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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792.

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zeugung und Bewegung, niemanden sonst zu lieb noch zu leid, als ein freier Schweizer, nur zu unpartheiisch gemeinnützigster Beförderung und Bestätigung des Besten einer gesunden Philosophie: Daß er bei der Hinfälligkeit des menschlichen Lebens und Wichtigkeit des Alters, in Kürze der Zeit und des Raums, so viel füglich Gemeinnütziges als möglich auf den wichtigsten Denkpunkt zusammen zu bringen gedacht, da er eine völlige und die größte Revolution seiner Denkart für das Reich der Philosophie erfahren, die unzähligen merkwürdig und edlen Geistern frei redlicher Großmuth am nutzbarsten auf immer seyn könnte. Hievon meldet er nun gradaus, daß er, nach fünfjähriger Abwesenheit von Jena, sich wiederum dahin verfügend, um die philosophische Revolution da selber von Grund aus zu beobachten, zuerst die neue Theorie des Vorstellungsvermögens von Reinhold, dann seine Beiträge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen, darin die Grundlegung der neuen Elementarphilosophie, mit allem Fleiß eingesehen, welche beide Werke ihm von dem edelmüthigen Herrn Adjunkt Schmid sogleich mitgetheilt worden, dessen Moralphilosophie, wegen ihres Werths über alle, sich Obereit schon in Meiningen angeschaft hatte: ferner, daß er endlich Reinholds Schrift über das Fundament des philosophischen Wissens, von ihm selbst aus der Presse gütigst mitgetheilt, mit ganz freiem Gemüthe gelesen, den Gang des Autors in


zeugung und Bewegung, niemanden sonst zu lieb noch zu leid, als ein freier Schweizer, nur zu unpartheiisch gemeinnuͤtzigster Befoͤrderung und Bestaͤtigung des Besten einer gesunden Philosophie: Daß er bei der Hinfaͤlligkeit des menschlichen Lebens und Wichtigkeit des Alters, in Kuͤrze der Zeit und des Raums, so viel fuͤglich Gemeinnuͤtziges als moͤglich auf den wichtigsten Denkpunkt zusammen zu bringen gedacht, da er eine voͤllige und die groͤßte Revolution seiner Denkart fuͤr das Reich der Philosophie erfahren, die unzaͤhligen merkwuͤrdig und edlen Geistern frei redlicher Großmuth am nutzbarsten auf immer seyn koͤnnte. Hievon meldet er nun gradaus, daß er, nach fuͤnfjaͤhriger Abwesenheit von Jena, sich wiederum dahin verfuͤgend, um die philosophische Revolution da selber von Grund aus zu beobachten, zuerst die neue Theorie des Vorstellungsvermoͤgens von Reinhold, dann seine Beitraͤge zur Berichtigung bisheriger Mißverstaͤndnisse der Philosophen, darin die Grundlegung der neuen Elementarphilosophie, mit allem Fleiß eingesehen, welche beide Werke ihm von dem edelmuͤthigen Herrn Adjunkt Schmid sogleich mitgetheilt worden, dessen Moralphilosophie, wegen ihres Werths uͤber alle, sich Obereit schon in Meiningen angeschaft hatte: ferner, daß er endlich Reinholds Schrift uͤber das Fundament des philosophischen Wissens, von ihm selbst aus der Presse guͤtigst mitgetheilt, mit ganz freiem Gemuͤthe gelesen, den Gang des Autors in

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[107/0107] zeugung und Bewegung, niemanden sonst zu lieb noch zu leid, als ein freier Schweizer, nur zu unpartheiisch gemeinnuͤtzigster Befoͤrderung und Bestaͤtigung des Besten einer gesunden Philosophie: Daß er bei der Hinfaͤlligkeit des menschlichen Lebens und Wichtigkeit des Alters, in Kuͤrze der Zeit und des Raums, so viel fuͤglich Gemeinnuͤtziges als moͤglich auf den wichtigsten Denkpunkt zusammen zu bringen gedacht, da er eine voͤllige und die groͤßte Revolution seiner Denkart fuͤr das Reich der Philosophie erfahren, die unzaͤhligen merkwuͤrdig und edlen Geistern frei redlicher Großmuth am nutzbarsten auf immer seyn koͤnnte. Hievon meldet er nun gradaus, daß er, nach fuͤnfjaͤhriger Abwesenheit von Jena, sich wiederum dahin verfuͤgend, um die philosophische Revolution da selber von Grund aus zu beobachten, zuerst die neue Theorie des Vorstellungsvermoͤgens von Reinhold, dann seine Beitraͤge zur Berichtigung bisheriger Mißverstaͤndnisse der Philosophen, darin die Grundlegung der neuen Elementarphilosophie, mit allem Fleiß eingesehen, welche beide Werke ihm von dem edelmuͤthigen Herrn Adjunkt Schmid sogleich mitgetheilt worden, dessen Moralphilosophie, wegen ihres Werths uͤber alle, sich Obereit schon in Meiningen angeschaft hatte: ferner, daß er endlich Reinholds Schrift uͤber das Fundament des philosophischen Wissens, von ihm selbst aus der Presse guͤtigst mitgetheilt, mit ganz freiem Gemuͤthe gelesen, den Gang des Autors in

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0902_1792/107>, abgerufen am 11.05.2024.