Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite


herab, daß wir im Traume alle die Ungereimtheiten im Ernste glauben, welche uns darin vorkommen. Warum verhält es sich nicht vielmehr gerade so, als wenn wir im Finstern säßen; denn nicht blos die Einbildungskraft, sondern auch die höhern Seelenkräfte leisten alsdann ihre Funktionen besser, so daß viele denkenden Köpfe, und besonders viele Engländer, sich des Nachts ins Finstere setzen, oder den Eingang des Lichts bei hellen Tagen verhindern, um eine Spekulation besser durchzudenken. Folgende Bemerkungen werden, wie ich glaube, auf den rechten Weg leiten, und die wahre Ursache anzeigen.



herab, daß wir im Traume alle die Ungereimtheiten im Ernste glauben, welche uns darin vorkommen. Warum verhaͤlt es sich nicht vielmehr gerade so, als wenn wir im Finstern saͤßen; denn nicht blos die Einbildungskraft, sondern auch die hoͤhern Seelenkraͤfte leisten alsdann ihre Funktionen besser, so daß viele denkenden Koͤpfe, und besonders viele Englaͤnder, sich des Nachts ins Finstere setzen, oder den Eingang des Lichts bei hellen Tagen verhindern, um eine Spekulation besser durchzudenken. Folgende Bemerkungen werden, wie ich glaube, auf den rechten Weg leiten, und die wahre Ursache anzeigen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0014" n="14"/><lb/>
herab, daß wir im Traume alle die  Ungereimtheiten im Ernste glauben, welche uns darin  vorkommen. Warum verha&#x0364;lt es sich nicht vielmehr  gerade so, als wenn wir im Finstern sa&#x0364;ßen; denn  nicht blos die Einbildungskraft, sondern auch die  ho&#x0364;hern Seelenkra&#x0364;fte leisten alsdann ihre Funktionen  besser, so daß viele denkenden Ko&#x0364;pfe, und besonders  viele Engla&#x0364;nder, sich des Nachts ins Finstere  setzen, oder den Eingang des Lichts bei hellen Tagen  verhindern, um eine Spekulation besser  durchzudenken. Folgende Bemerkungen werden, wie ich  glaube, auf den rechten Weg leiten, und die wahre  Ursache anzeigen.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0014] herab, daß wir im Traume alle die Ungereimtheiten im Ernste glauben, welche uns darin vorkommen. Warum verhaͤlt es sich nicht vielmehr gerade so, als wenn wir im Finstern saͤßen; denn nicht blos die Einbildungskraft, sondern auch die hoͤhern Seelenkraͤfte leisten alsdann ihre Funktionen besser, so daß viele denkenden Koͤpfe, und besonders viele Englaͤnder, sich des Nachts ins Finstere setzen, oder den Eingang des Lichts bei hellen Tagen verhindern, um eine Spekulation besser durchzudenken. Folgende Bemerkungen werden, wie ich glaube, auf den rechten Weg leiten, und die wahre Ursache anzeigen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2015-06-09T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-06-09T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
  • Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
  • Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
  • Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
  • Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
  • Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0902_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0902_1792/14
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0902_1792/14>, abgerufen am 03.12.2024.