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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789.

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Versuche und Beobachtungen zu versichern, wie er verlangte. Der Ausgang war, daß er sie für völlig taub und blind erklärte. Sie ward endlich nach Bath gesendet, wo ihre Schmerzen und Convulsionen zwar geringer wurden; aber Sprache, Gesicht und Gehör erhielt sie nie im geringsten wieder. Die Wittwe eines ihrer Brüder besitzt Briefe von ihr, welche sie von Bath geschrieben, und die der Verfasser dieser Geschichte selbst gesehen, worinn einige erwähntermaßen vergessene Buchstaben mit Anzeigung der Stelle, wo sie hingehören, eingerückt sind. Diese Wittwe und viele andere Personen können diese so seltsamen Begebenheiten dergestalt bezeugen, daß es nicht nur ungerecht, sondern auch thöricht wäre, daran zu zweifeln.


Wer noch mehr über die Nachtwandler zu lesen wünscht, den verweise ich auf folgende Schriften.

1) Auf eine Abhandlung über diesen Gegenstand, welche des Sauvages de la Croix oben angeführter Erzählung beigefügt ist im Hamb. Magazin, Band 7. S. 489 ff.
2) Meiers Versuch einer Erklärung des Nachtwandelns. Halle, 1758. 8. Siehe hierüber: Literaturbriefe 6.Theil Br. 97.
3) Fricke commendatio de noctambulis. Halae 1773. 4.


Versuche und Beobachtungen zu versichern, wie er verlangte. Der Ausgang war, daß er sie fuͤr voͤllig taub und blind erklaͤrte. Sie ward endlich nach Bath gesendet, wo ihre Schmerzen und Convulsionen zwar geringer wurden; aber Sprache, Gesicht und Gehoͤr erhielt sie nie im geringsten wieder. Die Wittwe eines ihrer Bruͤder besitzt Briefe von ihr, welche sie von Bath geschrieben, und die der Verfasser dieser Geschichte selbst gesehen, worinn einige erwaͤhntermaßen vergessene Buchstaben mit Anzeigung der Stelle, wo sie hingehoͤren, eingeruͤckt sind. Diese Wittwe und viele andere Personen koͤnnen diese so seltsamen Begebenheiten dergestalt bezeugen, daß es nicht nur ungerecht, sondern auch thoͤricht waͤre, daran zu zweifeln.


Wer noch mehr uͤber die Nachtwandler zu lesen wuͤnscht, den verweise ich auf folgende Schriften.

1) Auf eine Abhandlung uͤber diesen Gegenstand, welche des Sauvages de la Croix oben angefuͤhrter Erzaͤhlung beigefuͤgt ist im Hamb. Magazin, Band 7. S. 489 ff.
2) Meiers Versuch einer Erklaͤrung des Nachtwandelns. Halle, 1758. 8. Siehe hieruͤber: Literaturbriefe 6.Theil Br. 97.
3) Fricke commendatio de noctambulis. Halae 1773. 4.

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[91/0091] Versuche und Beobachtungen zu versichern, wie er verlangte. Der Ausgang war, daß er sie fuͤr voͤllig taub und blind erklaͤrte. Sie ward endlich nach Bath gesendet, wo ihre Schmerzen und Convulsionen zwar geringer wurden; aber Sprache, Gesicht und Gehoͤr erhielt sie nie im geringsten wieder. Die Wittwe eines ihrer Bruͤder besitzt Briefe von ihr, welche sie von Bath geschrieben, und die der Verfasser dieser Geschichte selbst gesehen, worinn einige erwaͤhntermaßen vergessene Buchstaben mit Anzeigung der Stelle, wo sie hingehoͤren, eingeruͤckt sind. Diese Wittwe und viele andere Personen koͤnnen diese so seltsamen Begebenheiten dergestalt bezeugen, daß es nicht nur ungerecht, sondern auch thoͤricht waͤre, daran zu zweifeln. Wer noch mehr uͤber die Nachtwandler zu lesen wuͤnscht, den verweise ich auf folgende Schriften. 1) Auf eine Abhandlung uͤber diesen Gegenstand, welche des Sauvages de la Croix oben angefuͤhrter Erzaͤhlung beigefuͤgt ist im Hamb. Magazin, Band 7. S. 489 ff. 2) Meiers Versuch einer Erklaͤrung des Nachtwandelns. Halle, 1758. 8. Siehe hieruͤber: Literaturbriefe 6.Theil Br. 97. 3) Fricke commendatio de noctambulis. Halae 1773. 4.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0702_1789/91>, abgerufen am 22.05.2024.