Unter den Ungeheuern, die von dem Phor- kys und der schönen Ceto abstammen, und wovon die schrekliche Gorgo schon vom Perseus überwun- den ist, tritt nun die feuerspeiende Chimära, mit dem Kopfe des Löwen, dem Leib der Ziege, und Schweif des Drachen in dieser Dichtung auf, um Bellerophons Heldenmuth zu prüfen, und von des Sisyphus tapfern Enkel besiegt zu werden, zu welcher That die Götter den Pegasus, der den Perseus trug, auch ihm gewährten.
Aus den Lüften kämpfte er nun mit dem Un- geheuer, daß er, nach einem fürchterlichen Streite, endlich überwand. --
Es sind lauter unnatürliche Erzeugungen, wel- che von den Göttern und Helden nach und nach aus der Reihe der Dinge hinweggetilgt werden; -- es scheint fast als sollten diese Dichtungen anspie- len, daß Traum und Wahrheit, Wirklichkeit und Blendwerk gleichsam lange vorher miteinander im Kampfe lagen, ehe die Dinge sich in der Vorstel- lung ordnen konnten, und ihre feste und bleibende Gestalt erhielten. -- Das Werk der Helden war es, die unnatürlichen Erscheinungen und Blend- werke zu verscheuchen, und Ordnung, Licht und Wahrheit um sich her zu schaffen. -- Die Sphynx stürzte einen jeden von dem Felsen, der ihr Räth- sel nicht lösen konnte; kaum hatte Oedipus es auf- gelößt, so stürzte sie sich selbst herab. --
Unter den Ungeheuern, die von dem Phor- kys und der ſchoͤnen Ceto abſtammen, und wovon die ſchrekliche Gorgo ſchon vom Perſeus uͤberwun- den iſt, tritt nun die feuerſpeiende Chimaͤra, mit dem Kopfe des Loͤwen, dem Leib der Ziege, und Schweif des Drachen in dieſer Dichtung auf, um Bellerophons Heldenmuth zu pruͤfen, und von des Siſyphus tapfern Enkel beſiegt zu werden, zu welcher That die Goͤtter den Pegaſus, der den Perſeus trug, auch ihm gewaͤhrten.
Aus den Luͤften kaͤmpfte er nun mit dem Un- geheuer, daß er, nach einem fuͤrchterlichen Streite, endlich uͤberwand. —
Es ſind lauter unnatuͤrliche Erzeugungen, wel- che von den Goͤttern und Helden nach und nach aus der Reihe der Dinge hinweggetilgt werden; — es ſcheint faſt als ſollten dieſe Dichtungen anſpie- len, daß Traum und Wahrheit, Wirklichkeit und Blendwerk gleichſam lange vorher miteinander im Kampfe lagen, ehe die Dinge ſich in der Vorſtel- lung ordnen konnten, und ihre feſte und bleibende Geſtalt erhielten. — Das Werk der Helden war es, die unnatuͤrlichen Erſcheinungen und Blend- werke zu verſcheuchen, und Ordnung, Licht und Wahrheit um ſich her zu ſchaffen. — Die Sphynx ſtuͤrzte einen jeden von dem Felſen, der ihr Raͤth- ſel nicht loͤſen konnte; kaum hatte Oedipus es auf- geloͤßt, ſo ſtuͤrzte ſie ſich ſelbſt herab. —
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Unter den Ungeheuern, die von dem Phor-
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die ſchrekliche Gorgo ſchon vom Perſeus uͤberwun-
den iſt, tritt nun die feuerſpeiende Chimaͤra,
mit dem Kopfe des Loͤwen, dem Leib der Ziege,
und Schweif des Drachen in dieſer Dichtung auf,
um Bellerophons Heldenmuth zu pruͤfen, und von
des Siſyphus tapfern Enkel beſiegt zu werden, zu
welcher That die Goͤtter den Pegaſus, der den
Perſeus trug, auch ihm gewaͤhrten.
Aus den Luͤften kaͤmpfte er nun mit dem Un-
geheuer, daß er, nach einem fuͤrchterlichen Streite,
endlich uͤberwand. —
Es ſind lauter unnatuͤrliche Erzeugungen, wel-
che von den Goͤttern und Helden nach und nach
aus der Reihe der Dinge hinweggetilgt werden; —
es ſcheint faſt als ſollten dieſe Dichtungen anſpie-
len, daß Traum und Wahrheit, Wirklichkeit und
Blendwerk gleichſam lange vorher miteinander im
Kampfe lagen, ehe die Dinge ſich in der Vorſtel-
lung ordnen konnten, und ihre feſte und bleibende
Geſtalt erhielten. — Das Werk der Helden war
es, die unnatuͤrlichen Erſcheinungen und Blend-
werke zu verſcheuchen, und Ordnung, Licht und
Wahrheit um ſich her zu ſchaffen. — Die Sphynx
ſtuͤrzte einen jeden von dem Felſen, der ihr Raͤth-
ſel nicht loͤſen konnte; kaum hatte Oedipus es auf-
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/264>, abgerufen am 24.11.2024.
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