Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.so ehrenvoller und ermunternder Auftrag, daß Der Herr ist Gott -- o falle nieder, Und rausche mächtig hohe Lieder Dem Ewgen, der dich schuf Natur! Rauscht eures Gottes Lob, ihr Winde, Verkündigt es, ihr stillen Gründe, Ihr Blumen, duftet's auf der Flur! -- -- -- -- -- -- Ihr Wolken donnert ihm zu Ehren, Seyd nicht zu seinem Lobe stumm Ihr Höhlen und ihr Felsengänge, Und wiederhallt die Lobgesänge Zu eures großen Schöpfers Ruhm! Und was nur lebt und denkt auf Erden, Das müsse ganz zum Danke werden, Und loben Gott durch Frölichkeit -- ſo ehrenvoller und ermunternder Auftrag, daß Der Herr iſt Gott — o falle nieder, Und rauſche maͤchtig hohe Lieder Dem Ewgen, der dich ſchuf Natur! Rauſcht eures Gottes Lob, ihr Winde, Verkuͤndigt es, ihr ſtillen Gruͤnde, Ihr Blumen, duftet's auf der Flur! — — — — — — Ihr Wolken donnert ihm zu Ehren, Seyd nicht zu ſeinem Lobe ſtumm Ihr Hoͤhlen und ihr Felſengaͤnge, Und wiederhallt die Lobgeſaͤnge Zu eures großen Schoͤpfers Ruhm! Und was nur lebt und denkt auf Erden, Das muͤſſe ganz zum Danke werden, Und loben Gott durch Froͤlichkeit — <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0116" n="(54) [(106)]"/> ſo ehrenvoller und ermunternder Auftrag, daß<lb/> er ſich, ſobald er allein war, zum Dichten hin¬<lb/> ſetzte, und indem er immer einen Akkord auf<lb/> dem Klavier dazwiſchen anſchlug, in weniger<lb/> als einer Stunde folgende Verſe hervorgebracht<lb/> hatte:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Herr iſt Gott — o falle nieder,</l><lb/> <l>Und rauſche maͤchtig hohe Lieder</l><lb/> <l>Dem Ewgen, der dich ſchuf Natur!</l><lb/> <l>Rauſcht eures Gottes Lob, ihr Winde,</l><lb/> <l>Verkuͤndigt es, ihr ſtillen Gruͤnde,</l><lb/> <l>Ihr Blumen, duftet's auf der Flur!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>— — — — — —</l><lb/> <l>Ihr Wolken donnert ihm zu Ehren,</l><lb/> <l>Seyd nicht zu ſeinem Lobe ſtumm</l><lb/> <l>Ihr Hoͤhlen und ihr Felſengaͤnge,</l><lb/> <l>Und wiederhallt die Lobgeſaͤnge</l><lb/> <l>Zu eures großen Schoͤpfers Ruhm!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Und was nur lebt und denkt auf Erden,</l><lb/> <l>Das muͤſſe ganz zum Danke werden,</l><lb/> <l>Und loben Gott durch Froͤlichkeit —</l><lb/> </lg> </lg> </body> </text> </TEI> [(54) [(106)]/0116]
ſo ehrenvoller und ermunternder Auftrag, daß
er ſich, ſobald er allein war, zum Dichten hin¬
ſetzte, und indem er immer einen Akkord auf
dem Klavier dazwiſchen anſchlug, in weniger
als einer Stunde folgende Verſe hervorgebracht
hatte:
Der Herr iſt Gott — o falle nieder,
Und rauſche maͤchtig hohe Lieder
Dem Ewgen, der dich ſchuf Natur!
Rauſcht eures Gottes Lob, ihr Winde,
Verkuͤndigt es, ihr ſtillen Gruͤnde,
Ihr Blumen, duftet's auf der Flur!
— — — — — —
Ihr Wolken donnert ihm zu Ehren,
Seyd nicht zu ſeinem Lobe ſtumm
Ihr Hoͤhlen und ihr Felſengaͤnge,
Und wiederhallt die Lobgeſaͤnge
Zu eures großen Schoͤpfers Ruhm!
Und was nur lebt und denkt auf Erden,
Das muͤſſe ganz zum Danke werden,
Und loben Gott durch Froͤlichkeit —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |