Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 3. Berlin, 1789.Wie leicht sich aber Hr. diese Arbeit zu machen gesucht hat, habe ich zu meinem Erstaunen auf der 28sten Seite des ersten Stücks vom siebenten Bande gesehen, wo eine fünf und vierzig Seiten lange Geschichte von einem Mörder Namens Simmen, die schon im ersten Stück des 2ten Bandes dieses Magazins S. 38. u.s.w. steht, beinahe von Wort zu Wort wieder abgedruckt ist, und offenbar beweißt, daß Hr. P. die ersten Bände dieses Magazins, bei seiner Fortsetzung desselben, entweder gar nicht, oder doch mit unverantwortlicher Flüchtigkeit muß durchgelesen haben. P. Jm 2ten Stück des siebenten Bandes S. 2. sagt Hr. in der letzten Fortsetzung seiner sogenannten Revision: P."Man habe so viel möglich, alle Umstände zusammen genommen, um die bedeutenden Träume natürlich zu erklären, und zu beweisen, daß die Meinung von einer im Traum entstehenden Vorhersehungskraft der Seele eine leere Hypothese sey." Man muß nie Umstände, so viel wie möglich, zusammen nehmen, um irgend etwas zu beweisen, wenn es einem darum zu thun ist, die Wahrheit zu erforschen; denn der Beweis muß sich ja nach den Umständen, nicht aber die Umstände sich nach dem Beweise richten -- denn wenn man erst so viel Umstände wie möglich zusammennimmt, um ei- Wie leicht sich aber Hr. diese Arbeit zu machen gesucht hat, habe ich zu meinem Erstaunen auf der 28sten Seite des ersten Stuͤcks vom siebenten Bande gesehen, wo eine fuͤnf und vierzig Seiten lange Geschichte von einem Moͤrder Namens Simmen, die schon im ersten Stuͤck des 2ten Bandes dieses Magazins S. 38. u.s.w. steht, beinahe von Wort zu Wort wieder abgedruckt ist, und offenbar beweißt, daß Hr. P. die ersten Baͤnde dieses Magazins, bei seiner Fortsetzung desselben, entweder gar nicht, oder doch mit unverantwortlicher Fluͤchtigkeit muß durchgelesen haben. P. Jm 2ten Stuͤck des siebenten Bandes S. 2. sagt Hr. in der letzten Fortsetzung seiner sogenannten Revision: P.»Man habe so viel moͤglich, alle Umstaͤnde zusammen genommen, um die bedeutenden Traͤume natuͤrlich zu erklaͤren, und zu beweisen, daß die Meinung von einer im Traum entstehenden Vorhersehungskraft der Seele eine leere Hypothese sey.« Man muß nie Umstaͤnde, so viel wie moͤglich, zusammen nehmen, um irgend etwas zu beweisen, wenn es einem darum zu thun ist, die Wahrheit zu erforschen; denn der Beweis muß sich ja nach den Umstaͤnden, nicht aber die Umstaͤnde sich nach dem Beweise richten — denn wenn man erst so viel Umstaͤnde wie moͤglich zusammennimmt, um ei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0008" n="8"/><lb/> <p>Wie leicht sich aber Hr. <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>P.</persName> diese Arbeit zu machen gesucht hat, habe ich zu meinem Erstaunen auf der 28sten Seite des ersten Stuͤcks vom siebenten Bande gesehen, wo eine fuͤnf und vierzig Seiten lange Geschichte von einem Moͤrder Namens Simmen, die schon im ersten Stuͤck des 2ten Bandes dieses Magazins S. 38. u.s.w. steht, beinahe von Wort zu Wort wieder abgedruckt ist, und offenbar beweißt, daß Hr. <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>P.</persName> die ersten Baͤnde dieses Magazins, bei seiner Fortsetzung desselben, entweder gar nicht, oder doch mit unverantwortlicher Fluͤchtigkeit muß durchgelesen haben.</p> <p>Jm 2ten Stuͤck des siebenten Bandes S. 2. sagt Hr. <persName ref="#ref2"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>P.</persName> in der letzten Fortsetzung seiner sogenannten Revision: <hi rendition="#b">»Man habe so viel moͤglich, alle Umstaͤnde zusammen genommen, um die bedeutenden Traͤume natuͤrlich zu erklaͤren, und zu beweisen, daß die Meinung von einer im Traum entstehenden Vorhersehungskraft der Seele eine leere Hypothese sey.«</hi> </p> <p>Man muß nie Umstaͤnde, so viel wie moͤglich, <hi rendition="#b">zusammen nehmen, um</hi> irgend etwas zu beweisen, wenn es einem darum zu thun ist, die Wahrheit zu erforschen; denn der Beweis muß sich ja nach den Umstaͤnden, nicht aber die Umstaͤnde sich nach dem Beweise richten — denn wenn man erst so viel Umstaͤnde wie moͤglich zusammennimmt, um ei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0008]
Wie leicht sich aber Hr. P. diese Arbeit zu machen gesucht hat, habe ich zu meinem Erstaunen auf der 28sten Seite des ersten Stuͤcks vom siebenten Bande gesehen, wo eine fuͤnf und vierzig Seiten lange Geschichte von einem Moͤrder Namens Simmen, die schon im ersten Stuͤck des 2ten Bandes dieses Magazins S. 38. u.s.w. steht, beinahe von Wort zu Wort wieder abgedruckt ist, und offenbar beweißt, daß Hr. P. die ersten Baͤnde dieses Magazins, bei seiner Fortsetzung desselben, entweder gar nicht, oder doch mit unverantwortlicher Fluͤchtigkeit muß durchgelesen haben.
Jm 2ten Stuͤck des siebenten Bandes S. 2. sagt Hr. P. in der letzten Fortsetzung seiner sogenannten Revision: »Man habe so viel moͤglich, alle Umstaͤnde zusammen genommen, um die bedeutenden Traͤume natuͤrlich zu erklaͤren, und zu beweisen, daß die Meinung von einer im Traum entstehenden Vorhersehungskraft der Seele eine leere Hypothese sey.«
Man muß nie Umstaͤnde, so viel wie moͤglich, zusammen nehmen, um irgend etwas zu beweisen, wenn es einem darum zu thun ist, die Wahrheit zu erforschen; denn der Beweis muß sich ja nach den Umstaͤnden, nicht aber die Umstaͤnde sich nach dem Beweise richten — denn wenn man erst so viel Umstaͤnde wie moͤglich zusammennimmt, um ei-
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