Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.Dieß wurde ihm denn zuletzt eine dichterische Es war schon ganz dunkel, da er zu seinen Und Reiser hatte nun so viel Stoff zu my¬ Dieß wurde ihm denn zuletzt eine dichteriſche Es war ſchon ganz dunkel, da er zu ſeinen Und Reiſer hatte nun ſo viel Stoff zu my¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0185" n="175"/> Dieß wurde ihm denn zuletzt eine dichteriſche<lb/> Idee — es wurde Bild, Vergleichung, woran<lb/> er tauſend Dinge kettete. — „Wie ſich ein Wan¬<lb/> drer an ſeinen Weg haͤlt; ſo getreu, wie der Weg<lb/> dem Wandrer — ſo — und ſo —“ Dieß Ideen¬<lb/> ſpiel verfolgte er im Gehen — und das Einfoͤr¬<lb/> mige der Gegend bei der umgebenden Dunkel¬<lb/> heit, und des immerwaͤhrenden Fußaufhebens,<lb/> verſchwand ihm unmerklich, und machte ihn nicht<lb/> verdrießlich. —</p><lb/> <p>Es war ſchon ganz dunkel, da er zu ſeinen<lb/> Eltern kam, die ſich freilich wunderten, daß er<lb/> dicht vor ihnen vorbeigegangen, erſt nach Bre¬<lb/> men gereißt, und dann zu ihnen gekommen war.<lb/> — Demohngeachtet aber nahmen ihn ſeine El¬<lb/> tern, wegen der vielen angenehmen Nachrichten,<lb/> die ſie von ihm erhalten hatten, dießmal mit<lb/> Freuden auf. —</p><lb/> <p>Und Reiſer hatte nun ſo viel Stoff zu my¬<lb/> ſtiſchen Unterredungen mit ſeinem Vater ge¬<lb/> ſammlet, daß ſie dißmal ſich oft bis in die Nacht<lb/> unterhielten. — Reiſer ſuchte nehmlich alle die<lb/> myſtiſchen Ideen ſeines Vaters, die er aus den<lb/> Schriften der Mad. Guion geſchoͤpft hatte, von<lb/></p> </body> </text> </TEI> [175/0185]
Dieß wurde ihm denn zuletzt eine dichteriſche
Idee — es wurde Bild, Vergleichung, woran
er tauſend Dinge kettete. — „Wie ſich ein Wan¬
drer an ſeinen Weg haͤlt; ſo getreu, wie der Weg
dem Wandrer — ſo — und ſo —“ Dieß Ideen¬
ſpiel verfolgte er im Gehen — und das Einfoͤr¬
mige der Gegend bei der umgebenden Dunkel¬
heit, und des immerwaͤhrenden Fußaufhebens,
verſchwand ihm unmerklich, und machte ihn nicht
verdrießlich. —
Es war ſchon ganz dunkel, da er zu ſeinen
Eltern kam, die ſich freilich wunderten, daß er
dicht vor ihnen vorbeigegangen, erſt nach Bre¬
men gereißt, und dann zu ihnen gekommen war.
— Demohngeachtet aber nahmen ihn ſeine El¬
tern, wegen der vielen angenehmen Nachrichten,
die ſie von ihm erhalten hatten, dießmal mit
Freuden auf. —
Und Reiſer hatte nun ſo viel Stoff zu my¬
ſtiſchen Unterredungen mit ſeinem Vater ge¬
ſammlet, daß ſie dißmal ſich oft bis in die Nacht
unterhielten. — Reiſer ſuchte nehmlich alle die
myſtiſchen Ideen ſeines Vaters, die er aus den
Schriften der Mad. Guion geſchoͤpft hatte, von
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