deckungen auf lauter Widersprüche und Unge- reimtheiten.
Um an diesen schönen Dichtungen nichts zu verderben, ist es nöthig, sie zuerst, ohne Rücksicht auf etwas, das sie bedeuten sollen, grade so zu nehmen wie sie sind, und soviel wie möglich mit einem Ueberblick das Ganze zu betrachten, um auch den entfernteren Bezie- hungen und Verhältnissen zwischen den einzeln Bruchstücken, die uns noch übrig sind, allmä- lich auf die Spur zu kommen.
Denn wenn man z. B. auch sagt: Jupiter bedeutet die obere Luft; so drückt man doch dadurch nichts weniger, als den Begriff Jupiter aus, wozu alles das mitgerechnet werden muß, was die Phantasie einmal hin- eingelegt, und wodurch dieser Begriff an und für sich selbst eine Art von Vollständigkeit er- halten hat, ohne erst außer sich selbst noch etwas andeuten zu dürfen.
Der Begriff Jupiter bedeutet in dem Gebiete der Phantasie zuerst sich selbst, so wie der Begriff Cäsar in der Reihe der wirklichen Dinge den Cäsar selbst bedeutet. Denn wer
deckungen auf lauter Widerſpruͤche und Unge- reimtheiten.
Um an dieſen ſchoͤnen Dichtungen nichts zu verderben, iſt es noͤthig, ſie zuerſt, ohne Ruͤckſicht auf etwas, das ſie bedeuten ſollen, grade ſo zu nehmen wie ſie ſind, und ſoviel wie moͤglich mit einem Ueberblick das Ganze zu betrachten, um auch den entfernteren Bezie- hungen und Verhaͤltniſſen zwiſchen den einzeln Bruchſtuͤcken, die uns noch uͤbrig ſind, allmaͤ- lich auf die Spur zu kommen.
Denn wenn man z. B. auch ſagt: Jupiter bedeutet die obere Luft; ſo druͤckt man doch dadurch nichts weniger, als den Begriff Jupiter aus, wozu alles das mitgerechnet werden muß, was die Phantaſie einmal hin- eingelegt, und wodurch dieſer Begriff an und fuͤr ſich ſelbſt eine Art von Vollſtaͤndigkeit er- halten hat, ohne erſt außer ſich ſelbſt noch etwas andeuten zu duͤrfen.
Der Begriff Jupiter bedeutet in dem Gebiete der Phantaſie zuerſt ſich ſelbſt, ſo wie der Begriff Caͤſar in der Reihe der wirklichen Dinge den Caͤſar ſelbſt bedeutet. Denn wer
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deckungen auf lauter Widerſpruͤche und Unge-
reimtheiten.
Um an dieſen ſchoͤnen Dichtungen nichts
zu verderben, iſt es noͤthig, ſie zuerſt, ohne
Ruͤckſicht auf etwas, das ſie bedeuten ſollen,
grade ſo zu nehmen wie ſie ſind, und ſoviel
wie moͤglich mit einem Ueberblick das Ganze zu
betrachten, um auch den entfernteren Bezie-
hungen und Verhaͤltniſſen zwiſchen den einzeln
Bruchſtuͤcken, die uns noch uͤbrig ſind, allmaͤ-
lich auf die Spur zu kommen.
Denn wenn man z. B. auch ſagt: Jupiter
bedeutet die obere Luft; ſo druͤckt man doch
dadurch nichts weniger, als den Begriff
Jupiter aus, wozu alles das mitgerechnet
werden muß, was die Phantaſie einmal hin-
eingelegt, und wodurch dieſer Begriff an und
fuͤr ſich ſelbſt eine Art von Vollſtaͤndigkeit er-
halten hat, ohne erſt außer ſich ſelbſt noch
etwas andeuten zu duͤrfen.
Der Begriff Jupiter bedeutet in dem
Gebiete der Phantaſie zuerſt ſich ſelbſt, ſo wie
der Begriff Caͤſar in der Reihe der wirklichen
Dinge den Caͤſar ſelbſt bedeutet. Denn wer
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/24>, abgerufen am 21.11.2024.
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