langsam und bedächtig fort, und ist nun fast hinauf, als oben das Zimmer zur rechten Hand heftig und ganz geöfnet wird, und durch die schnell aufgerissene Thür sich zugleich eine kleine Git-


Haus waren ihm so deutlich durch bekanntere Haͤuser bezeichnet, daß er nicht irren konnte. Jn dem Hause nun sollte er zwei Treppen hinaufgehen, sich aber auf der zweiten in Acht nehmen, daß er nicht herunterfalle, und so wuͤrde er das noͤthige Geld erhalten.«

»Am Morgen des folgenden Tages, da ihn dieser Traum noch ganz beschaͤftigt, kommt einer seiner Freunde zu ihm, dem er diese seine Traumgeschichte erzaͤhlt, und von dem er zugleich erfaͤhrt, wer in dem bezeichneten Hause in der zweiten Etage wohne; — denn er selbst wußte das nicht. Der Mann, den er da finden, und der ihm Geld leihen sollte, war ihm so sehr unbekannt, daß er sich nur erinnerte, ihn ein einziges mahl in einer großen Gesellschaft gesehen zu haben. — Er fand es aber nicht fuͤr rathsam, zu einem ihm voͤllig unbekannten hinzu gehen.«

»Er sucht also denselben Tag aufs neue Huͤlfe; aber vergebens. Am zweiten Tage nach seinem gehabten Traum glaubt er aber seiner eigenen Ruhe auch das noch schuldig zu seyn, und zu dem Unbekannten zu gehen. — Er geht, — und erinnert sich im hinaufsteigen auf der zweiten Treppe des Hauses der Warnung nicht herabzufallen.«

»Er geht langsam und bedaͤchtig fort, und ist nun fast hinauf, als oben das Zimmer zur rechten Hand heftig und ganz geoͤfnet wird, und durch die schnell aufgerissene Thuͤr sich zugleich eine kleine Git-

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[5/0005] Haus waren ihm so deutlich durch bekanntere Haͤuser bezeichnet, daß er nicht irren konnte. Jn dem Hause nun sollte er zwei Treppen hinaufgehen, sich aber auf der zweiten in Acht nehmen, daß er nicht herunterfalle, und so wuͤrde er das noͤthige Geld erhalten.« »Am Morgen des folgenden Tages, da ihn dieser Traum noch ganz beschaͤftigt, kommt einer seiner Freunde zu ihm, dem er diese seine Traumgeschichte erzaͤhlt, und von dem er zugleich erfaͤhrt, wer in dem bezeichneten Hause in der zweiten Etage wohne; — denn er selbst wußte das nicht. Der Mann, den er da finden, und der ihm Geld leihen sollte, war ihm so sehr unbekannt, daß er sich nur erinnerte, ihn ein einziges mahl in einer großen Gesellschaft gesehen zu haben. — Er fand es aber nicht fuͤr rathsam, zu einem ihm voͤllig unbekannten hinzu gehen.« »Er sucht also denselben Tag aufs neue Huͤlfe; aber vergebens. Am zweiten Tage nach seinem gehabten Traum glaubt er aber seiner eigenen Ruhe auch das noch schuldig zu seyn, und zu dem Unbekannten zu gehen. — Er geht, — und erinnert sich im hinaufsteigen auf der zweiten Treppe des Hauses der Warnung nicht herabzufallen.« »Er geht langsam und bedaͤchtig fort, und ist nun fast hinauf, als oben das Zimmer zur rechten Hand heftig und ganz geoͤfnet wird, und durch die schnell aufgerissene Thuͤr sich zugleich eine kleine Git-

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0702_1789/5>, abgerufen am 21.11.2024.