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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.

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lebhaft angeregt, und sein Gemüth durch so
viele sich durchkreuzende Wünsche und Hoffnun¬
gen bis auf den stärcksten Grad in Bewegung
gesetzt war, so mußte er nothwendig anfangen,
das Einförmige in seiner Lage zu empfinden. --
Er war in seinem neunzehnten Jahre -- fünf
Jahre hatte er schon die Schule besucht, und
wußte noch nicht, wann er die Universität würde
beziehen können. -- Es fing an, ihm wieder so
enge in H... zu werden, beinahe, wie damals,
da ihm die Reise nach B... zu dem Hutmacher
bevorstand. -- Alle seine Gedanken fingen all¬
mälig an, ins weite zu gehn -- er träumte sich
in eine romanhafte Zukunft hin. --

Und da nun der Frühling heran kam, so er¬
wachte auf einmal eine sonderbare Begierde zum
Reisen in ihm, die er bis dahin noch nie in dem
Grade empfunden hatte. --

Bremen liegt zwölf Meilen von H..., und
bis an den Ort, wo Reisers Eltern wohnten,
war grade die Hälfte Weges bis nach Bremen --
und nun von Bremen die Weser hinunter bis
nach der See zu fahren -- das war das große
Projekt, womit sich Reiser schon seit einigen Wo¬

lebhaft angeregt, und ſein Gemuͤth durch ſo
viele ſich durchkreuzende Wuͤnſche und Hoffnun¬
gen bis auf den ſtaͤrckſten Grad in Bewegung
geſetzt war, ſo mußte er nothwendig anfangen,
das Einfoͤrmige in ſeiner Lage zu empfinden. —
Er war in ſeinem neunzehnten Jahre — fuͤnf
Jahre hatte er ſchon die Schule beſucht, und
wußte noch nicht, wann er die Univerſitaͤt wuͤrde
beziehen koͤnnen. — Es fing an, ihm wieder ſo
enge in H... zu werden, beinahe, wie damals,
da ihm die Reiſe nach B... zu dem Hutmacher
bevorſtand. — Alle ſeine Gedanken fingen all¬
maͤlig an, ins weite zu gehn — er traͤumte ſich
in eine romanhafte Zukunft hin. —

Und da nun der Fruͤhling heran kam, ſo er¬
wachte auf einmal eine ſonderbare Begierde zum
Reiſen in ihm, die er bis dahin noch nie in dem
Grade empfunden hatte. —

Bremen liegt zwoͤlf Meilen von H..., und
bis an den Ort, wo Reiſers Eltern wohnten,
war grade die Haͤlfte Weges bis nach Bremen —
und nun von Bremen die Weſer hinunter bis
nach der See zu fahren — das war das große
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[158/0168] lebhaft angeregt, und ſein Gemuͤth durch ſo viele ſich durchkreuzende Wuͤnſche und Hoffnun¬ gen bis auf den ſtaͤrckſten Grad in Bewegung geſetzt war, ſo mußte er nothwendig anfangen, das Einfoͤrmige in ſeiner Lage zu empfinden. — Er war in ſeinem neunzehnten Jahre — fuͤnf Jahre hatte er ſchon die Schule beſucht, und wußte noch nicht, wann er die Univerſitaͤt wuͤrde beziehen koͤnnen. — Es fing an, ihm wieder ſo enge in H... zu werden, beinahe, wie damals, da ihm die Reiſe nach B... zu dem Hutmacher bevorſtand. — Alle ſeine Gedanken fingen all¬ maͤlig an, ins weite zu gehn — er traͤumte ſich in eine romanhafte Zukunft hin. — Und da nun der Fruͤhling heran kam, ſo er¬ wachte auf einmal eine ſonderbare Begierde zum Reiſen in ihm, die er bis dahin noch nie in dem Grade empfunden hatte. — Bremen liegt zwoͤlf Meilen von H..., und bis an den Ort, wo Reiſers Eltern wohnten, war grade die Haͤlfte Weges bis nach Bremen — und nun von Bremen die Weſer hinunter bis nach der See zu fahren — das war das große Projekt, womit ſich Reiſer ſchon ſeit einigen Wo¬

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser03_1786/168>, abgerufen am 21.11.2024.