Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 2. Berlin, 1786.Der Umstand, wodurch Anton Reisers Schick¬ Was ? -- ich will einst selbst solch ein ehrwür¬ A
Der Umſtand, wodurch Anton Reiſers Schick¬ Was ? — ich will einſt ſelbſt ſolch ein ehrwuͤr¬ A
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0011" n="[1]"/><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>er Umſtand, wodurch Anton Reiſers Schick¬<lb/> ſal unvermuthet eine gluͤcklichere Wendung nahm,<lb/> war: daß er ſich auf der Straße mit ein Paar Jun¬<lb/> gen balgte, die mit ihm aus der Schule kamen,<lb/> und ihn unterweges geneckt hatten, welches er nicht<lb/> laͤnger leiden wollte; indem er ſich nun mit ih¬<lb/> nen bei den Haren herumzaußte, kam auf ein¬<lb/> mal der Paſtor M. . . daher gegangen — und wie<lb/> groß war nun Reiſers Beſchaͤmung und Verwir¬<lb/> rung, da ihn die beiden Jungen ſelbſt zuerſt auf¬<lb/> merkſam darauf machten, und ihm, mit einer Art<lb/> von Schadenfreude den Zorn vorſtellten, den nun<lb/> der Paſtor M. . . auf ihn werfen wuͤrde.</p><lb/> <p>Was ? — ich will einſt ſelbſt ſolch ein ehrwuͤr¬<lb/> diger Mann werden, wie daher koͤmmt — wuͤn¬<lb/> ſche, daß mir das itzt ſchon ein jeder anſehen ſoll,<lb/> damit ſich irgend einer findet, der ſich meiner an¬<lb/> nimmt, und mich aus dem Staube hervorzieht,<lb/> und muß nun in der Stellung von dieſem Man¬<lb/> ne uͤberraſcht werden, bei dem ich konfirmirt wer¬<lb/> den ſoll, wo ich Gelegenheit haͤtte, mich in meinem<lb/> beſten Lichte zu zeigen. — Dieſer Mann, was<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [[1]/0011]
Der Umſtand, wodurch Anton Reiſers Schick¬
ſal unvermuthet eine gluͤcklichere Wendung nahm,
war: daß er ſich auf der Straße mit ein Paar Jun¬
gen balgte, die mit ihm aus der Schule kamen,
und ihn unterweges geneckt hatten, welches er nicht
laͤnger leiden wollte; indem er ſich nun mit ih¬
nen bei den Haren herumzaußte, kam auf ein¬
mal der Paſtor M. . . daher gegangen — und wie
groß war nun Reiſers Beſchaͤmung und Verwir¬
rung, da ihn die beiden Jungen ſelbſt zuerſt auf¬
merkſam darauf machten, und ihm, mit einer Art
von Schadenfreude den Zorn vorſtellten, den nun
der Paſtor M. . . auf ihn werfen wuͤrde.
Was ? — ich will einſt ſelbſt ſolch ein ehrwuͤr¬
diger Mann werden, wie daher koͤmmt — wuͤn¬
ſche, daß mir das itzt ſchon ein jeder anſehen ſoll,
damit ſich irgend einer findet, der ſich meiner an¬
nimmt, und mich aus dem Staube hervorzieht,
und muß nun in der Stellung von dieſem Man¬
ne uͤberraſcht werden, bei dem ich konfirmirt wer¬
den ſoll, wo ich Gelegenheit haͤtte, mich in meinem
beſten Lichte zu zeigen. — Dieſer Mann, was
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