Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.eben nicht zu günstig war -- denn in der Stube Er war kaum einige Wochen aus seinem vo¬ G. . . wurde nehmlich eines Tages, da er im eben nicht zu guͤnſtig war — denn in der Stube Er war kaum einige Wochen aus ſeinem vo¬ G. . . wurde nehmlich eines Tages, da er im <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0020" n="10"/> eben nicht zu guͤnſtig war — denn in der Stube<lb/> des Schneiders hatte er nichts, wie ſein ange¬<lb/> wieſenes Plaͤtzchen, wo ſein Klavier ſtand, das<lb/> ihm zugleich zum Tiſche diente, und unter wel¬<lb/> chem er zugleich ſeine ganze Bibliothek in ein<lb/> kleines Buͤcherbrett aufgeſtellt hatte. — Wenn er<lb/> nun fuͤr ſich las und arbeitete, ſo konnte er um<lb/> ſich her nicht Stille gebieten; und ſo lange der<lb/> Winter dauerte, war er doch genoͤthigt, in der<lb/> Stube ſeines Wirths zu bleiben — im Sommer<lb/> zog er mit ſeinem Klavier und Buͤchern auf den<lb/> Boden, wo er ſchlief, und einſam und ungeſtoͤrt<lb/> war. —</p><lb/> <p>Er war kaum einige Wochen aus ſeinem vo¬<lb/> rigen Logis, und von ſeinen vorigen Stubenge¬<lb/> ſellſchaftern G. . . und M. . . weggezogen, ſo er¬<lb/> eignete ſich ein fuͤrchterlicher Vorfall, der ihn<lb/> die Groͤße und Naͤhe der Gefahr, in welcher er<lb/> geſchwebt hatte, ſehr lebhaft empfinden ließ. —</p><lb/> <p>G. . . wurde nehmlich eines Tages, da er im<lb/> Chore ſang, auf oͤffentlicher Straße in Verhaft<lb/> genommen, und ſogleich geſchloſſen in eines der<lb/> tiefſten Gefaͤngniſſe auf dem . . . . Thore gebracht,<lb/></p> </body> </text> </TEI> [10/0020]
eben nicht zu guͤnſtig war — denn in der Stube
des Schneiders hatte er nichts, wie ſein ange¬
wieſenes Plaͤtzchen, wo ſein Klavier ſtand, das
ihm zugleich zum Tiſche diente, und unter wel¬
chem er zugleich ſeine ganze Bibliothek in ein
kleines Buͤcherbrett aufgeſtellt hatte. — Wenn er
nun fuͤr ſich las und arbeitete, ſo konnte er um
ſich her nicht Stille gebieten; und ſo lange der
Winter dauerte, war er doch genoͤthigt, in der
Stube ſeines Wirths zu bleiben — im Sommer
zog er mit ſeinem Klavier und Buͤchern auf den
Boden, wo er ſchlief, und einſam und ungeſtoͤrt
war. —
Er war kaum einige Wochen aus ſeinem vo¬
rigen Logis, und von ſeinen vorigen Stubenge¬
ſellſchaftern G. . . und M. . . weggezogen, ſo er¬
eignete ſich ein fuͤrchterlicher Vorfall, der ihn
die Groͤße und Naͤhe der Gefahr, in welcher er
geſchwebt hatte, ſehr lebhaft empfinden ließ. —
G. . . wurde nehmlich eines Tages, da er im
Chore ſang, auf oͤffentlicher Straße in Verhaft
genommen, und ſogleich geſchloſſen in eines der
tiefſten Gefaͤngniſſe auf dem . . . . Thore gebracht,
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