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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792.

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die Menschen einmal beliebten, die Mode anzunehmen, auf den Grund zu sehen, wo es fehlt, wie von Grund aus zu begegnen. Und wenn dieses gradezu zu schwer, dann nur auf den Zweck zu sehen, den man eher findet, was der für einen Grund, für ein Hauptmittel, für ein Gewicht oder Maaß und Fügen von beiden erfordere, um dem Zwecke gleich zu kommen, so alles durch Gleichung zu finden, da in Grund, Mittel und Zweck, und ihrer Angemessenheit für einander alles besteht. Und ist nicht gründlich zweckmäßig Suppliren alles in allem, was der Welt fehlt und noth thut?

Was aber nun durch absoluten Realismus a priori, auf genetische, ganz andre Manier als Spinoza, Obereits Beobachtungsgeist vor Zeiten für erhebliche Grundmängel a priori an der Kritik der reinen Vernunft zu finden und sogleich a priori zu ersetzen Sinn hatte (nun freilich einem Klügern als Obereit, eher und anders am Ende als am Anfange denkbar), siehe das steht in dem Aufklärungsversuch der Optik des ewigen Naturlichts, Berlin, bey Decker 1788. Es war schon drei Jahr vorher in einem Prospekt des Friedenstempels aufgesetzt. Da muß aber der Kontext so grobe Druckfehler verbessern, daß der umgekehrte Verstand wieder aufrecht zu stehen kommt, wiewohl dieses Jahrhundert den ganzen stufenartig freien Geistesprospekt da bis ins Jnnerste, eher für einen ganzen Druckfehler ansehen, etwa zu Methusalems oder Melchisedeks


die Menschen einmal beliebten, die Mode anzunehmen, auf den Grund zu sehen, wo es fehlt, wie von Grund aus zu begegnen. Und wenn dieses gradezu zu schwer, dann nur auf den Zweck zu sehen, den man eher findet, was der fuͤr einen Grund, fuͤr ein Hauptmittel, fuͤr ein Gewicht oder Maaß und Fuͤgen von beiden erfordere, um dem Zwecke gleich zu kommen, so alles durch Gleichung zu finden, da in Grund, Mittel und Zweck, und ihrer Angemessenheit fuͤr einander alles besteht. Und ist nicht gruͤndlich zweckmaͤßig Suppliren alles in allem, was der Welt fehlt und noth thut?

Was aber nun durch absoluten Realismus a priori, auf genetische, ganz andre Manier als Spinoza, Obereits Beobachtungsgeist vor Zeiten fuͤr erhebliche Grundmaͤngel a priori an der Kritik der reinen Vernunft zu finden und sogleich a priori zu ersetzen Sinn hatte (nun freilich einem Kluͤgern als Obereit, eher und anders am Ende als am Anfange denkbar), siehe das steht in dem Aufklaͤrungsversuch der Optik des ewigen Naturlichts, Berlin, bey Decker 1788. Es war schon drei Jahr vorher in einem Prospekt des Friedenstempels aufgesetzt. Da muß aber der Kontext so grobe Druckfehler verbessern, daß der umgekehrte Verstand wieder aufrecht zu stehen kommt, wiewohl dieses Jahrhundert den ganzen stufenartig freien Geistesprospekt da bis ins Jnnerste, eher fuͤr einen ganzen Druckfehler ansehen, etwa zu Methusalems oder Melchisedeks

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[120/0120] die Menschen einmal beliebten, die Mode anzunehmen, auf den Grund zu sehen, wo es fehlt, wie von Grund aus zu begegnen. Und wenn dieses gradezu zu schwer, dann nur auf den Zweck zu sehen, den man eher findet, was der fuͤr einen Grund, fuͤr ein Hauptmittel, fuͤr ein Gewicht oder Maaß und Fuͤgen von beiden erfordere, um dem Zwecke gleich zu kommen, so alles durch Gleichung zu finden, da in Grund, Mittel und Zweck, und ihrer Angemessenheit fuͤr einander alles besteht. Und ist nicht gruͤndlich zweckmaͤßig Suppliren alles in allem, was der Welt fehlt und noth thut? Was aber nun durch absoluten Realismus a priori, auf genetische, ganz andre Manier als Spinoza, Obereits Beobachtungsgeist vor Zeiten fuͤr erhebliche Grundmaͤngel a priori an der Kritik der reinen Vernunft zu finden und sogleich a priori zu ersetzen Sinn hatte (nun freilich einem Kluͤgern als Obereit, eher und anders am Ende als am Anfange denkbar), siehe das steht in dem Aufklaͤrungsversuch der Optik des ewigen Naturlichts, Berlin, bey Decker 1788. Es war schon drei Jahr vorher in einem Prospekt des Friedenstempels aufgesetzt. Da muß aber der Kontext so grobe Druckfehler verbessern, daß der umgekehrte Verstand wieder aufrecht zu stehen kommt, wiewohl dieses Jahrhundert den ganzen stufenartig freien Geistesprospekt da bis ins Jnnerste, eher fuͤr einen ganzen Druckfehler ansehen, etwa zu Methusalems oder Melchisedeks

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Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0902_1792/120>, abgerufen am 11.12.2024.