Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Acht Wochen spielte ich, so zu sagen, mit ihm. Aber nachdem griffen wir unser Werk mit vereinten Kräften fröhlich und guter Dinge an. Binnen sechs Wochen brachten es Herr Direktor Heinike, ich und sein eigner Fleiß so weit, daß Lebrecht die ihm vorgelegten Fragen zu beantworten vermochte, wie man es verlangte. Es versteht sich, daß es Fragen über sensible Dinge seyn mußten. Vom Sensiblen geht man dann zum Jntelligiblen.

Jch habe bei unserm Lebrecht so Vieles bemerkt, was in psychologischer Rücksicht merkwürdig mir scheint. -- Aber ich fand mich genöthigt, hier erst minder interessante Sachen zu erzählen, um im zweiten Versuche dahin zu kommen, wohin ich will.

Ernst Adolf Eschke.


Acht Wochen spielte ich, so zu sagen, mit ihm. Aber nachdem griffen wir unser Werk mit vereinten Kraͤften froͤhlich und guter Dinge an. Binnen sechs Wochen brachten es Herr Direktor Heinike, ich und sein eigner Fleiß so weit, daß Lebrecht die ihm vorgelegten Fragen zu beantworten vermochte, wie man es verlangte. Es versteht sich, daß es Fragen uͤber sensible Dinge seyn mußten. Vom Sensiblen geht man dann zum Jntelligiblen.

Jch habe bei unserm Lebrecht so Vieles bemerkt, was in psychologischer Ruͤcksicht merkwuͤrdig mir scheint. — Aber ich fand mich genoͤthigt, hier erst minder interessante Sachen zu erzaͤhlen, um im zweiten Versuche dahin zu kommen, wohin ich will.

Ernst Adolf Eschke.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0061" n="59"/><lb/>
            <p>Acht Wochen spielte ich, so zu sagen, mit ihm. Aber nachdem griffen wir unser                         Werk mit vereinten Kra&#x0364;ften fro&#x0364;hlich und guter Dinge an. Binnen sechs Wochen                         brachten es Herr Direktor <hi rendition="#b">Heinike,</hi> ich und sein                         eigner Fleiß so weit, daß Lebrecht die ihm vorgelegten Fragen zu beantworten                         vermochte, wie man es verlangte. Es versteht sich, daß es Fragen u&#x0364;ber                         sensible Dinge seyn mußten. Vom Sensiblen geht man dann zum Jntelligiblen. </p>
            <p>Jch habe bei unserm Lebrecht so Vieles bemerkt, was in psychologischer                         Ru&#x0364;cksicht merkwu&#x0364;rdig mir scheint. &#x2014; Aber ich fand mich geno&#x0364;thigt, hier erst                         minder interessante Sachen zu erza&#x0364;hlen, um im zweiten Versuche dahin zu                         kommen, wohin ich will. </p>
            <closer>
              <dateline>Berlin am 14ten Oktober 1789. </dateline>
              <signed> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#b">
                    <persName ref="#ref17"><note type="editorial">Eschke</note>Ernst Adolf Eschke.</persName>
                  </hi> </hi> </signed>
            </closer><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0061] Acht Wochen spielte ich, so zu sagen, mit ihm. Aber nachdem griffen wir unser Werk mit vereinten Kraͤften froͤhlich und guter Dinge an. Binnen sechs Wochen brachten es Herr Direktor Heinike, ich und sein eigner Fleiß so weit, daß Lebrecht die ihm vorgelegten Fragen zu beantworten vermochte, wie man es verlangte. Es versteht sich, daß es Fragen uͤber sensible Dinge seyn mußten. Vom Sensiblen geht man dann zum Jntelligiblen. Jch habe bei unserm Lebrecht so Vieles bemerkt, was in psychologischer Ruͤcksicht merkwuͤrdig mir scheint. — Aber ich fand mich genoͤthigt, hier erst minder interessante Sachen zu erzaͤhlen, um im zweiten Versuche dahin zu kommen, wohin ich will. Berlin am 14ten Oktober 1789. Ernst Adolf Eschke.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2015-06-09T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-06-09T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
  • Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
  • Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
  • Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
  • Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
  • Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0801_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0801_1791/61
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0801_1791/61>, abgerufen am 24.05.2024.