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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 1. Berlin, 1792.

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Endlich kam ihm hierin ein glücklicher Zufall zu Hülfe. Er bemerkte nehmlich an einigen hebräischen Büchern, die sehr starkleibig waren, daß sie mehrere Alphabete enthielten, und man ihre Bogenanzahl daher nicht blos mit hebräischen Buchstaben hatte bezeichnen können, sondern im zweiten und dritten Alphabet sich zu diesem Behuf auch anderer Schriftzeichen hatte bedienen müssen, welches gemeiniglich lateinische und deutsche Buchstaben waren.

Nun hatte zwar B. J. nicht den mindesten Begriff von einer Druckerei. Er stellte sich gemeiniglich vor, daß Bücher so wie Leinwand gedruckt würden, und daß jede Seite durch eine besondre Form abgedruckt würde.

Er vermuthete aber, daß die nebeneinanderstehenden Schriftzeichen einen und eben denselben Buchstaben bedeuteten. Er supponirte also, daß z.B. a das neben steht, gleichfalls ein Alpha seyn müsse. Auf diese Art lernte er nach und nach die lateinische und deutsche Schrift kennen.

Durch eine Art des Dechifrirens fing er an, verschiedene deutsche Buchstaben in Wörter zu kombiniren, blieb aber dabei noch immer zweifelhaft, ob nicht seine ganze Mühe vergebens seyn würde, indem die neben den hebräischen Buchstaben befindlichen Schriftzeichen ganz etwas anders als eben dieselben Buchstaben seyn könnten, bis ihm zum Glück einige Blätter aus einem alten deutschen Buche in die Hände fielen.



Endlich kam ihm hierin ein gluͤcklicher Zufall zu Huͤlfe. Er bemerkte nehmlich an einigen hebraͤischen Buͤchern, die sehr starkleibig waren, daß sie mehrere Alphabete enthielten, und man ihre Bogenanzahl daher nicht blos mit hebraͤischen Buchstaben hatte bezeichnen koͤnnen, sondern im zweiten und dritten Alphabet sich zu diesem Behuf auch anderer Schriftzeichen hatte bedienen muͤssen, welches gemeiniglich lateinische und deutsche Buchstaben waren.

Nun hatte zwar B. J. nicht den mindesten Begriff von einer Druckerei. Er stellte sich gemeiniglich vor, daß Buͤcher so wie Leinwand gedruckt wuͤrden, und daß jede Seite durch eine besondre Form abgedruckt wuͤrde.

Er vermuthete aber, daß die nebeneinanderstehenden Schriftzeichen einen und eben denselben Buchstaben bedeuteten. Er supponirte also, daß z.B. a das neben א steht, gleichfalls ein Alpha seyn muͤsse. Auf diese Art lernte er nach und nach die lateinische und deutsche Schrift kennen.

Durch eine Art des Dechifrirens fing er an, verschiedene deutsche Buchstaben in Woͤrter zu kombiniren, blieb aber dabei noch immer zweifelhaft, ob nicht seine ganze Muͤhe vergebens seyn wuͤrde, indem die neben den hebraͤischen Buchstaben befindlichen Schriftzeichen ganz etwas anders als eben dieselben Buchstaben seyn koͤnnten, bis ihm zum Gluͤck einige Blaͤtter aus einem alten deutschen Buche in die Haͤnde fielen.


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[33/0035] Endlich kam ihm hierin ein gluͤcklicher Zufall zu Huͤlfe. Er bemerkte nehmlich an einigen hebraͤischen Buͤchern, die sehr starkleibig waren, daß sie mehrere Alphabete enthielten, und man ihre Bogenanzahl daher nicht blos mit hebraͤischen Buchstaben hatte bezeichnen koͤnnen, sondern im zweiten und dritten Alphabet sich zu diesem Behuf auch anderer Schriftzeichen hatte bedienen muͤssen, welches gemeiniglich lateinische und deutsche Buchstaben waren. Nun hatte zwar B. J. nicht den mindesten Begriff von einer Druckerei. Er stellte sich gemeiniglich vor, daß Buͤcher so wie Leinwand gedruckt wuͤrden, und daß jede Seite durch eine besondre Form abgedruckt wuͤrde. Er vermuthete aber, daß die nebeneinanderstehenden Schriftzeichen einen und eben denselben Buchstaben bedeuteten. Er supponirte also, daß z.B. a das neben א steht, gleichfalls ein Alpha seyn muͤsse. Auf diese Art lernte er nach und nach die lateinische und deutsche Schrift kennen. Durch eine Art des Dechifrirens fing er an, verschiedene deutsche Buchstaben in Woͤrter zu kombiniren, blieb aber dabei noch immer zweifelhaft, ob nicht seine ganze Muͤhe vergebens seyn wuͤrde, indem die neben den hebraͤischen Buchstaben befindlichen Schriftzeichen ganz etwas anders als eben dieselben Buchstaben seyn koͤnnten, bis ihm zum Gluͤck einige Blaͤtter aus einem alten deutschen Buche in die Haͤnde fielen.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 1. Berlin, 1792, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0901_1792/35>, abgerufen am 23.11.2024.